My First Weeks in Clevedon

Hello aus Clevedon, North Somerset!

Nun sind schon mehr als vier Wochen seit meiner Ankunft in der Küstenstadt Clevedon in North Somerset im Süd-Westen Englands vergangen und mittlerweile fühle ich mich hier schon pudelwohl und beginne die Zeit zu genießen. Insgesamt werde ich etwa 12 Wochen hier verbringen, also von Ende September bis Mitte Dezember.

Im Rahmen meines Studiums Grundschullehramt ist ein drei-monatiger Auslandsaufenthalt während des Bachelors Pflicht, sofern man eine moderne Fremdsprache studiert. Aufgrund der Pandemie konnte ich diesen Auslandsaufenthalt leider nicht während meines Bachelors vollziehen und habe das Auslandspraktikum daher erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Mittlerweile bin ich schon am Ende meines Masters angekommen und bin nun umso froher, dass ich endlich die Chance erhalte, drei Monate im Ausland zu verbringen und noch dazu an einer Grundschule arbeiten zu dürfen. Da ich Englisch studiere, war für mich von Anfang an klar, dass ich mein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land verbringen möchte und am liebsten im Vereinigten Königreich (aufgrund des schönen Akzents). Die Yeo Moor Primary School ist erst jüngst zu den Praktikumsschulen in England dazugekommen und somit bin ich die erste Studentin von der WWU.

Die Seafront in Clevedon

Vor dem offiziellen Start meines Praktikums an der Yeo Moor Primary School, hatte ich am Wochenende zuvor die Möglichkeit, Clevedon zu erkunden. Ich muss zugeben, dass ich vor meiner Anreise schon sehr aufgeregt war und nicht genau wusste, was mich erwarten würde. Als ich dann hier angekommen bin, habe ich mich aber sofort wohlgefühlt und mir gedacht: „Ja, hier lässt es sich auf jeden Fall drei Monate aushalten!“ Meine AirBnB-Vermieterin hat mich am Flughafen abgeholt und wir haben uns auf der circa 20-minütigen Autofahrt auf Anhieb super verstanden. An meinem ersten Wochenende vor Ort habe ich Clevedon zu Fuß erkundet und bin viel an der Küste entlang gewandert. Sowohl Richtung Norden nach Portishead sowie Richtung Süden auf dem Poet’s Walk kann man die wunderschöne Aussicht über den River Severn nach Wales und Städte wie Cardiff und Newport genießen. Außerdem durfte an meinem ersten Wochenende natürlich nicht ein Besuch auf dem Pier und eine Tüte Fish & Chips fehlen (hat tatsächlich besser geschmeckt, als ich gedacht habe).

Nachdem ich dann am Wochenende einen guten ersten Eindruck von Clevedon gewonnen habe (& meinen neuen Schulweg geprobt habe), begann dann am Montag auch schon direkt mein Praktikum an der Yeo Moor Primary School. Dort wurde ich zusammen mit drei anderen Studentinnen von der Bath Spa University sehr herzlich begrüßt. Zunächst hat uns eine Lehrerin und der Schulleiter durch die Schule geführt und wir durften in jede Klasse einen kurzen Blick werfen. Nach der Q&A- Runde ging es für uns dann auch schon direkt in unsere neuen Klassen und für mich in die Swans-Klasse, welche eine der beiden Year 6-Klassen ist. Dort habe ich dann zwei nette Lehrerinnen sowie viele liebe Kinder kennengelernt, mit denen ich in den kommenden Wochen zusammen arbeiten werde (und hoffentlich dabei auch ganz viel Spaß haben werde). Die Lehrkräfte an der Yeo Moor Primary School sind alle sehr hilfsbereit, nett und haben immer ein offenes Ohr. Der typisch britischen Höflichkeit begegne ich hier alltäglich. Sei es die eine Lehrerin, die mir ihr Fahrrad für meine Zeit in Clevedon ausgeliehen hat; der Lehrer, der mich nach Bath mitgenommen hat, sodass ich die Möglichkeit hatte, die Stadt zu erkunden, oder die alltägliche Frage, ob man denn gerne einen Tee trinken würde. Außerdem fühle ich mich schon sehr gut in die alltägliche Arbeit durch die Übernahme von immer mehr kleinen Aufgaben, wie die 1:1-Betreuung einzelner SchülerInnen oder kleinere Unterrichtseinheiten, integriert.

Die Yeo Moor Primary School
Der Klassenraum der Swans – hier werde ich wohl die meiste Zeit meines Praktikums verbringen 🙂

Während meiner ersten vier Wochen an der Yeo Moor Primary School sind mir bereits viele Unterschiede aufgefallen. An der Yeo Moor gibt es Klassen von Year 1 bis Year 6 sowie zwei Reception Classes. Die Kinder werden somit schon sehr früh eingeschult und sind im sechsten Schuljahr dann circa 10-11 Jahre alt. Dies ist nicht der einzige Unterschied zu einer Grundschule, wie ich sie in Deutschland kennenlernen durfte. Der Unterricht beginnt offiziell um 08:50 und endet gegen 15:15 Uhr. Zwischendurch gibt es eine 15-Minuten Pause sowie eine Stunde Lunch Break. Im Vormittagsbereich lernen die Kinder meistens Englisch und Mathe und im Nachmittagsbereich haben die Kinder entweder PE (physical education), Religion, Französisch, Kunst, Musik, Erdkunde oder Sachunterricht. Außerdem gibt es zwischendurch kleinere Einheiten wie Zwei Minuten Times Tables, Spelling oder SQUIRT (Super Quiet Uninterrupted Reading Time). Generell liegt der Schule Lesen sehr am Herzen. Es gibt eine große Bücherei, in der die SchülerInnen einmal pro Woche ein neues Buch ausleihen dürfen und jedes Kind hat immer ein Buch auf dem Tisch parat liegen, in dem es lesen kann, sobald eine Aufgabe erledigt ist. Ein weiterer Unterschied ist das Tragen einer Uniform. Abgesehen von den zwei PE-Tagen, an denen die Kinder eine Sporthose und Sportschuhe tragen dürfen (und die Lehrkräfte auch), müssen die Kinder sich an die schulinterne Uniform halten. Auch ich wurde vor Praktikumsbeginn darauf aufmerksam gemacht, dass der Dresscode zwar eher casual ist, das Tragen von Jeans jedoch vermieden werden sollte.

Das ist die Clifton Suspension Bridge in Bristol

An den Wochenenden hatte ich bisher viel Zeit, die nahegelegene Umgebung sowie Städte wie Bristol und Bath zu erkunden. Bristol und Bath haben viel zu bieten und ich werde definitiv den einen oder anderen Wochenendtag dort verbringen. In Bristol sollte man auf jeden Fall zur Clifton Suspension Bridge wandern. Die Konstruktion der Brücke ist sehr beeindruckend und der Blick von dort über Bristol lohnt sich sehr! Außerdem bietet sich ein Spaziergang durch den Stadtteil Clifton an. Des Weiteren darf natürlich nicht ein Besuch der SS Great Britain  im Hafen von Bristol fehlen. Die Clifton Suspension Bridge sowie die SS Great Britain wurden beide von Brunel entworfen. Des Weiteren sind in Bristol viele Malereien von Banksy zu finden, da vermutet wird, dass Banksy in der Nähe von Bristol aufgewachsen ist und dort gelebt hat.

Die Pulteney Bridge in Bath

Bath ist ebenfalls wie Bristol definitiv einen Besuch wert. Der Baustil in Bath ist wunderschön und es gibt viel zu besichtigen wie zum Beispiel die Abbey, das Roman Bath (um lange Wartezeiten zu verhindern, sollte man am besten schon vorher ein Ticket kaufen) sowie die Pulteney Bridge (wenn man ein bisschen Glück hat, bekommt man einen Sitzplatz am Fenster im Café der Brücke und kann den Ausblick über den River Avon genießen).

So viel zu meinen ersten Eindrücken aus meiner Anfangszeit in Clevedon! Ich hoffe, euch hat der Beitrag gefallen und ich freue mich schon, demnächst noch mehr aus meiner Zeit im Ausland zu berichten und insbesondere auf meinen neuen Arbeitsalltag an der Yeo Moor Primary School einzugehen.

Greetings from Clevedon and see you soon!

Andrea 🙂

 

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