Emmy Noether 90 130 Emmy Noether
(1882-1935)

Emmy Noether wurde 1882 in Erlangen geboren. Ihr Vater war Mathematikprofessor, und so erwarteten ihre Eltern, dass sie sich mit der Mathematik auseinandersetzte. Emmy legte ihr Lehrerinnenexamen für Fremdsprachen ab. Da sie aber weiter studieren wollte, hörte sie u.a. Vorlesungen in Göttingen bei Hermann Minkowski, Felix Klein und David Hilbert. Als 1903 Frauen in Bayern regulär studieren durften, immatrikulierte sich Emmy in Erlangen in Mathematik. Unter 46 Studenten war sie die einzige Frau. Sie wurde Spezialistin auf dem Gebiet der Invarianten. 1909 wurde sie Mitglied der Deutschen Mathematikervereinigung, wo ihre Vorträge in der Fachwelt zunehmend Aufsehen erregten.

1915 wurde Hilbert auf sie aufmerksam und holte Emmy nach Göttingen. Dort setzten sich Hilbert und Klein dafür ein, dass sie eine Professur erhielt. Das Gesetz sah dies aber nicht vor. Auch der bekannte Ausspruch Hilberts "Eine Universität ist doch keine Badeanstalt" sowie ein Besuch beim zuständigen Minister änderten nichts. Durch Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen konnte sich Emmy Noether aber 1921 habilitieren und erhielt ein Jahr später eine Professur und einen Lehrauftrag für Algebra.

Ihre Vorlesungen waren sehr anspruchsvoll. Sie hielt wenig vom Mitschreiben und präsentierte keine fertigen Theorien, sondern stets solche, die für sie im Werden begriffen waren. Nach den Vorlesungen wurden die Themen auf Spaziergängen weiter ausdiskutiert.

Sie war eine hochgeschätzte Mathematikerin, die sich hauptsächlich mit Algebra beschäftigte. Wegen ihrer jüdischen Abstammung wurde ihr die Lehrerlaubnis entzogen und sie emigrierte in die USA. Nach Emmy Noether wurden Phänomene in der Mathematik benannt wie z.B.: "Noethersche Moduln", "Noethersche Ringe" und "Noether Theorem".