„Reif für die Insel…“

„Reif für die Insel“ hieß es nach fast fünf Jahren Studium.  Die Vorfreude war groß endlich dem Studienalltag zu entfliehen und mal etwas anderes zu machen – mich auf ein kleines Abenteuer zu begeben. Obwohl ich England eigentlich bereits gut kenne, hatte ich mir vorgenommen andere Seiten dieses Landes zu entdecken … und damit es auch wirklich ein Abenteuer wird, bin ich mit dem Auto rübergefahren und habe mich direkt mit dem Linksverkehr angefreundet 🙂

Als ich dann Mitte April mit der Fähre von Calais nach Dover schipperte, wurde ich von herrlichstem Sonnenschein empfangen,  was ja eher unüblich für England ist. Die erste Herausforderung war natürlich das Linksfahren, was allerdings erstaunlich gut geklappt hat. Mit ausländischem Kennzeichen verzeihen die Engländer einem jeglichen Fahrstil. Im Allgemeinen sind die Engländer ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk. Egal mit wem man spricht, alle sind davon begeistert, wie gut man ihre Sprache spricht, was aber auch einfach daran liegen mag, dass sie selber Fremdsprachen nur in äußerst seltenen Fällen wirklich gut beherrschen.

Nach einem kurzen Stopp bei Freunden in Kent ging es ab in den Norden nach York, meinem neuen Zuhause für die nächsten drei Monate. Und da die Engländer wie bereits erwähnt sehr hilfsbereit sind, hatte ich keine Probleme eine Unterkunft zu finden, da eine englische Freundin sich für mich nach einem Zimmer umgehört hatte. So wohne ich jetzt bei Amy und James, einem jungen Pärchen, und ihrem Hund Monty. Mit den beiden zusammen zu wohnen ist super, da sie mir nicht nur die Gegend zeigen und wir abends auch gerne mal zusammen ein-zwei Pints trinken gehen, sondern ich mich in ihrem Haus auch einfach wohlfühle, was ich leider während meines Erasmussemesters in England vor zwei Jahren nicht erfahren habe. Dort habe ich mit Engländern zusammen gewohnt, die weder geputzt haben noch pfleglich mit der Einrichtung des Hauses umgegangen sind. Da dies leider kein Einzelfall ist, wie ich aus Erfahrungen von Freunden weiß, kann ich nur empfehlen bei der Suche der Unterkunft nicht das Erstbeste zu nehmen.

Am ersten Abend hat mich meine Mitbewohnerin direkt eingeladen mit ihr und ihren Freundinnen raus feiern zu gehen. Obwohl ich an diesem Abend nicht einmal Amy wirklich kannte, hatte ich einen sehr unterhaltsamen, tollen, ersten Abend, da  Engländer einfach sehr offen und gastfreundlich sind.

In den ersten Tagen habe ich dann York erkundet. York ist eine kleine, verwinkelte Stadt und besteht aus vielen engen Gassen, die um einen riesigen Dom verlaufen. Einerseits ist York typisch Britisch – Afternoon Tea, Fish and Chips und Pubs gibt es an jeder Ecke – aber andererseits erinnern mich das Kopfsteinpflaster und die schöne Kulisse der Stadt auch etwas an Münster. Demnach konnte ich mich also direkt wie zu Hause fühlen.

Meine Praktikumsstelle ist die Heworth Primary School, wo ich sehr herzlich willkommen wurde. Ich helfe dort in der 3. Klasse, in der aber teilweise auch Viertklässler unterrichtet werden … aber dazu mehr in meinem nächsten Bericht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.