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Meine erste Woche in Tartu

Hallöchen,

Ich melde mich wieder aus Tartu. In diesem Post möchte ich euch gerne über meine erste Woche in Tartu berichten.

Ich hatte mich dazu entschieden schon einige Tage vor meinem Praktikumsstart nach Tartu zu reisen, um etwas Zeit zu haben die Stadt und auch die Umgebung näher kennen zu lernen. Zuerst stand natürlich der Bezug meines Wohnheimzimmers in Narva Mnt 25 an. Dort wohne ich alleine in einem Zweibettzimmer und teile mir die Wohnung mit einer Mitbewohnerin, die ebenfalls ein Zweibettzimmer für sich alleine gebucht hat. Ich würde jedem empfehlen, wenn ihr gerne mal für euch sein möchtet und euch etwas an eurer Privatsphäre liegt, zu versuchen ein Zweibettzimmer für euch alleine zu buchen. Das kann man bei dem Onlineportal der Studentenwohnheime angeben. Über dieses Onlineportal läuft auch die Bewerbung und die spätere Abrechnung von allen Kosten. Natürlich kann dieser Wunsch nicht immer berücksichtigt werden, da es viele Studenten gibt, die eine Unterkunft suchen. Ich hatte etwas Glück im Unglück, weil ich keinen Platz mehr in dem Studentenwohnheim bekommen habe, in dem die meisten internationalen Studenten untergebracht sind (Raatuse 22) , dafür aber mein gewünschtes “Einzelzimmer” bekommen habe. Die Entfernung zu dem Wohnheim der internationalen Studenten beträgt ungefähr 2 Minuten zu Fuß. Dementsprechend kann man sich leicht auch mit Leuten treffen die dort untergebracht sind.

Nun aber zurück zu meinen ersten Tagen vor Ort. Tartu ist wie schon im ersten Post angesprochen relativ klein. Dafür gibt es allerdings insgesamt fünf größere Kaufhäuser wo man alles bekommt. Von Lebensmitteln über Anziehsachen bis hin zu Elektrogeräten und Wohnartikeln kann man dort alles finden. Drei der Kaufhäuser sind sehr nahe zum Stadtkern gelegen (Kaubamaja, Kvartal, Tasku), die anderen beiden liegen etwas weiter außerhalb sind allerdings mit dem Bus auch sehr leicht zu erreichen (Eeden, Lõunakeskus). Nachdem ich mich erstmal mit Lebensmitteln eingedeckt hatte, habe ich mich nach Wohnartikeln umgeschaut, um mir mein Zimmer wohnlich zu gestalten. Für eine Zeit von 6 Monaten war es mir wichtig, dass ich mich in meinem Zimmer wohlfühle und mich dort gerne aufhalte. Dementsprechend sind ein paar Lichterketten, ein Teppich und Vorhänge eingezogen.

Im weiteren Verlauf der Woche habe ich mich beim Tartu Welcome Center gemeldet, um meinen ID-Code zubekommen und meinen Wohnsitz anzumelden. Dies ist wichtig, da ihr ansonsten nicht berechtigt seid länger als 3 Monate legal in Estland zu bleiben. Zusätzlich soll man sich noch einen estnischen Personalausweis machen lassen. Ob dieser allerdings zwingend notwendig ist, weiß ich nicht genau. Ich habe mir vorsichtshalber einen machen lassen. Neben eurem Recht in Estland zu bleiben bekommt ihr durch den ID-Code auch Vergünstigungen auf das Busticket, da ihr als Einwohner der Stadt und nicht als Besucher eingestuft werdet. Neben dem normalen Busticket gibt es auch die Möglichkeit die öffentlichen Fahrräder zu nutzen. Die Fahrräder stehen an bestimmten Parkstationen und können von dort mitgenommen werden und an einer anderen Parkstation wieder angestellt werden. Ich habe dieses Fahrradsharing System selber nicht ausprobiert, da ich Ende September erst angekommen bin und es ab Anfang/ Mitte November schneien sollte. An sich sieht es aber leicht zu bedienen aus und ist gerade im Sommer oder allgemein, wenn kein Schnee liegt, eine gute Methode um von einem Ort zum nächsten zu kommen.

Tatsächlich hatte ich mit zufällig auch die perfekte Woche ausgesucht, um nach Tartu zu kommen, da in der Woche die Studentdays stattfanden. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich mich im Voraus zwar über studentische Angebote informiert habe, aber bei weitem nicht alles gefunden habe. Die Studentdays sind dazu da, um die neuen Studenten (international und auch einheimische) miteinander zu vernetzen. Dazu werden unterschiedliche Events angeboten wie beispielsweise Spieleabende, Pub Crawls, Tanzkurse, Orientierungsläufe und Ausflüge in die nahegelegenen Moore. Dementsprechend war ich in meiner ersten Woche viel unterwegs und habe schon viele neue Menschen kennengelernt, die ich später auch ab und an bei anderen Veranstaltungen getroffen habe. Gerade für Naturbegeisterte kann ich die Ausflüge in die Moore wärmstens empfehlen. Die Natur ist wunderschön (siehe Bild unten) und es herrscht dort eine sehr angenehme Ruhe, die gerade in den ersten Tag für mich ein guter Ausgleich war. Zusätzlich sind die meisten Moore nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, weshalb es für den Anfang schön ist bei einer organisierten Tour mitzumachen.

Neben den Veranstaltungen bei den Studentdays bot auch das ESN (Erasmus Student Network) Aktivitäten an. Allgemein ist das ESN in Tartu sehr aktiv, sodass jede Woche im Semester mehrere Veranstaltungen stattfanden und man wirklich viele Möglichkeiten hat Freunde zu finden und was zu erleben.

Zusätzlich habe ich in einer Vorlesung jemanden kennengelernt, der im Vergleich zu mir schon Anfang September in Tartu war und dementsprechend schon besser vernetzt war und viel mehr Menschen kannte. Durch ihn bin ich in eine WhatsApp-Gruppe aufgenommen worden, in der sich Menschen zu verschiedenen Ausflügen verabredet haben, um das Land kennenzulernen. Auf Estland an sich und die Natur möchte ich in einem späteren Post eingehen, aber an dieser Stelle möchte ich euch schonmal ans Herz legen, dass man einfach zu Veranstaltungen hingehen muss, auch wenn man niemanden kennt und Initiative zeigen muss. Ich habe beispielsweise durch verschiedene von mir organisierte Ausflüge gute Freunde gefunden, mit denen ich hier die meiste Zeit verbringe und schon viele lustige Erfahrungen gesammelt habe.

Ein weiterer Tipp, den ich hier schonmal geben möchte ist Agape Kohvik. Dieses Café bietet jeden Freitag einen Spieleabend an und veranstaltet zwischendurch auch Ausflüge bei denen man relativ günstig teilnehmen kann und Kontakt zu Einheimischen knüpft. Denn die Esten sind eher zurückhaltend, aber sehr liebe und gastfreundliche Menschen, wenn man sie erstmal kennengelernt hat.

Alles in allem hatte Tartu mich in dieser ersten Woche schon positiv überrascht und ich bin immer noch sehr gerne hier und genieße einerseits die Ruhe der Kleinstadt aber auch die Möglichkeiten und Events einer Studentenstadt.

Damit möchte ich diesen Post abschließen und hoffe, dass ihr auch bei meinem nächsten Blog dabei seid.

 

Nadine

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