Jorvik

wunderschönes Häuschen am MinsterUnglaublich, wie schnell die Zeit rennt!

Schon wieder Sonntag! Morgen geht es nach London zum Sightseeing! Ich bin schon ein wenig aufgeregt – hoffentlich bekomme ich das mit der Tube alleine geregelt.

Gestern war ich mit Elena im Jorvik Viking Centre. Ein wirklich tolles Erlebnis. Man fährt mit einer Art Gondel durch eine Halle und kann mit allen Sinnen (und wirklich mit allen!) das Wikingerleben in York erleben. York hieß damals noch Jorvik und die Straße Coppergate, in der sich auch das Museum befindet, war damals um 975 sehr belebt. Hier wurde gehandelt, Leder und Metall bearbeitet und natürlich auch gewohnt. Im Viking Centre wurde diese Straße liebevoll rekonstruiert und mit Figuren belebt. Die Figuren sehen sehr echt aus und sogar Gerüche werden nachgestellt – gut, das war nicht immer angenehm… Zu dieser Zeit tranken die Menschen in Großstädten wie York statt Wasser Bier. Früher war das Bier natürlich nicht durch Zucker angereichert und durch die Erhitzung wurden die meisten Keime abgetötet. Wasser konnte in der Stadt nicht getrunken werden. Dumm waren die Wikinger also nicht, hat man uns erklärt! Sogar die Kinder tranken dann Bier.

Jorvik Viking Centre - ein tolles Erlebnis

Nach dieser Tour durch Jorvik konnte man beispielsweise Glasperlen oder Kämme in der Galerie bestaunen. Besonders interessant fand ich die Ausstellung einiger Skelette, die hier in York gefunden wurden. Es wurde erklärt, was man alles aus einem solchen Fund schließen kann: Nicht nur die Todesursache, sondern auch Essgewohnheiten, Geburtsort, Kleidung, Beruf, … Ein wirklich tolles Erlebnis im Jorvik Viking Centre.

Als ich dann gestern nach Hause kam, war es sehr hektisch. Die ganze Familie versammelt in der kleinen Küche. Evie – meine zweijährige „Gastschwester“ war schwer damit beschäftigt einen Kürbis auszuhöhlen (stimmt ja, HALLOWEEN. Ich wusste echt nicht, dass die Engländer das Fest so intensiv feiern). Cameron schnitzte derweil an einem anderen Kürbis. Evie war so euphorisch, dass sie mir gleich erklärte, wie sie die Kürbisse bearbeitet hat und wie man dann aus dem Kürbisfleisch Crumble macht. Crumble ist eigentlich recht einfach zu machen, man legt ein paar Früchte und nach Belieben ein wenig Gewürz wie Zimt in eine Auflaufform und streut dann ein Gemisch aus Butter, Mehl und Zucker darüber. Abends habe ich dann zusätzlich zu meinem Abendessen (in Yorkshire sagt man Tea dazu) eine Schüssel mit Crumble bekommen. Wirklich sehr, sehr lecker (Tony ist aber auch ein guter Koch!) Der Zimt hat mich schon fast in Weihnachtsstimmung versetzt, aber so weit ist es ja Gott sei Dank noch nicht!

Bis bald, Verena

(Übrigens habe ich mittlerweile das Deutsch-Schreiben verlernt! Ich musste mich für diesen kurzen Bericht richtig konzentrieren, so weit ist es schon gekommen!)

Über Verena

Hi, ich bin Verena und studiere Germanistik und Anglistik an der WWU in Münster. Nach dem Bachelor strebe ich den Master of Education an, um an Gymnasien und Gesamtschulen unterrichten zu können. Von September bis Dezember besuche ich die Clifton School and Nursery in York und absolviere dort ein Praktikum im Rahmen des Studiums. Hier könnt ihr über meine Erfahrungen und Eindrücke aus England lesen. Ich bemühe mich um regelmäßige Beiträge. Viel Spaß beim Lesen! Eure Verena

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