Meine Praktikumsschule II

Wie schon angeklungen, haben in England – im Gegensatz zu Deutschland – nicht die einzelnen Klassen, sondern die Lehrerinnen und Lehrer ihre Raeume.

Ich finde dies besser geregelt als in Deutschland, da je nach fachlicher Ausrichtung das Klassenzimmer individuell eingerichtet werden kann (z.B. durch bestimmte Buecher/Fachliteratur oder Poster etc. an den Waenden) und (teilweise grosse Berge an) Materialien fuer den Unterricht nicht in einen anderen Klassenraum getragen werden muessen. Ausserdem sind alle Klassenraeume mit Computern, Beamern und Whiteboards ausgestattet (Power-Point-Praesentationen sind die Basis jeglicher Unterrichtsstunde). Dies waere nicht ohne weiteres moeglich, wenn SchuelerInnen uneingeschraenkten Zugang zu Klassenraeumen haetten (z.B. Problem des Randalierens) und zaehlt somit wohl auch als Grund, wieso in Deutschland nur sehr bedingt Klassenraeume mit neuen Technologien ausgestattet sind (an meiner alten Schule hatten alle Klassenraeume nur die gute alte Tafel als Unterrichtsmedium, dafuer gab aber extra Fachraeume mit 20-30 Computern, die SchuelerInnen nur unter Aufsicht einer Lehrperson nutzen durften). Ich finde es in England wie gesagt besser organisiert, dass LehrerInnen jederzeit Beispiele/Ideen etc. googlen und somit das Unterrichtsgeschehen spontan positiv beeinflussen koennen und nicht wie bei mir frueher oft Tage vorher den Computerraum reservieren mussten, um in einer Stunde auf das Internet zugreifen zu koennen.

Ein weiterer Punkt, der sich massiv von der deutschen Handhabung unterscheidet, ist die Ueberwachung des Lehrpersonals. Jedes Staff-Mitglied hat einen Ausweis mit Foto, Namen und QR-Code um den Hals haengen, mit dem er/sie sich jeden Morgen in einem Computersystem einloggen  und nach Feierabend auch wieder ausloggen muss. Anhand dieses Systems wird jegliche Verspaetung etc. aufgezeichnet und auch ggf. anteilig vom Lohn abgezogen. Ein solches System gibt es (zumindest an meiner alten Schule) in Deutschland nicht. Insgesamt bin ich ganz froh daruber, weil man hier in England schon manchmal das Gefuehl hat, nur als eine von vielen Nummern angesehen zu werden. Zusaetzlich kann man hier nicht gehen und kommen wann man will (wenn man z.B. die ersten beiden Stunden frei oder zwischendurch mehrere Freistunden hat), sondern es wird vom gesamten Personal erwartet, den gesamten Tag vor Ort und auf Abruf bereit zu sein.

Das Personal besteht nicht nur aus Lehrerinnen und Lehrern, sondern auch zu einem grossen Anteil aus SozialarbeiterInnen, anderem Hilfspersonal und natuerlich auch aus vielen administrativen und organisatorischen MitarbeiterInnen.

So ich hoffe, ich konnte einen ersten Eindruck vermitteln und sage bis bald!

Cheers, Wiebke

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