Als ich mich Ende August letzten Jahres für mein 5-monatiges Schulpraktikum in Richtung Malta aufgemacht habe, hatte ich nur eine vage Vorstellung, von dem, was mich vor Ort erwarten würde. Zuvor hatte ich lediglich gegooglet, wie viele Menschen auf der Insel wohnen, wo genau sie liegt und welche Sprachen hier gesprochen werden.
Bereits relativ schnell nach Ankunft habe ich gemerkt, wie das milde Klima, ähnlich wie man es von anderen südeuropäischen Ländern kennt, die Malteser*innen gelassen und ausgeglichen stimmt. Diese Eigenschaften sind durchaus von Vorteil für das Leben auf dieser Insel, wie das Beispiel Verkehr/Mobilität zeigt. Durch die hohe Besiedlung (rund 500.000 Einwohner auf rund 300 km2), sind die Straßen stets voll und der ÖPNV, der zwar kostenfrei ist, ständig zu spät (oder er erscheint erst gar nicht). Auf Malta lernt man folglich relativ zügig, viel Zeit für das eigene “von A nach B kommen” einzuplanen. Wenn jetzt wer denkt, dass er/sie die paar Kilometer einfach laufen würde, muss einsehen, dass sich ebenfalls schwierig gestaltet, da GoogleMaps anderswo deutlich sinnigere Routen anzeigt und oftmals Bürgersteige fehlen, um den Routen überhaupt zu folgen. Für mich persönlich war es erstmal eine große Umstellung, da ich dem Münsteraner Radeln durchaus viel abgewinnen kann. Nichtsdestotrotz bleibt positiv anzumerken, dass an vielen Bushaltestellen sogenannte Pastizerrien zu finden sind, die u.a. kleines, mit Käse oder Erbsen gefülltes Blätterteiggebäck verkaufen (auf dem Bild könnt ihr sehen, wie ich meins direkt am Strand gegessen habe :-)). Diese sind wirklich sehr lecker und an originalen Pastizzerien bereits für 0,50EUR zu kaufen.
Wenn ich vor meinem Aufenthalt Leuten erzählt habe, wo es mich die kommenden Monate hinverschlägt, wusste ich selbst nicht so wirklich, wie das Leben in einem Land, in welchem es stets >17 Grad (und in den Sommermonaten >24 Grad) sind, aussieht und ob es mir gefallen würde. Meinen Alltag nach der Arbeit in der Schule (darüber werde ich einen separaten Eintrag machen) habe ich grundsätzlich sehr abwechslungsreich gestalten können – sei schwimmen zu fahren, Eis zu essen oder zu einem (Stein-)Strand zu fahren, um dort auf einem Strandtuch Pizza zu essen und mit seinen Freunden über gemeinsame Erlebnisse zu sprechen. Darüber hinaus organisiert das ESN Malta (Erasmus Student Network) zahlreiche Gelegenheiten, um sich mit anderen Studierenden und Praktikanten o.ä. zu verknüpfen. Ein weiterer Tipp ist das English Café Malta, welches ebenfalls einige Ausflüge und Partys organisiert, um die Insel zu erkunden und Leute kennenzulernen. Meine Go-To-Veranstaltung war das wöchentliche Wandern am Sonntag, welches ich nur empfehlen kann.
Meine Befürchtung, dass man u.U. nur schwer Leute kennenlernen könnte, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Also geht ruhig auf Menschen zu, denn viele befinden sich in einer ähnlichen Situation wie ihr auch (und ohne die Menschen, die ich während meiner Zeit abroad kennengelernt habe, wäre es nicht mindestens halb so schön gewesen :-)).
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