Ganz anders als in Deutschland: Schulpraktikum in Cambridge – die ersten zwei Wochen

Hallo ihr Lieben,

ich bin jetzt seit zwei Wochen in Cambridge um ein Praktikum an einer Grundschule für mein Englischstudium zu absolvieren. Deshalb möchte ich euch in meinem ersten Blogeintrag zunächst die Schule vorstellen und euch meine ersten Erfahrungen schildern.
Die Schule ist eine katholische Mädchenschule in privater Trägerschaft.

Natürlich sind Schuluniformen für die Mädchen Pflicht, genauso wie ein Dresscode für die Lehrkräfte. Das heißt für mich: keine Pullover, keine Jeans, keine Sneaker.
Die Mädchen, die diese Schule besuchen, sind zwischen 4 und 11 Jahre alt. Anders als in Deutschland dauert hier die Grundschulzeit von der Vorschule bis zur 6. Klasse. Es ist ganz faszinierend, mit was für einer Wissbegier und Motivation selbst die Kleinsten der Schule, also die vierjährigen, den Schulalltag annehmen. Die meisten von ihnen können schon vor der Einschulung einzelne Worte lesen und einfache Rechenaufgaben lösen – wo sie das allerdings gelernt haben, konnte ich noch nicht herausfinden. Die Schule hat durch die Privatisierung eine unfassbar gute Ausstattung. Das Schulgebäude ist ein altes Adelsgebäude und ist deshalb sehr schick: Die Decken sind verziert und mit Kronleuchtern ausgestattet, alles ist sauber und es fehlt nirgends an Materialien. Jede Klasse verfügt über ein Whiteboard anstatt der herkömmlichen „Kreidetafel“, die Lehrer/innen haben an ihrem Platz einen modernen PC und die Schülerinnen jeweils ein schuleigenes IPad. Natürlich gibt es in der Schule auch Wlan, um den Kindern das tägliche Arbeiten mit modernen Medien zu ermöglichen. Da die Eltern der Kinder pro Schuljahr eine beachtliche Summe an Schulkosten für die Kinder bezahlen, ist der Anspruch an den Unterricht der Lehrer/innen und den Erfolg der Schülerinnen außerordentlich hoch. Von den Schülerinnen wird deshalb täglich ein hohes Maß an Leistung, Konsequenz und sogar Gehorsam verlangt. Das war definitiv eine Sache in den ersten Schultagen, an die ich mich gewöhnen musste.
An meinem ersten Praktikumstag wurde ich von dem Direktor der Schule begrüßt. Ich wurde sofort in sicherheitsrelevante Maßnahmen eingewiesen und musste noch mehr Papierarbeit erledigen als in Deutschland, was ich zuerst für undenkbar gehalten hatte. In den ersten drei Tagen habe ich zunächst in verschiedenen Klassen hospitiert, um mich mit den Kindern und den Unterrichtsformen vertraut zu machen. Das anschließende Highlight war dann, dass ich mit der 6. Klasse für eine Woche auf Klassenfahrt nach Frankreich fahren durfte. Dort hatte ich die Möglichkeit, die Kinder, aber auch einige Kolleginnen besser kennen zu lernen und die Kinder außerhalb des strengen Schulalltags zu erleben.
Da die Unterkünfte hier in Cambridge leider sehr teuer sind und die münsteraner Preise deutlich übersteigen, bin ich bei einer meiner Kolleginnen unter gekommen. Ich glaube, dass ich mit ihr und ihrem Ehemann sehr viel Glück gehabt habe, da beide kaum älter sind als ich und ich damit direkt Kontakte knüpfen konnte.

In den nächsten Tagen werde ich einer Klasse zugeteilt, in der ich einige Stunden pro Woche unterrichten darf. Darauf freue ich mich schon sehr und kann dadurch sicherlich einiges lernen. Wie meine ersten Unterrichtsversuche aussahen, werde ich Euch dann im nächsten Eintrag berichten! Bei Fragen oder Anmerkungen meldet euch sehr gerne!
Bis dahin alles Liebe,

Eure Franziska

Ein Gedanke zu „Ganz anders als in Deutschland: Schulpraktikum in Cambridge – die ersten zwei Wochen

  1. Hey Franziska,

    Ich bin auch gerade für ein Praktikum in Cambridge. Wenn du Lust hast mal was zu unternehmen melde dich doch (laura.vinnenberg@uni-muenster.de) 🙂

    Liebe Grüße,
    Laura

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