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Mein Arbeitsalltag an der Cuan na Gaillimhe CNS

Mein Arbeitsalltag in Galway hat mir noch einmal eine ganz andere Seite meines Auslandsaufenthalts gezeigt. Während die Stadt draußen voller Musik, Pubs und Spontanität steckt, war mein Praktikum an der Steiner School ein Ort, an dem ich viel über Geduld, Kreativität und den Umgang mit ganz unterschiedlichen Kindern lernen konnte.

Die Schule selbst ist kleiner und familiärer, als ich es aus Deutschland kenne. Man kennt sich untereinander, und die Atmosphäre ist sehr persönlich. Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich nicht mehr wie eine Fremde, sondern als Teil des Teams. Besonders spannend war für mich, wie offen und herzlich die Lehrer*innen miteinander und mit den Kindern umgehen. Der Alltag war dadurch sehr nah an die Bedürfnisse der Schüler*innen angepasst.

Eine besondere Herausforderung – und gleichzeitig eine wertvolle Erfahrung – war der Umgang mit der Vielfalt in der Klasse. Einige Kinder haben besonderen Unterstützungsbedarf, auf den intensiv durch das Konzept der Schule eingegangen wird.

Mein Alltag bestand aus vielen verschiedenen Aufgaben. Mal habe ich im Unterricht unterstützt, mal bei kreativen Aktivitäten wie Basteln oder Malen geholfen, und oft war ich einfach da, um zuzuhören oder ein Kind zu begleiten. Gerade diese Nähe zu den Schüler*innen hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Vertrauen aufzubauen. Ich habe gelernt, dass man nicht immer sofort eine Lösung haben muss; manchmal reicht es schon, Ruhe auszustrahlen und Sicherheit zu geben. Es war schön zu erleben, dass schon kleine Gesten oft einen großen Unterschied machen konnten.

Überrascht hat mich, wie viel Wert hier auf gemeinschaftliches Arbeiten und kreative Methoden gelegt wird. Im Vergleich zu Deutschland war der Unterricht weniger auf Leistung und mehr auf das Miteinander ausgerichtet. Es ging darum, jedes Kind so zu sehen, wie es ist. Das hat mir persönlich sehr gefallen und meinen Blick auf Schule und Unterricht erweitert.

Wenn ich an meinen Arbeitsalltag in Galway zurückdenke, bleibt mir besonders das Gefühl, gebraucht zu werden, und die Erfahrung, wie bereichernd es ist, mit vielen unterschiedlichen Kindern zu arbeiten. Natürlich gab es Momente, die anstrengend waren, aber ich habe viel daraus gelernt – über Geduld, über Kommunikation und auch über mich selbst.

Mein Praktikum an der Steiner School hat meinen Auslandsaufenthalt in Galway noch einmal auf eine ganz besondere Weise geprägt. Ich gehe mit vielen neuen Eindrücken zurück, mit dem Bewusstsein, dass Schule überall anders funktionieren kann, und mit dem Gefühl, dass gerade in der Vielfalt und in kleinen, alltäglichen Momenten das Wertvollste steckt.

Lisa

22 Jahre alt
Bachelorstudium Lehramt (Gym/Ges) mit der Fächerkombination Anglistik und Geschichte

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