Praktikum im Athen des Nordens – Edinburgh

Vor einer Woche ging das Abenteuer los – für drei Monate werde ich also jetzt ein Praktikum in der schottischen Hauptstadt absolvieren! Während der Schulzeit verbrachte ich das erste mal eine längere Zeit in Edinburgh im Zuge eines Schüleraustauschs, und ich schloss diese wunderschöne Stadt direkt ins Herz.

Umso glücklicher war ich dementsprechend vor über einem Jahr, als mir ein Platz in einem lokalen Verlag angeboten wurde!

Obgleich Edinburgh nicht die größte Stadt Schottlands ist (Glasgow ist mit über 1,5 Millionen Einwohnern an der Spitze), die Architektur, Natur und Geschichte machen Edinburgh zurecht zur Hauptstadt. Am Fuße des stadteigenen Vulkans, Arthur’s Seat, liegt zudem das schottische Parlament. Man ist nie weit vom Meer, aber auch nie weit von Wäldern oder Hügeln. Neben vielen Shopping-Möglichkeiten, Restaurants und urigen Bars gibt es einige interessante Museen. Ein sehr lohnenswertes Museum, das National Museum of Scotland, kostet keinen Eintritt und ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene richtig fesselnd! Es gibt u.a. einen Bereich, der die Tierwelt erklärt, aber auch ein Bereich über schottische Geschichte oder Technik.

National Museum of Scotland

Mir gibt Edinburgh jedes Mal das Gefühl, in einer Kleinstadt zu sein. Man fühlt sich nicht erdrückt und ist trotzdem in einer Großstadt. Aber es hört nicht bei der Architektur oder der bloßen Stadt auf. Die Mentalität der Leute ist immer wieder erfrischend. Wenn man aus dem Bus aussteigt, bedankt man sich, an der Kasse wünscht man sich einen guten Tag, und wenn man aus Versehen jemanden anstößt, dann entschuldigen sich beide. So sehr ich Deutschland liebe, der Kulturschock trifft mich eher, wenn ich wieder Zuhause bin und alles so distanziert wirkt. Ich würde behaupten, dass es in der Kultur verwurzelt ist, und nicht unbedingt den Charakter des Einzelnen ausmacht.

Was mir hingegen schwer fällt, ist das Essen. Es ist nicht schlecht, und mir schmeckt es größtenteils auch. Es ist aber leider alles andere als gesund – überall ist mehr Zucker drin, es ist entweder frittiert oder in Ketchup ertrunken. Für einige Tage oder Wochen ist das sicher kein Problem, auf Dauer ist mir meine Gesundheit aber doch wichtiger. Als Vegetarier hat man noch ein größeres Problem. Vor Jahren habe ich zwar z.B. Haggis (Schafsmagen gefüllt mit Schafsinnerein) probiert, und für essbar befunden, jetzt ist es jedoch schwierig, Fleisch zu vermeiden. Sogar in den meisten Salaten findet man Bacon oder Hühnchen. Der Trend, auf Fleisch zu verzichten, schwappt zwar auch hier langsam an, Glasgow ist aber noch (so erklärte mir meine Mitarbeiterin letzte Woche) unangefochten die vegetarische Hauptstadt in Schottland. Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Wochen ja, diese Aussage zu überprüfen.

Haggis – das schottische Nationalgericht

Nachdem ich also meine Unterkunft, meine SIM-Karte und mein Busticket organisiert habe, kann ich sagen, ich bin wieder angekommen!

Zum Organisatorischen:

Wer ein Smartphone besitzt und in Großbritannien mobil bleiben will, sucht sich am besten einen Prepaid-Anbieter. Hier findet ihr eine Übersicht von Anbietern, Leistungen und Preisen. Die meisten SIM-Karten kann man online bestellen und im Kiosk um die Ecke aufladen. Um in Edinburgh mobil zu bleiben, nimmt man am besten den Bus. Der Anbieter, der den Großteil der Stadt abdeckt, ist Lothian Bus. Wenn man mehr als 10 mal in der Woche den Bus nimmt, dann lohnt sich die sogenannte Ridacard. Leider gibt es nur für lokale Studenten einen Rabatt. Die Karte kann man in einem der Travelshops kaufen, und ebenfalls im Kiosk aufladen.

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