FAZIT: Auslandspraktikum in Helsinki

Nun sind es nur noch 10 Tage, bis ich Helsinki vorerst den Rücken kehre. Ich schreibe bewusst „vorerst“, da ich mir sicher bin, dass es nicht mein letzter Besuch in dieser großartigen Stadt war.

Je näher meine Abreise rückt, desto mehr wird mir bewusst, wie schnell doch die Zeit vergangen ist. War es nicht erst gestern, als ich schwer bepackt und voller Ungewissheit hier ankam? Tja, nun sind es wirklich nur noch 10 Tage und ich würde eigentlich gerne noch länger bleiben.

Während der vergangen drei Monate habe ich so viele positive Erfahrungen gemacht, so viel dazu gelernt und kann nur jedem ans Herz legen, der die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes hat, diese auch zu nutzen! Meine Erwartungen an diese drei Monate wurden absolut übertroffen.

Am Anfang des Praktikums war mein Englisch eher schwerfällig und vor allem im Alltag recht dünn. Es fällt mir natürlich immer noch leichter, mich auf Englisch über Massenspektrometrie und analytische Chemie zu unterhalten, da die gesamte Fachliteratur in Englisch verfasst wird. Allerdings habe ich auch im Alltag enorme Fortschritte gemacht. Es geht manchmal schon so weit, dass ich bei Telefonaten mit meinen Eltern nach den deutschen Worten suche und mir nur der englische Begriff einfällt oder ich mich beim Schreiben eines Blogeintrages enorm schwer tue, da mir die Formulierungen fehlen. Es hat sich allein dafür gelohnt, ins Ausland zu gehen.

Neben der Sprache konnte ich im Arbeitsalltag viele neue Erfahrungen sammeln. Ich habe gelernt, noch selbstständiger zu arbeiten und konnte nochmals den Forschungsalltag aus einem anderen Blickwinkel betrachten und erfahren. Ich bin natürlich auch sehr dankbar über das angenehme Arbeitsklima in meinem finnischen Arbeitskreis und über meine sehr lieben Arbeitskollegen. Ich werde sie wirklich vermissen!

Es war aufregend und spannend eine neue, teilweise ganz andere Kultur kennenzulernen. Die Finnen sind ein so freundliches und hilfsbereites Volk! Es war mir eine Freude hier leben zu dürfen! Natürlich werde ich viele Dinge vermissen, die mittlerweile zu meinem Alltag gehören und die sich nun heimisch anfühlen!!
Der obligatorische, wöchentliche Saunabesuch, der Luxus des Abtropfschranks über der Spüle, die sonntags geöffneten Läden, die gemütlichen Straßencafés, der Duft aus der Markthalle Kauppatori und die 30 cm Schnee sind nur ein kleiner Teil der Dinge, die mir sehr fehlen werden. Ich vermisse auch jetzt schon die finnische Sprache um mich herum, an die ich mich so gewöhnt habe und das Leben allgemein in der finnischen Hauptstadt! Es war wunderbar! Kiitos!!!!!

Das einzig Negative für mich war die Verkostung von salmiakki, auf die ich gut und gerne hätte verzichten können. Wer dagegen Lakritz mit Salz (Ammoniumchlroid) mag, der sollte unbedingt in dieses wunderbare Land und diese tolle Stadt reisen.

Natürlich freue ich mich trotz allem auch sehr auf Deutschland, meine Familie und hoffentlich etwas mehr Tageslicht. Ich bin ebenfalls nicht abgeneigt, wieder mehr Salz in meinem Essen genießen zu können, da die Finnen es teilweise komplett weglassen (besonders bei Nudeln und Kartoffeln).

Alles in allem kann ich nur positives über mein Auslandspraktikum berichten und nur jedem raten, der die Möglichkeit hat, diese auch zu nutzen! Es lohnt sich auf jeden Fall! Versprochen!!

Liebe Grüße und moi moi

Karen

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