La Alhambra – El corazón andaluz de Granada

Die Alhambra – das andalusische Herz Granadas

  • „Selig ist das Auge, das diesen Garten der Schönheit sieht.“

Wie ich ja schon einmal kurz angerissen habe, ist die Alhambra das bedeutendste Gebäude in Granada, wenn nicht gar ganz Andalusiens. Nicht umsonst zählt sie zum Unesco Weltkulturerbe.

Die Lage der Alhambra ist günstig. Von dem Sabikah-Hügel aus kann man das ganze vega de Granada gut überblicken und sich exzellent gegen Feinde verteidigen. Schon in vorrömischer Zeit haben hier Menschen gesiedelt. Im 13./14. Jahrhundert wurde dann (schrittweise) besagte Stadtburg erbaut. Erbauer waren die Mauren des Nasridengeschlechtes, welche auch bis zur katholischen Zurückeroberung 1492 hier residierten/herrschten. Natürlich haben die Christen dann fleissig am Erscheinungsbild der Alhambra gearbeitet, da man ja versuchte die Stadt möglichst Juden- und Muslimen-frei zu bekommen. Von Karl V. war sogar einmal geplant Granada zum Regierungssitz des Königreichs Spanien zu machen, weshalb der Bau eines grossen Renaissancepalastes auf dem Gelände der Alhambra angefangen (aber nie beendet) wurde.

Grob lässt sich der Gesamtkomplex der Alhambra in fünf Teile unterteilen:

  1. Das Verteidigungssystem mit der Alcazaba: Hierbei handelt es sich um eine türmebewehrte Stadtmauer, die das Bollwerk der Alhambra bildet. Da ist so leicht bestimmt niemand durchgekommen…
  1. Die Nasridenpaläste: Das Herzstück der Alhambra sind die Nasridenpaläste und die dazugehörigen Gärten. Wie man schon hört, sind diese Paläste nach dem letzten Herrschergeschlecht der Mauren benannt worden, denn bis zum Schluss waren diese Paläste nicht nur Regierungssitz sondern auch Privaträume dieser Herrscher. Da es den Arabern verboten ist ihren Gott und das Paradies bildlich oder mit Schrift darzustellen, wurde dies in Schnitzereien, Mustern und Farben umgesetzt. Heutzutage sind die Farben leider fast komplett verblasst, aber nichtsdestotrotz ist dieser Anblick einer der bezaubernsten, den ich je gesehen habe. Nicht umsonst zählt die Alhambra zu den schönsten Beispielen der maurischen Kunst. In dem „patio de los leones“ steht ein marmorner Springbrunnen von zwölf Löwen getragen, in welchen das Zitat von oben eingemeißelt ist. Es wurde von dem Dichter Ibn Zamrak verfasst, als er die Nasridenpaläste sah.

    Ein Beispiel der Verzierungen in den Nasridenpalästen
    Ein Beispiel der Verzierungen in den Nasridenpalästen
  1. Der Palast Karls V.: Für diesen beinahe kubisch anmutenden Palast mit einem runden Innenhof wurden Teile der Nasridenpaläste sowie der angrenzenden Burgstadt abgerissen. Wie schon erwähnt wurde dieser Palast nie fertiggestellt und verbrachte eine geraume Zeit als Bauruine, bis er im 20. Jahrhundert endlich ein Dach bekam. Heutzutage sind darin das Museum der Schönen Künste, sowie das Museum der Alhambra untergebracht. Meiner persönlichen Meinung nach ist es eine Schande so wunderschöne Bauten für einen Klotz wie diesen abzureißen, aber na ja, ich kann leider die Geschichte nicht verändern. (Der Klotz könnte hübsch sein, wenn er nicht das Pech hätte neben den Nasridenpalästen zu stehen.)
  1. Die Palaststadt: Früher befanden sich auf den Gelände der Alhambra Wohnquartiere, Kirchen, Klöster, Werkstätten etc., doch heute sind davon hauptsächlich Ruinen geblieben und man hat auf der ehemaligen Palaststadt weitläufige, hübsche Gärten angelegt. Ein altes arabisches Bad kann man aber noch immer besuchen (und sich darin vor der Hitze schützen).

    So hübsch sind die Gärten gestaltet =)
    So hübsch sind die Gärten gestaltet =)
  1. Das Generalife: Das Generalife war der Sommerpalast der Herrscher und liegt neben der Festungsmauer. Weiss, anmutig und nachts hübsch bestrahlt leuchtet es einem entgegen. Hier gibt es einen Haufen Wasserspeier und Zypressen heutzutage. Im Innenhof des Generalife steht auch eine abgestorbene, ganz besondere Zypresse, welche von einer tragischen Liebesgeschichte zu Zeiten der Mauren erzählt. Aber das müsst ihr euch schon selbst anschauen 😉

Soo, jetzt habe ich schon wieder viel mehr geschrieben, als ursprünglich geplant. Ich hoffe, dass all jenen, die überlegen einmal nach Granada zu reisen, klar geworden ist, dass sie unbedingt in die Alhambra müssen. Da gibt es wirklich keine Ausreden. Daher hier noch ein paar praktische Infos:

  • Man kann sie entweder vormittags (ca. 8:30-14:00 Uhr) oder nachmittags (14:00-18:00/20:00 Uhr) besichtigen. Somit wird versucht die Menschenmassen etwas zu entzerren.
  • Für die Nasridenpaläste hat man eine vorgegebene Uhrzeit zu der man dort rein kann, damit sich nicht alle dort drinnen rumquetschen. Daher bitte zeitig an besagten Palästen einfinden.
  • Da tagtäglich bloss eine gewisse Anzahl an Besuchern in die Alhambra kann, ist es ratsam die Tickets früh genug zu bestellen. Online sind sie nämlich sehr schnell ausgebucht. 20% der Tickets werden zwar an dem gleichen Tag noch oben auf der Alhambra verkauft, aber diese Schlange zu diesen frühen Morgenstunden möchte sich wirklich niemand antun.
  • Ticketpreis: ca. 15/16 Euro, ohne Führung. Da in der Alhambra selber keinerlei Infotafeln existieren ist es aber ratsam entweder einen Audioguide oder eine Führung zu buchen oder aber sich vorher ein paar Infos aus dem Internet zu holen und die während des Spaziergangs durchzulesen.
  • http://www.ticketmaster.es/ Auf dieser Seite kann man ganz gut Tickets für die Alhambra bestellen. (Auch in englischer Version verfügbar.)
  • Bewohner Granadas (ofizieller Mietvertrag oder „tarjeta de residencia“ nötig) können montags morgens Tickets für sonntags gratis bestellen.

Na dann, lasst euch verzaubern!

Blick aus den Nasridenpalästen heraus
Blick aus den Nasridenpalästen heraus

Über Sammy

Wie ihr vielleicht schon gelesen habt ist mein Name Sammy. Gut, der Spitzname, aber da alle mich immer so nennen zählt es als Name. Die Spanier hier in Granada, wo ich momentan mein Auslandspraktikum mache, kommen mit der Aussprache und Schreibweise meines Namens nicht so ganz zurecht und nennen mich deshalb immer Sami mit einer besonderen Betonung auf dem i. Das wäre dann also mein spanischer Name. Nun gut, offensichtlich befinde ich mich gerade in Spanien, ursprünglich komme ich aber aus der schönsten Stadt am Rhein - genau, Düsseldorf! Studieren tue ich in Münster, und zwar Landschaftsökologie. Ein wunderbarer Studiengang, den ich jedem, der etwas mit Natur und Umwelt machen möchte, nur ans Herz legen kann. Damit das hier jetzt nicht zu ausschweifend wird (ihr werdet ja auch sicher viele Infos noch über meinen Blog mitbekommen), hänge ich bloss noch ein paar Fakten an, die mir persönlich wichtig erscheinen um mich selbst zu beschreiben. Also, ich bin 23 Jahre alt, habe die tollste Familie der Welt, engagiere mich ehrenamtlich bei Greenpeace, liebe es draussen in der Natur zu sein und das was ich mache, mache ich mit Leidenschaft. Sooo, das wärs. Dann viel Spass beim Lesen. (Entschuldigt wegen des ss, die spanische Tastatur hat kein schafes s.)

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