Die walisische Sprache und Fremde in Cardiff willkommen zu heißen –  das sind zwei Dinge, denen in Cardiff besondere Bedeutung beigemessen wird! Jedes Schild und jede Hinweistafel ist hier auch auf Walisisch verfasst und Straßennamen stammen generell aus dem Walisischen.

Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob ich meinen Straßennamen „Glynrhondda“ ganz richtig ausspreche. Auf ihre eigene Sprache sind die Waliser besonders stolz und wenn man Einheimische trifft, die dieser Sprache noch mächtig sind, so erklären diese meist bereitwillig die Aussprache einiger einfacher Floskeln und freuen sich sehr über die Versuche die „kehligen“ Laute nachzusprechen. Zudem wird man generell sehr freundlich empfangen und erhält immer sehr hilfsbereite Antworten, falls man sich als „Neuer“ doch mal nicht so ganz zurechtfindet.

Für mich, Wilke, sind nun die ersten Wochen meines zehnwöchigen Forschungspraktikums am Fachbereich Chemie der Cardiff University vorüber und ich blicke auf eine sehr schöne und erlebnisreiche Zeit zurück! Die ersten Tage hier wurde ich noch von den Möwen geweckt und so etwas an meine Heimat, die Nordsee, erinnert, da ich in dem sehr familiär geführten Riverhouse Hostel (auch für Cardiff-Besucher sicherlich eine sehr gute Adresse) lebte. Dieses liegt direkt gegenüber vom Millennium Stadium am River Taff (siehe Titelbild).

Da ich dann jedoch schnell ein eigenes Zimmer fand, konnte ich voll in den britischen Alltag starten. Der britische Alltag zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man gerne etwas anders macht als im Rest der Welt. Man fährt hier nicht nur auf der richtigen Straßenseite sondern bildet auch tatsächlich brav eine Schlange an der Bushaltestelle, wohingegen rote Ampeln für Fußgänger eher eine vorweihnachtliche Beleuchtung darstellen. Wer dann trotz des etwas anders geregelten Verkehrs heile zu Hause ankommt, muss im Badezimmer nur noch den Lichtschalter finden. Hier gibt es nämlich keinen klassischen Schalter, sondern eine Schnur, welche von der Decke hängt. Schließlich muss man dann nur noch mit zwei Wasserhähnen (einen für kaltes und einen für warmes Wasser) zurechtkommen und schon ist man gut im UK angekommen. Eine Möglichkeit wie wir das heiß-kalt-Problem in unserer Küche gelöst haben, seht ihr auf dem Bild.

Hier in Cardiff findet man aber nicht nur an den Eigenheiten des britischen Alltags schnell gefallen, sondern auch an einer sehr ausgeprägten Pub-Kultur. In diese wurde ich recht schnell von den anderen Arbeitsgruppenmitgliedern eingeweiht, sodass der Arbeitsalltag schon öfter mal mit einem Pint und Club Sandwiches im Pub endete. Auch gibt es in und um Cardiff viel zu entdecken, sodass ich ein paar sehr empfehlenswerte Ausflugsziele einfach als Bilderreihe anfüge!

Bis zum nächsten Beitrag sage ich jetzt aber ersteinmal Nos da! (Gute Nacht)

Der Bute Park im Herzen von Cardiff

Cardiff Bay – Ein beliebtes Ausflugsziel an sonnigen Tagen

Der Indoor Market in Cardiff (sehr sinnvoll in Anbetracht des walisischen Wetters…)

 St Fagans National History Museum – alte walisische Häuser auf einem großen Außengelände sowie ein schönes Schloss mit großem Schlossgarten (Eintritt frei!!!)

Cardiff Castle – ein großes Innengelände innerhalb der Burgmauern mit Innenburg und dem ehemaligen Wohnsitz einer der reichsten Familien des UK`s, den Butes. Das Bild des arabischen Zimmers im Anwesen der Butes gibt einen ersten Eindruck über ihren großen Reichtum aus dem Kohlegeschäft.