Fazit nach zwei Monaten San Diego

Gestern war mein letzter Arbeitstag am Scripps Institution of Oceanography und nach dem Wochenende geht’s zurück nach Deutschland. Während ich also meine Zeit hier noch einmal Revue passieren lasse, stellen sich mir einige Fragen: Was habe ich mitgenommen, was habe ich während des Praktikums gelernt und inwiefern hat mein Aufenthalt hier meine Pläne und Perspektiven verändert?

Sicher ist, es war eine Wahnsinnszeit hier und ich bin überglücklich, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese Erfahrung zu machen.

Im Praktikum habe ich einen guten Einblick in den Bereich der Seismologie bekommen, neben der Bachelorarbeit war dies nun das zweite größere Projekt, mit dem ich mich über einen längeren Zeitraum beschäftigt habe. Das Lokalisieren verschiedener Erdbeben-Events war dabei der Schwerpunkt meiner Arbeit. Dafür habe ich Seismogramme ausgewertet und mithilfe eines zuvor programmierten Algorithmus die Epizentren der Events gesucht.

Allerdings waren diese fachlichen Anwendungen nicht das einzige, was im Verlaufe des Praktikums lehrreich war, auch das abschließende Schreiben eines Berichts – natürlich in Englisch – half mir zum einen beim Vertiefen der Sprache und zum anderen beim Ausbau meiner Fähigkeiten im wissenschaftlichen Schreiben, nicht zuletzt auch wegen der konstruktiven Kritik meiner Betreuerin.

Die Erfahrungen und das was ich aus meinem Aufenthalt hier in den Vereinigten Staaten mitnehme, gehen jedoch weiter über das Praktikum an sich hinaus. Der längere Verbleib in einem fremden Land mit fremden Menschen und einer anderen Sprache erfordert das Knüpfen neuer Kontakte und das Kennenlernen neuer Menschen und anderen Kulturen. Gerade auf dieser Ebene hatte ich es vor allem in meinem ersten Monat hier sehr einfach, da ich in einer WG mit mindestens 7 Personen gewohnt habe, wobei meistens deutlich mehr Menschen im Haus waren, sodass man schnell neue Leute kennengelernt hat.

An dieser Stelle möchte ich gerne ein kleines Update zu meinem ersten Bericht hier einschieben: Denn durchaus sehr positiv aufgefallen ist mir, dass es hier sehr multikulturell ist, die Leute, die ich hier getroffen habe, kamen so ziemlich von überall aus der Welt, doch alle hatten eins gemeinsam: Wenn ich sie gefragt habe wie es ihnen hier gefällt, kam immer die Antwort, es sei der beste und schönste Ort an dem sie je waren – und ich muss sagen, ich kann sie verstehen.

Zurück zum Fazit – meiner Meinung nach sind gerade diese zwischenmenschlichen Beziehungen und das Knüpfen solcher von enormer Wichtigkeit und genau das ist es, was einen im Leben weiterbringt, sodass ich sicher auch in diesem Bereich einiges mitnehmen kann.

Nicht zuletzt war das Treffen neuer Menschen natürlich auch Anreiz und Grund sich der englischen Sprache zu bedienen und seine Fähigkeiten in diesem Bereich ein wenig auszubauen.

Zu guter Letzt ist da natürlich auch noch die Stadt San Diego sowie Teile von Kalifornien und angrenzender Bundesstaaten, die man im Laufe der Zeit kennen und zu bewundern gelernt hat. Denn natürlich auch das gehört zu einem Aufenthalt an der Westküste der USA, ein Road Trip mit den typischen Stationen Las Vegas, dem Grand Canyon und dem Monument Valley.

Blick in den Grand Canyon (vom North Rim) - kurz vorm Sonnenuntergang
Blick in den Grand Canyon (vom North Rim) – kurz vorm Sonnenuntergang

Am Ende kann ich nur sagen, dass alles sehr beeindruckend war und mir die Zeit hier super gefallen hat, durch das Praktikum und den damit verbundenen Einblick in den Fachbereich der Seismologie wird mir die Entscheidung meiner Spezialisierung im Master sicher leichter fallen und all die Erfahrungen die ich hier gemacht habe, möchte ich nicht missen.

Doch natürlich freue ich mich trotz der wunderbaren Zeit hier auf ein Wiedersehen mit Familie und Freunden in Deutschland.

Und damit ein letztes Mal: Grüße aus San Diego (wo es tatsächlich in der ganzen Zeit in der ich hier war nur ein einziges Mal geregnet hat -> Münster wird wohl eine deutliche Umstellung).

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