Vor meinem ersten (inoffiziellen) Praktikumstag bin ich 1000 Tode gestorben, habe schlecht geschlafen und mir Horrorszenarien ausgemalt, die mir begegnen könnten. Von furchtbaren Kollegen über unüberbrückbare Sprachbarrieren bis zum sofortigen Rausschmiss war alles dabei.

Im Endeffekt ist mir aber weder das eine noch das andere passiert und ich habe nach 8 Stunden meinen Praktikumsplatz lebend verlassen können. Zwar ziemlich ermüdet durch so viel neue Eindrücke und Informationen sowie der niederländischen Sprache, aber dafür umso glücklicher. Denn bevor es am ersten Februar richtig los ging mit meinem Praktikum bei dem niederländischen Kurzfilmfestival Go Short, bin ich bereits im Januar dort gewesen, um mich vorab etwas einzuarbeiten. Diese drei Tage bestanden vornehmlich aus Einlesen und Notizen machen, Kollegen kennen lernen, mit meinen zukünftigen Aufgaben vertraut werden und Büroluft schnuppern.

Zum Auftakt meines 5-monatigen Praktikums am 1. Februar ging es für mich und meine Kollegen zur 46. Edition des Internationalen Filmfestival Rotterdam (mehr Infos hier https://iffr.com/). Das IFFR kann als großer Bruder von Go Short gesehen werden, in dessen Fußstapfen das Kurzfilmfestival vielleicht auch irgendwann mal treten wird. In Rotterdam haben wir uns gemeinsam auf das kommende Festival eingestimmt, indem wir Kurzfilme geschaut haben, einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten und uns mit der dortigen Organisationsabteilung über dessen Erfahrungen in diesem Jahr ausgetauscht haben.

Go Short Filmfestival ist das Festival des kurzen Films, welches in diesem Jahr zum 9. Mal in Nijmegen stattfindet (mehr Infos zu meinem Praktikumsplatz findet ihr hier https://www.goshort.nl/. Als Kurzfilm bezeichnet man einen Film dann, wenn dieser zwischen einer Sekunde und 30 Minuten lang ist. Dabei bedient sich der Kurzfilm jeglicher Filmgenres. Seit diesem Jahr ist Go Short als erstes niederländisches Filmfestival ein „Oscar Qualifying Festival“. Das heißt, die Gewinner bei Go Short werden direkt für die Oscars im nächsten Jahr qualifiziert.  

Bis zum Festivalbeginn ist noch so einiges zu tun, aber wir kommen dem ganzen immer näher. Was mir am Anfang als ein Berg aus unübersichtlichen Aufgaben vorkam, lichtet sich langsam und ich bekomme ein Gefühl, was das Festival und dessen Organisation angeht. Der Tag in Rotterdam hat in mir ein Gefühl von erwartungsvoller Spannung und Aufregung hinterlassen, angesichts der Organisation von unserem Festival, welches in ein paar Wochen stattfinden wird. Wie läuft sowas ab? Werden wir rechtzeitig fertig? Was passiert, wenn etwas schiefgeht? Diese Fragen werden mir in genau 5 ½ Wochen beantwortet werden, wenn am 5. April das Go Short Filmfestival in Nijmegen beginnt. Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen… aber wie man in den Niederlanden so schön sagt:

Het komt wel goed!