Krefelderin in Torquay

Hi! Ich heiße Pia und blogge jetzt zum ersten Mal. Falls es also langweilig ist oder schlecht geschrieben, entschuldige ich mich jetzt schon mal. Ich bin vor ziemlich genau drei Wochen hier angekommen und bleibe bis Mitte Dezember. Torquay, für alle die genauso schlecht in Erdkunde sind wie ich, liegt im Südwesten von England, direkt am Meer.

Ich bin mit dem Flugzeug nach London Heathrow geflogen und von da aus mit dem Bus bis Torquay gefahren, was insgesamt elf Stunden gedauert hat. Falls ihr also auch hierhin wollt, würde ich eher nach Exeter fliegen, falls das irgendwie passt. Achja, man spricht die Stadt „torki“ aus.

Ich lebe hier bei einer Gastfamilie, die super nett ist und die Schule, an der ich arbeite, hat auch echt super Kollegen. Ich habe also den Vogel voll abgeschossen.
Unterschiede zu Deutschland gibt es tonnenweise, aber ich liste mal ein paar auf: Viele Engländer haben den ganzen Tag den Fernseher im Hintergrund laufen (das bedeutet nicht, dass sie nicht mit euch reden wollen). Das könnte man vielleicht bei uns mit Radio- oder Musikhören vergleichen. Kommen wir zu einem riesigen Unterschied: dem Bus fahren. Glaubt mir, die Engländer machen es Touristen nicht einfach. Oder das ist nur hier so, das kann auch sein. Es ist erstens sehr teuer und das Schlimmste ist es, seine Haltestelle zu verpassen. Im Bus wird weder durchgesagt, wo man gerade ist, noch gibt es eine Anzeige. Man schaut also durchgehend aus dem Busfenster und versucht, an den Haltestellen die jeweiligen Namen zu lesen. Vor allem im Dunkeln macht das Spaß, weil die Bushaltestellen nicht beleuchtet sind. Viel Glück dabei also. Ich gucke immer auf Google Maps, was einem auch ungefähr ansagen kann, wieviele Haltestellen man noch vor sich hat. Und wenn ihr in den Bus einsteigen wollt, müsst ihr zunächst einmal die Hand rausstrecken, weil der Bus sonst vorbeifährt (ja, man kommt sich ziemlich dumm dabei vor, als würde man seinen Chauffeur zu sich rufen, aber so ist das hier nun mal). Und sollten vor einem schon Menschen an der Bushaltestelle gewesen sein, lasst sie zuerst in den Bus einsteigen! Auch wenn der Bus direkt vor eurer Nase hält. Alles andere wäre unglaublich unhöflich!

Noch ein Unterschied ist die Aufgeschlossenheit. Ob ihr in den Bus steigt oder an der Kasse im Supermarkt steht, die Menschen hier halten gerne Smalltalk. Und wirklich jeder hier begrüßt einen mit einem „Hey, you alright?“. Was für mich unglaublich komisch war und auch immer noch ist, weil zum Beispiel meine Gasteltern mich das ein paar mal pro Tag fragen und ich immer denke „Was soll sich denn in den paar Stunden groß verändert haben?“

Aber ich habe sie mal darauf angesprochen und für sie ist das eher eine Floskel zur Begrüßung, also kann man einfach antworten „Fine, and you?“ oder so etwas in der Art und dann hat sich das erledigt. Aber ihr hättet mal mein Gesicht sehen sollen, als ich es das erste Mal im Supermarkt gefragt wurde. 😀
Ich dachte, man hätte mir direkt angesehen, dass ich nicht aus England komme, und die wollten sich erkundigen, wie ich in England zurechtkomme. Gott sei Dank habe ich nicht in einem Vortrag geantwortet, weil das auch nicht von einem erwartet wird. Das wäre vielleicht peinlich geworden!
Naja, ich denke, das reicht erstmal für den Anfang. Ich werde bestimmt noch ein paar mal schreiben, also vielleicht bis demnächst!

Ich versuche gerade, ein bisschen Spanisch von einer Kollegin zu lernen, also adiós!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.