Budapest – eine Stadt mit (mindestens) zwei Gesichtern

Bereits das Stadtbild lässt diese Aussage zu, denn die Hauptstadt Ungarns wird durch die Donau in den Buda- und den Pest-Teil getrennt. Die neun dazugehörigen Brücken  sind somit nicht nur eine vielbefahrene und –begangene Überquerungsmöglichkeit des Flusses, sondern haben sich vielmehr zum Wahrzeichen der Stadt entwickelt.

An den Ufern scheinen sich die Gebäude an Prunk und Glanz selbst übertrumpfen zu wollen und zeigen in voller Pracht die charmante und unglaubliche liebevolle Architektur die über Jahrhunderte hinweg entstanden ist. Dazu im Gegensatz stehen die heruntergekommenen Gassen voller Armut sowie die zahlreichen wunderschönen Hinterhöfe, die Schauplatz für diverse Cafés, Pubs und kulturelle Aktivitäten bieten, die tags und nachts zu einem bunten Treiben und Leben führen. Immer wieder wird dieses durch kleine und auch größere grüne Parkanlagen unterbrochen, unangefochten angeführt von der Magret-Sziget, der Insel auf der Donau, die jeden Sommer Standort des weitbekannten Sziget-Festivals ist.

Budapest

Genug der Stadt, denn auch die Menschen können gegensätzlicher nicht sein: Da sind zum einen die sehr höflichen alt eingesessenen und ziemlich patriotischen Ungarn, die ihre Stadt so gut wie noch nie verlassen haben und auch kein Wort Englisch sprechen, zum anderen die jüngere, sehr offene, hilfsbereite und aufstrebende Generation sowie ein ganzer Haufen Austausch-Studenten und Touristen. Und auch hier ist wieder ein nicht geringfügiger Anteil an Armut zu finden.

Nur in einem scheinen sich die Menschen hier sehr einig zu sein: ihrer Spontanität. Diese Erfahrung durfte ich noch zuhause in Münster machen, als mir wenige Tage vor meiner Abreise meine vermeintliche WG abgesagt hat. Jedoch wurde dieser Eindruck der Kurzfristigkeit glücklicherweise auch in Budapest weiter bestätigt, so dass ich in kürzester Zeit nicht nur eine Wohnung, sondern auch einen Mitbewohner gefunden habe (letzteren leider auch schnell wieder verloren, aber zu dem Zeitpunkt wusste ich ja schon auf die ungarische Spontaneität zu setzen).

So weit, so gut. Inwieweit sich dieser Eindruck bestätigt und auch auf mein Praktikum im Institute of Behavioural Science der Semmelweis-Universität zum Thema Schlafforschung (Schlaf-Wachübergang, Stressreaktion, Träumen) übertragen lässt, wird sich zeigen: für mich im realen Leben, für euch virtuell.

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