2/3 sind schon vorbei – Praktikum bei einer Tageszeitung

Seit acht Wochen bin ich inzwischen schon 8.064 km Luftlinie von Deutschland entfernt, womit also schon zwei Drittel meiner Zeit hierum sind. Wie im ersten Blog-Beitrag schon erwähnt, mache ich ein Praktikum bei einer surinamischen Tageszeitung.

Ich bin dort vor allem für Übersetzungen (Niederländisch-Englisch, Englisch-Niederländisch), das Suchen von englischen Artikeln für den englischsprachigen Teil der Zeitung und für das Verfassen eigener Berichte zuständig.

Allgemein gefällt mir das Praktikum gut, ich kann relativ eigenständig arbeiten und mir wird eigentlich auch recht viel zugetraut. Die Zeitung ist für Vorschläge meinerseits offen und ich verbessere meine Niederländisch-Kenntnisse durch Gespräche mit Kollegen, Übersetzen und das Schreiben von Artikeln. Manche Dinge sind aber auch etwas gewöhnungsbedürftig, z.B. fiel es mir am Anfang (und auch manchmal heute noch) schwer einzuschätzen, ob sie etwas jetzt wirklich gut bzw. in Ordnung finden oder nicht. Ein Beispiel dafür: Es gab noch keine Berichte, die ich übersetzen konnte, meine offizielle Arbeitszeit war aber vorbei und ich hatte eine relativ lang geplante Verabredung. Ich habe dann gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn ich den Rest der Artikel zuhause übersetze, worauf dann gesagt wurde, dass es okay ist, aber irgendwie war dann auch eine ein bisschen komische Stimmung. Es schien im Nachhinein aber wohl kein Problem zu sein (ich hatte dann den ganzen Tag ein bisschen ein schlechtes Gewissen, habe dann aber auch keine Artikel zugesendet bekommen), ich habe dann einfach am nächsten Artikel zwei Berichte mehr übersetzt. Das macht sicherlich die fremde Sprache plus eine ganz andere Kultur, dass ich manche Dinge nicht so gut einschätzen kann, was ich nun fragen kann und was nicht.

Ich habe, wie gesagt, selbst Themen vorgeschlagen, über die ich gerne Berichte schreiben würde (z.B. über eine Aktion des Bündnisses „StopBildSexism“ (in Deutschland), über einen Wochenendausflug, den ich unternommen habe oder über das hinduistische Neujahrsfest, das hier sehr groß gefeiert wird), was auch gut angenommen wurde. Allerdings musste ich mich dann auch wirklich „dahinterklemmen“, sodass ich es auch tatsächlich in der Zeitung stehen sah. Auch wenn das manchmal etwas „nervig“ ist, „zwingt“ es mich sozusagen dazu, dass ich mich für mich selbst einsetze.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich mich generell bei meinem Praktikumsplatz wohlfühle und ich viel über interkulturelle Kommunikation lerne. Zusammen mit den Eindrücken, die ich in meinem alltäglichen Leben bekomme, ist es hier eine sehr lehrreiche Erfahrung, die mir schon jetzt viel für meine weitere Zukunftspläne gebracht haben. Dazu aber mehr im folgenden Eintrag, wenn ich ein Fazit über meine Zeit in Suriname ziehen werde.

Über Ariane

Fuer drei Monate bin ich, Ariane, Studentin der Niederlande-Deutschland-Studien, bei der Times of Suriname in Paramaribo in Suriname Praktikantin. Hier gibt es sowohl bei der Arbeit als auch in der Kultur und Natur viel Neues zu lernen und zu entdecken. Mein privater Blog: www.arianevaughan.jimdo.com

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