Heworth Primary School – A Place Full of Life

Mehr als die Hälfte meiner Zeit in York ist leider schon rum. Dementsprechend versuche ich die letzten Wochen umso mehr zu genießen, bevor es wieder Richtung Heimat geht. So langsam ist auch der Sommer in York angekommen (Ja, auch in England gibt es warme Sonntage 🙂 ) und die Stadt ist voller Leben.

Mittlerweile habe ich mich gut in meine Aufgaben an der Heworth Primary School eingearbeitet. Heworth ist eine sehr kleine Grundschule, die mich herzlich willkommen hat. Das Kollegium ist sehr nett und vor allem dankbar, dass ich freiwillig den Unterricht unterstütze. Das Schulleben in Heworth ist äußerst lebendig… immer wieder finden Events wie „Bake Sale“, Fotowettbewerbe oder andere kreative, spielerische Veranstaltungen statt.

Ich helfe im Unterricht der 3. Klasse, der morgens um 8.45 Uhr beginnt. Vormittags ist neben der Klassenlehrerin zusätzlich eine Teaching Assistant anwesend. Die ersten 15 Minuten arbeiten die Kinder selbständig an Aufgaben oder lesen. An drei Tagen der Woche leite ich in dieser Zeit eine kleine Gruppe, die sich mit dem Schreiben komplexer Sätze beschäftigt. Vormittags wird in der Regel zuerst Englisch (Literacy) unterrichtet, wobei der Fokus auf dem Verfassen von Texten liegt. Das Thema der ersten Wochen war angelehnt an die WM, sodass die Schüler sich auf eine imaginäre Reise nach Brasilien begeben haben. Es wurden zum Beispiel Postkarten, Reisetagebücher, Informationsbroschüren geschrieben und Brasilianische Märchen gelesen. Meine Aufgabe ist dabei den Schülern zu helfen, wenn sie Fragen haben und sicher zustellen, dass sie ihre „Targets“ mit in den Text einbringen. Jeder Schüler hat individuelle „Targets“, die in der Regel daraus bestehen bestimmte Wörter (z.B. while, if, because, but) auf jeden Fall mit in den Text einzubauen um Sätze etwas komplexer zu gestalten. Um 11 Uhr haben die Kinder 15 Minuten Pause, die sie auf dem Schulhof mit den anderen Klassen verbringen. Da die Schule sehr klein ist, kennen sich die Schüler fast alle untereinander, was ich sehr erstaunlich finde. Die Schüler spielen auch nicht nur mit Schülern aus ihrem Jahrgang, sondern auch mit älteren und jüngeren. Von 11.15 bis 12.15 Uhr wird Mathe unterrichtet. Dabei helfe ich dem leistungsschwachen Gruppentisch beim Bearbeiten der Aufgabe… dies ist manchmal gar nicht so einfach, da im Rechnen die leistungsschwachen Schüler zum Teil starke Probleme haben sich gewisse Methoden zu merken und auch oft keine Vorstellung von Zahlenmengen haben. Da die Klasse Kinder im Alter von 7-9 Jahren umfasst, ist dementsprechend das Leistungsniveau sehr heterogen. Daher sind die Schüler entsprechend ihrem Leistungsniveau auf Gruppentische aufgeteilt und bekommen in den meisten Fällen unterschiedliche Aufgaben. Vor allem im Verfassen von Texten erkennt man den Leistungsunterschied sehr deutlich. Während manche Schüler sich äußerst schwer tun einen gescheiten Satz zu formulieren, schreiben andere in der gleichen Zeit einen halben Roman.

An drei Tagen in der Woche findet vormittags eine kurze Assembly von 20 Minuten statt. Dafür versammeln sich alle Schüler der Schule in der kleinen Aula um allgemeine Dinge wie Geburtstage anzusagen oder den Kindness Cup an den hilfsbereitesten Schüler der Woche zu verleihen. Einmal die Woche wird allerdings auch über ein bestimmtes Thema, das sich durch das ganze Halbjahr zieht, gesprochen. Dieses Halbjahr thematisiert die Schule „Transformers“ im Sinne von Personen, die sich in ihrem Leben zum Guten verändert haben, um an die Moral der Kinder zu appellieren. Die Assemblies werden in der Regel von dem Schulleiter gehalten. Um 12.15 Uhr gibt’s dann erst einmal eine Mittagspause, in der die Schüler, wenn sie möchten, Mittagessen in der Schule bekommen können.

Um 13 Uhr geht’s dann weiter und zwar mit den eher praktischen Fächern wie Naturwissenschaften, Kunst oder Sport. Direkt nach der Mittagspause führe ich ein paar Rechtschreibübungen mit ein paar Schülern der Klasse durch, bevor ich dann auch im Nachmittagsunterricht helfe. Ich muss sagen, dass der Nachmittagsunterricht oft sehr anstrengend ist, da die Kinder sehr hibbelig sind und es häufig zu schlechtem Benehmen kommt. Vor allem nach einer kurzen Nachmittagspause scheint es vielen Schülern schwer zu fallen sich noch einmal richtig zu konzentrieren, bevor es dann um 15.15 Uhr nach Hause geht. Da manche Eltern ihre Kinder um diese Uhrzeit noch nicht abholen können, bietet die Schule einen After school club an.

Ich muss sagen, dass ich am Ende eines Schultages immer ganz schön erledigt bin, da die Arbeit mit den Kindern doch unglaublich anstrengend sein kann. Trotzdem macht es mir Spaß, in der Klasse zu helfen und ich freu mich, wenn die Schüler mir zeigen, dass sie es toll finden, dass ich sie den Tag über begleite… auch wenn das die paar Rabauken der Klasse nicht immer so zeigen können 🙂

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