Achtung Linksverkehr! Meine ersten Eindrücke aus Dublin.

Meerblick vom Killiney Hill.

Durch ein externes Forschungsprojekt habe ich die Möglichkeit, Dublin in den kommenden fünf Monaten mein Zuhause zu nennen. Standesgemäß flog ich vor einigen Wochen mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair von Köln nach Dublin, um mein neues Abenteuer zu starten.

Nach der kurzen Flugzeit von nur 1,5 h, wurde ich am Flughafen in Dublin gleich geschockt: Ich verstehe kein Wort auf den Schildern hier! Zumindest nicht, ohne die englische Übersetzung zu lesen, die auf jedem Schild glücklicherweise vorhanden ist. Erst jetzt wurde mir klar, dass es in Irland in zwei Amtssprachen gibt: Englisch und eben Irisch/Gälisch, auch genannt „an príomhtheanga oifigiúil“ (die Hauptamtssprache). Ein einfaches „Thank you“ wird im Irischen zu nicht weniger als „Go raibh maith agat“. Ihr merkt: Irisch hat gefühlt nichts mit Englisch gemeinsam. Nachdem meine irische Mitbewohnerin versuchte mir ein paar Wörter beibringen, hier mein einfacher aber wirkungsvoller Ratschlag: Wenn du versuchst etwas auszusprechen, dann sprich es nicht so aus, wie es dir für richtig erscheint! Schon kurze Namen wie Niamh (gesprochen Nief) oder Aoife (Eva) werden für mich rätselhaft ausgesprochen! Allerdings sprechen nur ca. 40 % der Iren, davon hauptsächlich die ländliche Bevölkerung, tatsächlich Irisch, sodass Englisch die gefühlt einzige Landessprache ist.

Als geborener Münsteraner war ich schon fast gezwungen, mir hier ein Fahrrad zuzulegen. Aber auch der kurze Weg von meiner Wohnung zur Universität sprach für ein Fahrrad und gegen die oft verspäteten Busse, auf die wenig Verlass ist. Die S-Bahn (Luas) ist dagegen sehr zuverlässig und überraschend preiswert, sodass der Weg in Innenstadt einfach, schnell und günstig ist. Meine erste Fahrt auf dem Rad war, vorsichtig formuliert, sehr spannend: Linksverkehr, weit und breit keine schöne Promenade und wenn überhaupt Radwege vorhanden sind, dann nur ziemlich kleine. Erst nach einigen Wochen habe ich das komische Gefühl abgelegen können das ich hatte, wenn ich auf der linken Straßenseite fuhr. Ich freue mich schon auf die 35 €, die ich nach 5 Monaten Linksverkehr zahlen darf, wenn ich zurück in Münster bin und auf der „falschen“ Straßenseite fahre! Nicht ohne Grund steht sogar an Kreuzungen „Look Right!“ für Fußgänger auf dem Boden, da ein Verhalten nach Regeln des Rechtsverkehrs hier schnell böse enden kann.

Alter Aussichtsturm auf dem Killiney Hill.

Die Landschaft um Dublin ist wunderschön und erfüllt jedes Klischee: Grüne Wiesen, Felsküsten und Kiesstrände – alles noch beeindruckender als in der Werbung für irische Butter! Da ich schon von der Landschaft Dublins beeindruckt bin, wurde mir geraten unbedingt den Osten Irlands zu besuchen, dessen Natur noch umwerfender sein soll. Daher stehen für mich definitiv noch Reisen nach Galway und Cork auf der To-Do-List. Aber auch die Innenstadt von Dublin hat einiges zu bieten. Neben den klassischen Touristenattraktionen wie dem Trinity College (dort findet man die Bibliothek aus Harry Potter), dem Dublin Castle oder der Saint Patrick’s Cathedral beeindruckt die Innenstadt durch ihr Flair. Hochhäuser sucht man hier vergebens, denn die Innenstadt besteht hauptsächlich aus alten Häusern und Gebäuden mit maximal 2-3 Stockwerken. Dadurch hat man nicht den Eindruck in einer „großen“ Hauptstadt mit 550.000 Menschen zu sein, was in meinen Augen Vor- und Nachteile mit sich bringt. Das Highlight Dublins sind natürlich die Pubs! Neben der bekannten Temple Bar gibt es unzählige weitere Pubs mit ganz außergewöhnlichen Stilen in den verwinkelten Straßen. Zurecht lieben die Iren ihre Pubs, denn die Stimmung dort ist immer super. Besonders bei schlechtem Wetter, was hier häufiger der Fall ist, flüchten besonders viele in die Pubs, um das schlechte Wetter zu nutzen. Hier kommt man schnell mit den freundlichen Iren in Kontakt!

Cheers und regnerische Grüße aus Dublin!

Pubviertel im WM-Look.

 

 

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