Mein Arbeitsalltag in der UCD

Nachdem ich in meinem ersten Post nur etwas allgemein auf alle Dinge eingegangen bin, nun mal etwas detaillierter zum Hauptteil meines Aufenthalts der Arbeit in der UCD als Teil meines Forschungsmoduls während meines Masterstudiums in Biowissenschaften. Das Hauptthema der Arbeitsgruppe ist die Synthese von biologisch abbaubaren Polymeren durch verschiedene Organismen. Diese Polymere sind vom hohen Interesse bei einer Vielzahl von biotechnologischen Anwendungen.  Die Arbeitsgruppe ist dabei sehr darauf bedacht Ergebnisse zu erzielen, die direkt auf biotechnologische Anwendungen übertragen werden können.

Dadurch entsteht vielleicht auch der Hauptunterschied zu anderen Forschungsprojekten an der Uni, da hier sehr auf Kultivierungskosten und die Einhaltung industrieller Bedingungen geachtet wird. Meine Arbeitszeit ist von 9-17 Uhr, wobei das durchaus variieren kann. Manche Experimente dauern einfach länger, dafür hat man an manchen Tagen auch früher frei. Es werden auch eine Menge Kultivierungen für 30 oder 48 h durchgeführt, was das Probennehmen über Nacht erfordert. Allerdings erlaubt die UCD Masterstudenten aus versicherungstechnischen Gründen nicht, über Nacht zu bleiben, sodass dies eine enge Zusammenarbeit und Absprache mit den anderen Kollegen erfordert. Überhaupt wird Teamwork in dieser Arbeitsgruppe sehr groß geschrieben. Da es sich wie in meinem ersten Post schon erwähnt, um eine sehr internationale Arbeitsgruppe handelt, haben alle unterschiedliche Studienhintergründe und eigentlich ist immer einer im Labor, der einen mit gutem Rat zur Seite steht. So gab es eigentlich auch keinerlei Komplikationen bei der Absprache der Experimente und es war mir auch möglich während der Woche aktiv Dublin zu erkunden oder andere Aktivitäten durchzuführen. Auch bei der Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen auf dem Campus gab es keinerlei Probleme.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass ich vom ersten Tag an auch in die Freizeitaktivitäten der anderen eingebunden wurde, was zu einigen feucht-fröhlichen Stunden in etlichen Pubs von Dublin führte.

Die Laborarbeit an sich unterscheidet sich sonst aber nicht wirklich von der in Deutschland, die Labore sind auf einem guten technischen Stand. Allerdings herrscht vielleicht etwas mehr Chaos, was die Arbeit aber keineswegs behinderte.

Als Fazit: Ein Auslandsaufenthalt lohnt sich auf jeden Fall, da ich eine Menge netter „Kollegen“ kennenlernen durfte und der Arbeitsalltag in einem fremden Land dann doch einfach eine andere Herausforderung darstellt. Selbst wenn Englisch ja auch in Deutschland eine oft gebrauchte Sprache ist, es gibt so viele Situationen, wo man etwas versucht zu klären und sich denkt „Shit, ich hab‘ noch nie drüber nachgedacht, was das auf Englisch heißt“. Dadurch, dass viele Ablenkungen, die man zuhause hat, sei es Arbeit, Freund/in, Freunde oder Sportverein etwas in den Hintergrund treten, hat man auch einen ganz anderen Fokus auf sein Projekt, was mir einen deutlich tieferen Einblick in das Thema ermöglichte.

 

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