Hallo zusammen!

Ich bin Svana, studiere Landschaftsökologie in Münster und befinde mich nun in San Sebastian, im spanischen Teil des Baskenlandes. Hier werde ich vier Monate verbringen, um ein Forschungsprojekt durchzuführen. Das Thema: Zugvögel aller Art! Ich arbeite bei Aranzadi und werde einen Monat lang lernen Vögel zu beringen und später die Daten statistisch auswerten. Hier ein kurzer Einblick in das Arbeitsleben:

Früh morgens, um 5:30 Uhr, geht es los: Wir fahren zu viert nach Txingudi, Sumpfgebiete der nordspanischen Küste. Meine Mitarbeiter sind Biologen, wobei die meisten freiwillig in dem Projekt mitarbeiten. An der Beringungsstation angekommen, steigen wir zunächst in die Wathosen und dann ins Wasser. Um die Vögel beringen zu können, müssen diese natürlich erst gefangen werden! Dies geschieht mithilfe von Netzen, insgesamt 204 m, die tagtäglich noch vor Sonnenaufgang aufgebaut werden. Das klingt einfacher als es ist – schließlich ist es noch dunkel und bei Flut reicht das Wasser bis zur Taille!

Nach erfolgreichem Aufbau werden die Netze jede Stunde kontrolliert. Hat sich ein Vogel drin verfangen, muss er ganz vorsichtig rausgepfriemelt werden.

Später wird dann jeder Vogel vermessen, gewogen und bekommt – solange noch nicht vorhanden – einen Ring um den Fuß. Damit lassen sich die einzelnen Individuen wiedererkennen und anhand der Daten kann später die Migration verfolgt werden.

Die Arbeit ist ganz schön hart, besonders da wir jeden Tag, also von Montag bis Sonntag raus müssen. Nur wenn es regnet, haben wir mal frei, ansonsten kommen wir auf eine 49-Stunden-Woche!
Allerdings bekommt man besonders tolle und auch seltene Arten zu Gesicht und das ist das frühe Aufstehen auf jeden Fall wert!

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal!

Svana

P.S.: Vielleicht komme ich sogar noch auf eine 60-Stunden-Woche… Mein Chef meinte soeben, dass ich ja nachmittags noch ins Büro kommen könnte, schließlich sei ich ja um 14 Uhr schon zu Hause! Und ansonsten würde es wohl knapp werden mit der Datenauswertung…