Mein Arbeitsalltag in Guatemala

Hallo liebe Blog-Leser! Saludos, diesmal aus meiner Praktikumsstelle, dem Hauptsitz des Zentral-Amerikanischen Parlaments in Guatemala!

Das Zentralamerikanische Parlament, kurz PARLACEN, ist das parlamentarische Organ des Zentralamerikanischen Integrationssystems (SICA), das den Zentralamerikanischen Integrationsprozess koordiniert und vorantreibt.

Meine Motivation, das Praktikum gerade in Guatemala zu machen, und nicht in einem der fünf anderen Sitze des PARLACEN in der Dominikanischen Republik, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Panamá, hatte folgende Gründe: in Guatemala befindet sich der Hauptsitz des Parlaments, die Niederlassung hier ist also um einiges größer und es gibt dementsprechend auch mehr zu tun. Außerdem wurde mir empfohlen, dahin zu gehen, wo die Abgeordneten sind, da davon auch das Arbeitspensum der Funktionäre abhängt. Im August ist der Kongress von Guatemala Gastgeber der Plenarsitzung des PARLACEN. Heißt also, die 120 Abgeordneten des Zentralamerikanischen Parlaments (jeweils 20 pro Mitgliedstaat) kommen hier zusammen.

Mein Tag im PARLACEN, (wenn kein Event ansteht), beginnt normalerweise um 8:30 Uhr und endet um 16:30 Uhr. Die Arbeit im Hauptsitz findet in den unterschiedlichen Kommissionen zu verschiedenen Themenbereichen statt. Die Abgeordneten selber sind in der Regel in ihren eigenen Büros in ihren Herkunftsländern und kommen nur ins PARLACEN wenn entsprechende Veranstaltungen stattfinden.

Vor der Plenarsitzung war relativ wenig zu tun, da die Vorbereitungen bereits größtenteils abgeschlossen waren und ein Team schon monatelang an der Organisation gearbeitet hatte. Ich hatte mein „Lager“ in der Kommission für Frauen, Kinder, Jugend und Familie aufgeschlagen und neben Übersetzungen von Publikationen des PARLACEN vom Spanischen ins Englische (diese werden auf der offiziellen Seite des PARLACEN veröffentlicht http://www.parlacen.int/Prensa/Prensa/tabid/145/BlogID/11/Default.aspx) habe ich Recherchearbeiten übernommen, an Empfehlungen für die Mitgliedstaaten mitgearbeitet, wurde rumgeführt und vorgestellt, aber habe auch viel Zeit damit verbracht meine eigenen Dinge zu organisieren, da es schlichtweg keine Arbeit gab. Das hat sich schlagartig geändert, als die Abgeordneten kamen.

Ich wurde dann in das Büro für Kommunikation umquartiert. Mit einer weiteren Praktikantin aus México habe ich also das Public-Relations-Team, bestehend aus drei Funktionären, verstärkt. Für die Plenarsitzung wurden wir mit Kameras ausgerüstet und als offizielle Fotographen eingesetzt, waren also bei allen Events dabei und hatten so einen exzellenten Einblick hinter die Kulissen. Die Tätigkeit als Fotograph hat viel Spaß gemacht und wir haben viele Abgeordnete, Funktionäre und Diplomaten persönlich kennengelernt. Nach den Events, die meist über den ganzen Tag gingen, war die Arbeit aber nicht zu Ende. Oft haben wir bis spät in die Nacht Fotos ausgewertet, zusammengestellt, Präsentationen vorbereitet und Zusammenfassungen geschrieben. So wurden wir auch auf weiteren kulturellen und diplomatischen Events als Fotografen eingesetzt, beispielsweise in der Botschaft Panamás und in der Botschaft Méxicos in Guatemala. Ich bin dankbar für diese Erfahrungen, da ich das Gefühl hatte eine sinnvolle Tätigkeit zu verbringen, wirklich zu arbeiten, etwas zu lernen und das kleine Team zu unterstützen und genau dafür soll ein Praktikum ja da sein.

Zu den Höhepunkten bisher hat auch die Vollversammlung des PARLACEN im August gezählt, wo einer der Vizepräsidenten des PARLACEN im Rückblick auf die gelungene Organisation und Abwicklung der Plenarsitzung mir offiziell für meinen wertvollen Beitrag gedankt hat.

Bis jetzt war die Arbeit sehr abwechslungsreich und hat mir viel Spaß gemacht. Wie jedoch bereits angedeutet, kann das Arbeitspensum sehr ungleich verteilt sein. Mal steht eine Woche fast gar nichts an – und mal kommt man kaum ins Bett weil so viel zu tun ist.

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