Thank you, Brussels bubble!

Die Zeit fliegt förmlich an allen vorbei, die im Auslandspraktikum sind – bei mir war das nicht anders. Es fühlt sich fast an, als wäre ich erst vor einer Woche in Brüssel angekommen und doch hat sich mein Blick auf die Stadt gewandelt.

Einer der Orte des Geschehens: Der Standort des Europäischen Parlamentes in Brüssel.

9 Wochen lang bin ich morgens mit dem Rad oder der Metro Richtung Deutsche-Welle-Studio aufgebrochen. 9 Wochen lang? Eher kurz denke ich jetzt, wo das Praktikum vorbei ist. Dort, wo ich mich anfangs noch ziemlich einsam und auch überwältigt gefühlt habe, fühle ich mich jetzt sehr wohl: Brüssel ist mir doch ein Stück ans Herz gewachsen. Und dazu hat auf jeden Fall auch das Praktikum beigetragen.

Denn die Deutsche Welle hat in Brüssel kein Riesen-Büro mit hunderten Mitarbeiter*innen, sondern ein kleineres Team, bei dem man jede*n Einzelne*n ein bisschen kennenlernen, Spaß im Büro haben oder auch mal ganz gebannt und andächtig die Versenkung des Sarges der Queen Großbritanniens beobachten kann. Außerdem habe ich viel gelernt und wenn ich so zurückblicke, merke ich, dass doch tatsächlich 9 Wochen vergangen sein müssen. Ich konnte bei einigen Drehs mit dabei sein, habe erlebt, wie stressig es sein kann, wenn man morgens für einen Fernsehdreh noch keine*n Interviewpartner*in hat und man dann noch rumtelefonieren muss, und durfte mit interessanten Menschen sprechen. Auch Online-Artikel auf Deutsch und Englisch sind entstanden – genauso wie Videos, in denen ich meine ersten Versuche vor einer Kamera wage (selbst als Übung war das schon aufregend).

Schon vor dem Praktikum war ich mir sicher: ich möchte nach meinem Studium im Journalismus arbeiten, das Praktikum hat mich darin noch weiter bestätigt. Dennoch freue ich mich auch, dass ich auch die „andere Seite“ in einem weiteren Praktikum kennenlernen darf: bei der Ständigen Vertretung Deutschlands zur EU.

kleine blaue Schlümpfe stehen vor ihren pilzförmigen, bunten Häusern.
Die Schlümpfe entspringen der Feder des belgischen Zeichners und Autors Peyo. Eigentlich waren sie nur Nebencharaktere, sind aber weltweit berühmt geworden und haben so auch ihre eigenen Geschichten erhalten.

Auch abseits der Arbeit fühle ich mich inzwischen wohl in dieser lebendigen Stadt. Belgisches Bier floss das ein oder andere Mal durch meinen Mund, Pralinen habe ich  gegessen, das Comic-Museum und die Schlümpfe dort besucht, und mit meinem Mitbewohner ein wenig die Stadt unsicher gemacht. Auch die belgische Nationalhymne habe ich im Chor schon fleißig mitgesungen – bin ich deshalb jetzt eine echte Belgierin? Ich glaube kaum, dafür bin ich noch immer zu fassungslos über manche Situationen im Brüsseler Verkehr oder das Müllsystem – aber ich weiß: ich werde immer wieder mit guten Gefühlen hierhin zurückkehren.

Konzerte, Bier-Wochenende, Blumenteppich – der Grand Place in Brüssel ist immer eine gute Anlaufstelle, wenn einem langweilig ist. Ich habe mir aber auch einen Chor gesucht, um Anschluss zu finden.

Über Christina

Hey, ich bin Christina, 24 Jahre alt, und studiere im Master European Studies und Comparative Public Governance an der WWU Münster und der University of Twente. Mein Weg hat mich aktuell für ein Praktikum bei der Deutschen Welle nach Brüssel geführt.

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