Irgendwo in Afrika – Leben in Otjiwarongo

Mein Auslandspraktikum hat mich nach Namibia geführt, genauer gesagt in einen für namibische Verhältnisse recht großen Ort namens Otjiwarongo. Otjiwarongo bedeutet soviel wie „Schöner Ort, wo fettes Vieh grast“ in Otjiherero. Und schön ist es hier.

Denn ganz entgegen den gängigen Vorstellungen ist das, was ich bis jetzt von Namibia gesehen habe, doch ziemlich grün. Natürlich gibt es hier auch große Wüstengebiete, aber sowohl um Windhoek als auch um Otjiwarongo rum findet man überall Bäume, Büsche und andere Pflanzen. Gut, der Boden ist sandig und steinig und Gras wächst nicht, wenn man es nicht extra anpflanzt und wässert, aber abgesehen davon blüht es beinahe überall um einen herum. Gerade ist es hier auf der Südhalbkugel Sommer und Sommerzeit ist Regenzeit. Die Menschen freuen sich sehr über den Regen, was das komplette Gegenteil der allgemeinen Einstellung zu Regen zu Hause ist. Wenn es mal ein paar Tage am Stück regnet, ist das ein Grund fröhlich und dankbar zu sein. Denn um die Lebensgrundlage aufrecht zu erhalten, braucht die Natur den Regen. IMG_3769 IMG_3770 IMG_3773Namibia war eine frühere deutsche Kolonie. Das kann man auch noch stark nachfühlen. In den Supermärkten gibt es deutsche Produkte, es gibt deutsche Zeitungen, Radiosender, Fernsehsender und Kirchen. Außerdem ist Deutsch eine Sprache, die durchaus im Land gesprochen wird, neben den Landessprachen Afrikaans, Englisch und der Vielzahl an einheimischen Sprachen. Die Sprache an der Schule, an der ich arbeite, ist Englisch und Englisch benutze ich auch außerhalb der Schule hauptsächlich.

Zum Supermarkt ist es von unserer Wohnung nicht weit, was auch sehr gut ist, da es hier beinahe gar keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Wer irgendwo hin möchte, läuft, fährt mit dem Auto oder bestellt sich ein Taxi, das deswegen eins der Hauptverkehrsmittel darstellt. Kleinere Strecken kann man aber wie gesagt auch gut laufen und sowohl Supermarkt also auch das Stadtzentrum mit der Mall, den Restaurants und dem Fitnessstudio ist gut zu Fuß zu erreichen. Da der Wechselkurs von Euro zu namibischen Dollar gerade fast 1:18 steht, erscheint einem alles hier (nachdem man die krummen Zahlen im Kopf umgerechnet hat) sehr günstig. Ein kleines Beispiel: man bezahlt nicht mal einen Euro für 2 Liter Sprite und es gibt hier gute Hemden und Blusen ab 3 Euro. Was für Ausländer erfreulich ist, ist für Namibianer natürlich sehr schlecht, da die Lebenshaltungskosten steigen, die Gehälter aber nicht.

Wir – das heißt die andere Praktikantin und ich – sind in Zimmern untergebracht, die direkt an die Schule angrenzen, in der wir für drei Monate arbeiten. Die Schule ist, wie nahezu jedes Haus und Grundstück, umgeben von einer Mauer, welche nicht nur Schutz vor Einbrechern, sondern auch Privatsphäre bietet. Freiwillige aus anderen Ländern sind hier willkommene Arbeitskräfte und wir sind demnach nicht die einzigen, die auf Zeit in Otjiwarongo leben und arbeiten.

Otjiwarongo: http://www.otjiwarongomun.org/

TrainOccasion Primary School: http://trainoccasion-primaryschool.webs.com

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