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Home, Sweet Home! Rückblick auf 9 Monate England

Durch mein Praktikum an einer Schule in Birmingham konnte ich mich sowohl professionell als auch persönlich weiterentwickeln. Meine Arbeit als Fremdsprachenassistenzkraft hat sich super in mein Lehramtsstudium eingegliedert. Ich konnte abseits des Leistungsdrucks lernen, Material vorzubereiten, Unterrichtsstunden durchzuführen, mit Schüler:innen umzugehen und als Teil eines Kollegiums zu funktionieren. Zudem hat man die Chance, ein anderes Schulsystem kennenzulernen. Dabei ist man nicht nur Zuschauer:in von außen, sondern gewinnt als Teil des Systems tiefergehende Einblicke. Man muss sich dabei natürlich bewusst sein, dass ein nicht unerheblicher Teil des Schullebens in einer Fremdsprache stattfinden wird, was die ersten Schritte ins Berufsleben erschweren kann. Das Wissen nicht ständig unter Beobachtung zu stehen und bewertet zu werden, machen dies jedoch meiner Meinung nach wett. Meine Schule hat es mir außerdem ermöglicht, in meinen zukünftigen Unterrichtsfächern zu hospitieren, was mir neue Einblicke in die Unterrichtspraxis dieser Fächer geben konnte.

Neben meinen Englisch-Kenntnissen konnte ich auch meine interkulturellen Kompetenzen schärfen. Das Leben im Ausland hat meinen Blick auf Deutschland und die Welt verändert. Es war interessant zu sehen, wie sehr uns unser Land prägen kann. So war ich unter meinen Schüler:innen für mein vehementes Eintreten für deutsches Brot bekannt, während sie mir mitteilten, dass deutsches Curry kein echtes Curry sei. Gleichzeitig konnte ich aber auch einfach nur schöne Erfahrungen sammeln und interessante neue Leute kennenlernen. Mit einigen Leuten, die ich in Birmingham kennengelernt habe, habe ich auch vier Monate später noch Kontakt und meine zahlreichen Reiseerfahrungen werden mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Das Leben im Ausland weit weg von Familie und Freund:innen stärkt das eigene Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit. Gleichzeitig bietet die Eingliederung in ein Programm, wie das Fremdsprachenassistenzkraftprogramm, ein gewisses Sicherheitsnetz, denn so sind die ersten Kontakte schon vor der Ankunft geknüpft.

Meine Rückkehr nach Deutschland war schön, traurig und surreal zugleich. Nach neun Monaten hatte ich mir in Birmingham ein Leben aufgebaut, das ich nun zurücklassen musste, gleichzeitig freute ich mich natürlich auf meine Familie und Freund:innen in Deutschland. Man unterschätzt schnell, wie sehr der Kontakterhalt durch den geographischen Abstand auch in Zeiten des Internets erschwert wird. Die Ankunft in Deutschland war dabei nicht nur geprägt vom Wiedersehen geliebter Menschen, sondern auch einer langen To-Do-Liste verschiedener Aufgaben: aufgeschobene Termine in Deutschland, abzugebende Leistungen an der Uni (zu denen man in England dann doch nicht gekommen war) und die administrative Organisation des Endes des Auslandsaufenthalts. Auch vier Monate später gibt es noch aufgeschobene Dinge, zu denen ich noch nicht gekommen bin, da natürlich auch das sonstige Leben weitergeht.

Mir wird mein Auslandspraktikum positiv in Erinnerung bleiben. Ich konnte professionelle Erfahrungen sammeln, die in Deutschland nicht möglich wären und abseits des Leistungsdrucks des Ausbildungssystems neue Kompetenzen erwerben und vorhandene ausbauen. Auch für meine persönliche Entwicklung war der Auslandsaufenthalt hilfreich. Und auch wenn man die Entwicklungspotenziale eines Auslandsaufenthalts außer Acht lässt, habe ich aus meiner Zeit in Birmingham einfach schöne Erinnerungen und neue Freund:innen. Schon allein dafür hat sich der Aufenthalt gelohnt! Einzig der Zeit- und Geldaufwand war höher als erwartet. Insbesondere die Vor- und Nachbereitung kann an den Ressourcen zehren und sollte dementsprechend, wenn möglich, eingeplant werden. Insgesamt ziehe ich also ein positives Fazit und würde eine Auslandsaufenthalt jedem, für den es möglich ist, weiterempfehlen.

Sarah

Hallo! Mein Name ist Sarah und ich bin 24 Jahre alt. Ich studiere Geschichte und Sozialwissenschaften auf Lehramt und absolviere aktuell ein freiwilliges neunmonatiges Praktikum an einer Schule in Birmingham als Fremdsprachenassistenzkraft.

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