Hallo zusammen!
Ich heiße Steffi, bin 24 Jahre alt und studiere die Fächer Deutsch und Englisch für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen an der WWU. Nachdem ich mein Praxissemester beendet hatte, verfolgte mich der Wunsch mehr über die Praxis einer inklusiven Beschulung zu erfahren und zusätzliche Erfahrungen in einem Land zu sammeln, welches schon seit langer Zeit ein derartiges Konzept in sein Schulsystem integriert hat.
In nahezu jeder Studie wird Kanada als Vorreiter von Inklusion genannt und hiermit kommen wir auch schon zu der Auswahl des Ortes für mein Praktikum.
Ich absolviere für etwa drei Monate ein Praktikum an einer Primary School in Vancouver und werde euch im Folgenden über meine ersten Eindrücke meines Alltags im wunderschönen Kanada berichten.
Aber nun zuerst einige Details zur Vorbereitung meines Aufenthalts:
Die Suche der Praktikumsschule gestaltete sich anfangs eher schleppend, da einige Schulleiter eher selten auf ihre Mails antworten und ich somit zahlreiche Anfragen verschicken musste, bis eine geeignete Schule gefunden werden konnte. Zudem sollten derartige Bewerbungen besser einige Wochen vor dem Beginn der Sommerferien versendet werden, da ich zugeben muss, dass sich der Kontakt zu einer Schule während dieser Zeit eher schwierig aufbauen lässt.
Den Flug habe ich etwa erst einen Monat vor dem geplanten Abflug gebucht, was sich jedoch sehr entspannt gestaltet hat. Häufige Verbindungen beinhalten einen kurzen Stopp in London Heathrow oder Amsterdam, wodurch aber auch einige Euros gespart werden können. Die gesamte Flugdauer bis zur Westküste Kanadas beträgt etwa 10 ½ Stunden.
Ebenso war es wichtig, sich zuvor um eine ausreichende Auslandskrankenversicherung zu kümmern, die zudem eine Unfall- und Haftpflichtversicherung beinhaltet. Natürlich möchte man diese im besten Fall nicht in Anspruch nehmen müssen, doch ist es immer ein gutes Gefühl, für den Fall der Fälle abgesichert zu sein. Ich habe hierzu viele Versicherungen preislich als auch inhaltlich verglichen und mich letztlich für die Würzburger Versicherung entschieden. Ein aktueller Vergleich anderer auf dem Markt angebotenen Versicherungen lohnt sich jedoch immer, um das beste Preisleistungsverhältnis zu erhalten.
Einen Traveladapter sowie platzsparende Mikrofaser-Handtücher, eine Schlafmaske, ein aufblasbares Kissen und viele weitere nützliche Dinge hatte ich bereits noch von früheren Reisen, sodass ich diese problemlos wieder in meinem Gepäck verstauen konnte. Sehr hilfreich ist zudem eine Mehrfachsteckdose, um mehrere elektronische Geräte gleichzeitig laden zu können und da darüber hinaus die Anzahl von Steckdosen in Hostelzimmern meist sehr spärlich ausfällt. Eine mobile Kofferwaage ist ebenso ein nützliches Untensil, wenn es auf Reisen geht.
Da mein Praktikum in der Schule unentgeltlich ist, bin ich dem Hinweis eines anderen Blogeintrages gefolgt und habe für den Zeitraum des Praktikums lediglich das eTA-Visum beantragt, welches man für 7 kanadische Dollar problemlos online beantragen kann. Binnen weniger Minuten erhielt ich bereits die Bestätigung des Visums per Mail, welches digital mit meiner Reisepassnummer verknüpft wird.
Die Lebensunterhaltskosten in Kanada sind besonders bezogen auf die Preise für Lebensmittel und Co deutlich teurer. Zudem musste ich feststellen, dass Vancouver ein ziemlich teures Pflaster zu sein scheint, was mich jedoch nicht davon abhielt, diesen Standort für mein Praktikum auszuwählen. Nachdem ich jedoch die Bestätigung über das PROMOS-Stipendium als Fahrtkostenzuschuss erhielt und zudem viel gespart und während der Semesterferien jede freie Minute mit dem Arbeiten verbracht habe, konnte ich die Reise nach Kanada schließlich antreten und schon ging es los!
Unterkunft
Viele Wochen, bevor es für mich nach Vancouver ging, habe ich bereits stundenlang versucht,eine annähernd bezahlbare Wohnmöglichkeit zu finden, die zudem auch nicht zu weit von meiner Praktikumsschule entfernt liegt. Nach zahlreichen Mails stieß ich leider auf den Hinweis, dass sich viele „rental scammers“, also Mietbetrüger, hinter der Angeboten befinden und man daher vor jeglicher Buchung oder entgeltlichen Reservierung eines Zimmers absehen sollte, wenn man das Zimmer nicht selbst vor Ort gesehen hat.
Ich beschloss daher, die Zimmersuche vor Ort vorzuziehen und für die ersten Tage ein Hostelzimmer in der Stadt aufzusuchen.
Eine knappe Woche nach meiner Ankunft klappte es auch endlich mit einem möblierten Zimmer in einem Haus, das überwiegend von kanadischen und internationalen Studenten bewohnt wird und sich somit als geeignetes Zuhause für die Zeit meines Aufenthalts herausstellte.
Das Leben in Vancouver
Die Kanadier sind ein unglaublich freundliches und höfliches Volk. Steigt man in den Bus, bedankt sich der Busfahrer, wenn man seine Karte nach dem Einstieg abgestempelt hat. Konstant bedankt sich jeder Passagier mit einem lauten „Thanks driver!“, bevor der Bus an einem anderen Stopp wieder verlassen wird.
Läuft man durch den dichten Strom von Menschen in der Innenstadt, der meist um die Zeit des Feierabends nicht immer umgangen werden kann, so entschuldigt sich automatisch jeder Vorbeikommende, der einem aus Versehen die Schulter beim Vorbeigehen leicht gestreift haben könnte.
Als ich mit meinem Koffer und unzähligen Umhängetaschen von meinem Hostel in Richtung meiner neuen Bleibe ziehen wollte, wurde ich von einem älteren Ehepaar unterbrochen, die mit ihrem Auto neben mir auf der Straße stehen blieben, um sich zu erkundigen, ob ich Hilfe brauchen könnte.
Ich könnte viele weitere Situationen aufzählen, in denen mich die Mentalität der Kanadier derart zum Schmunzeln gebracht hat, da ich gelernt habe, ihre offenherzige Art und Weise von Beginn an besonders zu schätzen.
So und nun folgen noch einige meiner ersten Fotos, die während der ersten Wochen im schönen Vancouver entstanden sind. Da ich eine Vorliebe für das Fotografieren habe, werden auch in den weiteren Berichten von mir viele Bilder folgen.
Bis dahin,
Steffi
Liebe Stephanie,
mein Auslandsaufenthalt steht mir bevor und ich finde, dass sich deine Erfahrungen bezüglich Kanadas sehr gut anhören!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich deinen Kontakt erhalten könnte, um ein wenig mit dir ins Gespräch zu kommen 🙂
Liebe Grüße,
Franziska Mollnow