Hop hop ab ind Schwiiz

Einen Monat ist es nun her, dass es mich für das Studium nach Basel verschlagen hat. Ich absolviere hier ein  Erasmus-Praktikum als Vertiefungsmodul am Biozentrum der Universität Basel.

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Eines der vielen Gebäude des Pharmagiganten Novartis auf dem firmeneigenen Campus

Basel ist eine von Industrie und Forschung geprägte, aber dennoch wunderschöne Stadt. Die Anwesenheit der großen Pharmakonzerne Novartis und Roche ist überall spürbar. Durch das Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz ist die Stadt wunderbar international. Hier vermischen sich 3 unterschiedliche Kulturen, was das Leben in Basel sehr attraktiv macht. Der Rhein fließt mitten durch die Stadt und teilt Basel in 2 Hälften. Großbasel mit einer gemütlichen Altstadt und einem kommerziellen Zentrum und Kleinbasel, das durch viele Studentenkneipen und Cafés besticht.

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Die alte Wettsteinbrücke verbindet Großbasel und Kleinbasel

Deutsche an der Uni Basel sind natürlich keine Seltenheit. 15% aller Studierenden hier sind Deutsche. Sie kommen meist aus grenznahen Orten wie Lörrach. Viele sind also Grenzgänger. Durch die Nähe zu Forschung und Industrie trifft man aber auch viele Menschen aus der ganzen Welt, die zum Arbeiten oder als Austauschstudenten nach Basel kommen. Interessant ist, dass viele französisch- oder italienischsprachige Schweizer nach Basel kommen um Deutsch zu lernen.

Offiziell gibt es in der Schweiz vier Landessprachen, deshalb ist es schwierig, die Schweiz als Ganzes zu betrachten. Viele sehen sich eher als Graubündner oder Zürcher. Ganz zu schweigen von den Unterschieden zwischen der Romandie, der Deutschschweiz und dem italienischsprachigen Tessin. Jede Region hat ihre Eigenheiten, die oft die Schweizer selbst untereinander gar nicht so gut kennen.

Häufig liest man über die eher negative Einstellung der Schweizer gegenüber Deutschen, weshalb ich befürchtet habe, dass es schwierig werden könnte Kontakt zu Schweizern herzustellen. Die Baseler und  Schweizer, die ich durch die Arbeit im Labor und über meine „Original Basler“ Mitbewohnerin kennengelernt habe, haben alle das Gegenteil bewiesen. Sie sind sehr nett, höflich, hilfsbereit und laden mich regelmäßig zu ihren privaten Aktivitäten ein.

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Das Luxushotel Le Trois Rois in Großbasel

Jedem, der nach Basel kommt, empfehle ich an den Veranstaltungen des „ESN Basel“ (Erasmus Student Network) teilzunehmen. Hier werden viele Veranstaltungen und Ausflüge organisiert, die entweder umsonst oder für kleines Geld zu besuchen sind. Man lernt viele andere Austauschstudenten (nicht nur Erasmus-Studenten) kennen.

Im Dreiländereck zu wohnen ist auch absolut toll. Am Anfang hatte ich Angst beim Lebensmittelkauf auf Sparflamme schalten zu müssen, da das Preisniveau extrem hoch ist, aber eigentlich schlemme ich hier nur. In der Schweiz bekommt man den tollsten Käse, sogar günstiger als in Deutschland und super „Zopfli“ und Brötchen. Wenn es dann doch mal andere Milchprodukte oder Fleisch sein sollen (in Basel unbezahlbar) fährt man einfach mit dem Velo (Fahrräder kennt man hier nicht) 10 Minuten und kann in einem riesigen Marktkauf in Deutschland einen Großeinkauf machen. Ist man in der Schweiz gemeldet, bekommt man sogar die Mehrwertsteuer, die in der Schweiz nur 7% beträgt, an der Grenze erstattet. Wenn man etwas Außergewöhnlicheres haben möchte, setzt man sich erneut auf sein Velo und ist in 2 Minuten in Frankreich auf dem Wochenmarkt und in 10 Minuten in einem großen französischen Supermarkt, in dem es ebenfalls die besten Käse, Weine und andere Köstlichkeiten für wenig Geld gibt. Hier bezahlt man dann auch in Euro.

Mit dem Zug kann man alle Teile der Schweiz bequem erreichen. Auch hier sind die Preise extrem hoch, deshalb empfiehlt es sich ein „Halbtax Abo“ zu kaufen. So bekommt man meist 50% Rabatt auf den Fahrpreis und das Mobility Office der Uni Basel übernimmt die Hälfte der Kosten für das Abo. Landschaftlich und architektonisch hat die Schweiz sehr viel zu bieten. Es gibt also noch viel zu entdecken.

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Blick von „der Rigi“ auf den Vierwaldstädtersee bei Luzern

Allen Deutschen, die überlegen in der Schweiz zu studieren, kann ich es nur empfehlen. Wichtig ist nur, dass man sich für das Land und seine Leute interessiert. Dann wird man herzlich empfangen.

 

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