Hallo zusammen,
endlich konnte es los gehen, ich hab meine Sachen gepackt, mein Fahrrad eingetütet, bin in den Zug gestiegen und ab Richtung Flugplatz Weeze. Nach ca. einer Stunde bin ich in Edinburgh angekommen und mit dem Transferbus Richtung Innenstadt gefahren. Schon aus dem Bus heraus war ich von der unglaublichen Schönheit der Altstadt begeistert.
Meine erste Nacht verbrachte ich in einem Hostel und lernte Leute aus ganz Europa kennen, wir saßen zusammen, aßen und hatten sehr gute Gespräche. Am nächsten Tag bin ich dann früh Morgens zum Zug geeilt und gen Aberdeen, der silbernen Stadt aufgebrochen.
So, am Bahnhof, wie komme ich jetzt zu dem vereinbarten Treffen mit meinem Prof? Egal, aufs Fahrrad gesprungen, die Küste gesucht und gen Norden gefahren. Unterwegs traf ich viele Leute, die bereit waren mir mit Rat und Tat zur Seite zustehen und so kam ich auch exakt in der Zeit an meinem Ziel an. Ich wurde sehr herzlich empfangen und direkt mit Essen und Trinken versorgt. Das tat auch wirklich gut nach der Tour.
Ich muss hier ausdrücklich sagen, wie dankbar ich meinem Prof und seiner Familie gegenüber bin! Sie haben mich in Ihre Familie aufgenommen, sehr gut in die Arbeitsgruppe an der Uni eingeführt und stehen mir thematisch wie privat immer mit Rat und Tat zur Seite.
Nun gab es aber ein Problem, welches ich alleine lösen musste: die Wohnungssuche. Ich hab 200 Emails geschrieben und mit 30 Leuten telefoniert. War auch bereit immense Mietpreise zubezahlen (mehr als 1000 € pro Monat für ein Zimmer!!!!) aber die Resonanz war sehr mager, wenn sogar überhaupt nicht vorhanden. Oil and Gas, in der Industrie wird gut gezahlt! Das merkt man, wenn man mit den ganzen Professionals um die rare Anzahl an Wohnungen kämpfen muss.
Egal, ich versuche es einfach weiter und weiter. Hab sogar angefangen Geld für wohltätige Zwecke zu spenden, um an meinem Karma zu arbeiten. Tue Gutes und dir wiederfährt Gutes! Trotzdem musste ich noch für die nächsten Wochen bei meinem Professor im Gästezimmer schlafen. Ich muss ehrlich sagen, dass ein Start in Aberdeen auf Grund der Wohnungsnot sehr kompliziert ist. Wer ist schon gerne drei Wochen Gast?! Aber wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen und einen regen Austausch über Land und Leute. Danke dafür Joerg und Eva!!
Im Endeffekt habe ich nun ein Zimmer bei einer älteren Dame (Nana :)) zur Untermiete und freue mich auf die nächste Zeit, in der ich Aberdeen und die Highlands entdecken werde.
Bis dahin mit bestem Gruß
Julian