Hallo,
ich absolviere dieses Sommersemester für knapp 6 Monate ein Praktikum in einer deutsch-französischen Wirtschaftsprüfungskanzlei in Paris. Angekommen bin ich in Frankreich vor einem Monat und habe die erste Zeit zunächst in der Banlieue von Paris verbracht, da ich mein Zimmer in einem Studentenwohnheim in Paris erst ab Mai bekommen habe.
Die „Banlieue“ von Paris ist natürlich nicht zu vergleichen mit Paris selbst, dennoch wurde ich von einer sehr netten Frau beherbergt und fand es spannend mal einen anderen Blickwinkel auf das sonst so touristisch geprägte Paris zu bekommen. Von einem früheren, längeren Auslandsaufenthalt nach dem Abitur wusste ich bereits, dass die südliche Banlieue von Paris relativ sicher ist, während man die Banlieue im Osten (das sogenannte „neuf trois“) lieber meiden sollte. Das Studentendorf, in dem ich nun wohne, liegt direkt an Paris dran und bietet unzählige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten wie Sport, kulturelle Abende und Partys. Hier kommt man sehr leicht in Kontakt mit anderen ausländischen Studenten, aber auch mit Franzosen, die hier wohnen. Die direkte Nähe zu Paris ist natürlich ideal, um Paris zu entdecken, sich in den unzähligen Gassen dieser Stadt zu verlieren oder einfach mal das Treiben der Riesenmetrople aus einem kleinen Straßencafe zu beobachten. Für Entdeckungstouren bietet sich auch das „Vélib“ an, ein Fahrradangebot der Stadt, das vor allen Dingen bei gutem Wetter eine Alternative zur überfüllten U-Bahn bietet. Grundsätzlich ist natürlich das sehr gut ausgebaute U-Bahnnetz von Paris das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt, wenn nicht gerade wieder gestreikt wird. Im Moment ist es streiktechnisch sehr ruhig, dennoch streiken die öffentlichen Verkehrsbetriebe grundsätzlich sehr gerne zur „Rentrée“ (Schulbeginn nach den Sommerferien; ab September), um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Nun noch ein Absatz zum Preisniveau hier Paris. Mieten für Wohnungen direkt in Paris sind natürlich unendlich teuer und für Studenten eigentlich nicht zu bezahlen. Der Vorteil von Studentenwohnheimen besteht darin, dass man einen Antrag bei der CAF (Caisse d´allocation familiale) stellen kann, sodass diese einen Teil der Miete zahlt. Die Preise in den Supermärkten sind auch schon teurer als in Deutschland, dennoch geht es, wenn man in Discountern einkauft. Für einen Cocktail in einem Pub abends zahlt man schon einmal 13-15€. Abende an der Seine mit einer Flasche Wein sind dann doch deutlich günstiger!
Sprachtechnisch ist Französisch natürlich „la plus belle langue du monde“ und man kommt auch schnell wieder auf ein gutes Sprachniveau wie ich finde, selbst wenn man schon länger nicht mehr die Sprache gesprochen hat. Voraussetzung hierfür sind natürlich gute Vorkenntnisse und die Lust darauf neue Wörter zu erlernen.
Gruß aus Paris
Mario