Seit Anfang Juni mache ich ein dreimonatiges Praktikum in Schweden, in dem am Vätternsee gelegenen kleinen Ort Vadstena. Meine konkrete Arbeitsstelle ist der Gästebetrieb der Birgittaschwestern. In dem Kloster leben und arbeiten zehn Nonnen und führen das Gästehaus. Die Heilige Birgitta ist seit 1999 eine der drei Schutzheiligen Europas. Der Ort Vadstena hat aufgrund dieser berühmten Frau eine große Anziehungskraft. Neben der „Blauen Kirchen“, dem alten Mönchskloster und dem neuen Kloster der Birgitten, gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Schloss und ein Spielzeugmuseum. Der Ort ist gerade in den Sommermonaten ein beliebter Touristenort mit vielen kulturellen Veranstaltungen.

Oft werde ich gefragt, was mich an Schweden so fasziniert und warum ich dort immer wieder hinfahre.

Ich mag die Sprachmelodie sehr gerne. Aber vor allem ist es die Atmosphäre, die die Menschen und die Gesellschaft ausstrahlen. Im Vergleich zu Deutschland nehme ich hier eine größere Gelassenheit war, mehr Lebensfreude und eine größere Verbundenheit mit der Natur. Dies hängt auch von den Regionen und der Größe der Stadt ab, in der man wohnt, aber ich habe den Eindruck, dass hier eine andere Einstellung zum LEBEN vorherrscht.

Schweden, viele denken an den Wohlfahrtsstaat, die Wälder und Seen, Elche, IKEA, Pippi Langstrumpf und Zuckerstangen. Aber auch Schweden hat seine Probleme, Verminderung von Sozialleistungen, Jugendarbeitslosigkeit, Asylsuchende und Herausforderungen durch Migration, Urbanisierung, Umweltverschmutzung, Atomkraft und Überlastungen von Arbeitnehmern. Im Grunde haben sie dieselben Probleme, wie in vielen westeuropäischen Ländern, aber als Urlauber nimmt man diese nur selten wahr. Aber auch wenn man länger hier ist, bleibt diese Vorstellung des Schwedens, wie es Astrid Lindgren in ihren Büchern beschreibt…