Hurra, die Sonne ist wieder da!

Die dunkelste Zeit des Jahres ist überstanden. Seit dem 21. Dezember nimmt das Tageslicht langsam aber stetig zu und theoretisch ist ab dem 7. Januar auch wieder die Sonne zu sehen. Praktisch müssen wir allerdings noch warten, bis der Sonnenstand hoch genug ist um die Bäume zu durchbrechen. Bis dahin bleibt es also bei Nordlichtern anstatt Sonnenschein.

Wenn schon kalt und dunkel, dann aber bitte mit Nordlichtern!
Wenn schon kalt und dunkel, dann aber bitte mit Nordlichtern!
Warten an der Startlinie...
Warten an der Startlinie…

Finnland ist eben sehr flach, dicht bewaldet und von Seen durchzogen. Diese sind allesamt zugefroren und dienen als Wege für unsere Schlitten und Schneemobile, teilweise auch als reguläre Straßen als Ersatz für Fährverbindungen. Mit dem Dezember geht auch die stressigste Zeit vorbei, der Weihnachtstourismus neigt sich dem Ende zu. Ab Januar wechselt der Fokus dann auf mehrtägige Touren und geregeltere Abläufe auf der Farm. Dies bedeutet auch, dass sich die Organisationsstruktur dementsprechend anpasst und wieder mehr Zeit für andere Farmarbeiten bleibt. Da fast immer ein oder zwei Touren unterwegs sind, sind weniger Hunde auf der Farm. Das erleichtert die Versorgung erheblich, wobei allerdings auch zusätzliches Personal für die zwei- bis fünftägigen Safaris anfällt.

Bald hat das Warten ein Ende
Warten auf die Sonne…
Eureka
…und warten bis Eureka still sitzt.

An das Klima hier oben gewöhnt man sich zwar mehr oder weniger, aber es erfordert etwas Übung, um mit den teils sehr starken Temperaturschwankungen zurecht zu kommen. Nach einer Woche mit Temperaturen um die -5 Grad kommt es zu einem Kälteeinbruch und wir unterschreiten zum ersten Mal in dieser Saison die -40 Grad Grenze, wenn auch nur knapp mit -41 Grad Celsius. Ein klarer Himmel bringt eben nicht nur Nordlichter, sondern auch niedrige Werte auf dem Thermometer. Diese Temperaturen sind eine besondere Herausforderung für Menschen und Hunde und können eine 12 Kilometer lange Tour recht anstrengend gestalten. Besonders wenn Kinder an den Touren teilnehmen ist Vorsicht geboten, denn an Händen, Füßen und im Gesicht kann es bei diesen Temperaturen schnell zu Erfrierungen kommen, was den meisten Eltern nicht bewusst zu sein scheint. Als Guide bedeutet dies, regelmäßig stoppen, nach dem Befinden fragen, warme Getränke bereithalten, Übungen zum Aufwärmen vormachen und gleichzeitig noch die Zeit im Auge behalten, um rechtzeitig zur nächsten Tour zurück zu sein und dabei selber nicht erfrieren. Die einfachste Lösung hierfür…immer in Bewegung bleiben.

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