iEcolab hasta el infinito

iEcoLab bis in die Unendlichkeit

Das iEcoLab ist der Ort, an dem ich mein Praktikum mache. Genau genommen ist es kein Ort, sondern eine Forschungsgruppe innerhalb des CEAMA (Centro Andaluz del Medio Ambiente).

Dies wiederum ist ein interuniversitäres Forschungsinstitut in Granada. Da es sich bei Andalusien – und ganz besonders der Sierra Nevada, wo sich Granada ja befindet – um einen Hotspot an Biodiversität und Ökosystemen handelt, liegt ein Schwerpunkt dieses Institutes natürlich in der Forschung bezüglich der Natur/Umwelt in Andalusien. Der Name (CEAMA) verrät es ja schon irgendwie.

Die Inschrift am Eingang des CEAMA
Die Inschrift am Eingang des CEAMA
Blick auf den Eingang des CEAMA - Na ja, die inneren Werte zählen ;)
Blick auf den Eingang des CEAMA – Na ja, die inneren Werte zählen 😉

Jetzt mal ganz konkret zu meinem Arbeitsplatz.

Ich sitze mit sieben weiteren Personen in einem großen, hellen Büro. Genau genommen sind es nur sechs – zumindest sechs, die ich während meiner Arbeit direkt sehen kann – da einer unserer Informatiker meist im Labor innerhalb des Büros arbeitet. Nichtsdestotrotz hat man relativ viel Kontakt mit jedem und das ganze Verhältnis untereinander ist sehr freundschaftlich, fast schon familiär. Das Büro an sich ist hübsch, hell, warm und mit haufenweise Plakaten, Papern und Bildern bezüglich der einzelnen Forschungsrichtungen zugekleistert. Trotz des “Großraumbüros”, dem ich nie etwas abgewinnen konnte, fühle ich mich hier sehr wohl.

Unser schnukeliges Büro
Unser schnuckeliges Büro

Und was mache ich nun hier so genau?

Offiziell – und auch die meiste Zeit meiner Arbeitsstunden – arbeite ich in dem Projekt ECOPOTENTIAL mit. Aber ab und zu helfe ich natürlich auch in anderen Projekten aus. Das ist irgendwie das Schöne an der Art und Weise wie meine Kollegen hier arbeiten: jeder hilft jedem. Jeden zweiten Freitag machen wir eine kleine “reunión” und man erzählt den Anderen woran man gerade arbeitet und was so Stand der Dinge ist. Dadurch kann es auch mal passieren, dass einer der gesamten Gruppe eine kleine Nachhilfestunde in Sachen Arbeiten mit Funktionen und dem Erstellen der passenden Grafen gibt. Meine Arbeitszeit teilt sich in ca. ⅓ Datenerhebung im Feld und ⅔ Arbeit im Büro auf.

Ein Arbeitstag im Büro sieht in etwa so aus: Da wir alle Gleitzeit haben, kann jeder kommen und gehen, wie es ihm gerade möglich ist. Ich versuche, jeden Tag etwa von 10 bis 16 Uhr zu arbeiten. Die anderen fangen meist schon früher an. Gegen 10:30 Uhr geht die ganze Truppe runter in die Bar gegenüber um ein typisches andalusisches Frühstück (tostada con tomate) einzunehmen. So startet der Tag schon ganz wunderbar, wie ich finde und es stärkt ungemein das Gruppengefühl. Danach wird weitergearbeitet bis ca. 14.30 Uhr. Dann wird wieder gemeinsam gegessen und dafür sogar ein extra Tisch im Büro gedeckt. Meistens bringt sich jeder etwas zum Essen mit. Es gibt Mikrowellen, um es aufzuwärmen, aber ansonsten auch eine kleine Küche, um schnell etwas zu zaubern. Diese kleine Pause zusammen, in der wir so gut wie nie direkt über die Arbeit reden, finde ich sehr wichtig. Entgegen der allgemeinen Vorstellung von Spaniern, macht hier keiner eine Siesta nach dem Essen. Es wird direkt weitergearbeitet.

Bei Exkursionen sieht mein Arbeitsplatz dann gerne auch mal so aus =)
Bei Exkursionen sieht mein Arbeitsplatz dann gerne auch mal so aus =)

Thematisch arbeite ich momentan viel mit Excel und verschiedensten Geoinformationssystemen. Es kommt aber ab und zu auch mal vor, dass wir zu Treffen mit Professoren oder anderweitig ins Projekt Involvierten fahren, um einen gewissen Informationsaustausch zu garantieren und uns auch jedes Mal weiterzubilden. Mit den gelegentlichen Ausflügen in die Sierra Nevada zur Datenerhebung finde ich meinen Arbeitsalltag momentan ausreichend abwechslungsreich.

Ich fühle mich wirklich unglaublich wohl hier und lerne richtig viel. Die ganze Truppe, in der ich hier gelandet bin, ist super freundlich, geht auf meine Interessen ein und versucht, dass ich bei allem was ich mache (und seien es manchmal noch so stumpfsinnige Excel-Auswertungen) immer auch einen Lerneffekt habe. „Dich interessieren Tagfalter, Sami? Na, ich kenne da einen Prof, der beste Experte für Tagfalter, den du in Spanien finden kannst. Dann organisiere ich mal eine Exkursion mit ihm.“ Wenn ich abends schlafen gehe, dann freue ich mich schon darauf, dass ich am nächsten Tag wieder mit diesen Menschen zusammenarbeiten darf.

Achso, und „iEcoLab hasta el infinito“, das ist der Titel unserer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe 😉

Über Sammy

Wie ihr vielleicht schon gelesen habt ist mein Name Sammy. Gut, der Spitzname, aber da alle mich immer so nennen zählt es als Name. Die Spanier hier in Granada, wo ich momentan mein Auslandspraktikum mache, kommen mit der Aussprache und Schreibweise meines Namens nicht so ganz zurecht und nennen mich deshalb immer Sami mit einer besonderen Betonung auf dem i. Das wäre dann also mein spanischer Name. Nun gut, offensichtlich befinde ich mich gerade in Spanien, ursprünglich komme ich aber aus der schönsten Stadt am Rhein - genau, Düsseldorf! Studieren tue ich in Münster, und zwar Landschaftsökologie. Ein wunderbarer Studiengang, den ich jedem, der etwas mit Natur und Umwelt machen möchte, nur ans Herz legen kann. Damit das hier jetzt nicht zu ausschweifend wird (ihr werdet ja auch sicher viele Infos noch über meinen Blog mitbekommen), hänge ich bloss noch ein paar Fakten an, die mir persönlich wichtig erscheinen um mich selbst zu beschreiben. Also, ich bin 23 Jahre alt, habe die tollste Familie der Welt, engagiere mich ehrenamtlich bei Greenpeace, liebe es draussen in der Natur zu sein und das was ich mache, mache ich mit Leidenschaft. Sooo, das wärs. Dann viel Spass beim Lesen. (Entschuldigt wegen des ss, die spanische Tastatur hat kein schafes s.)

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