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Bienvenidos en Guate! Zwischen Chaos & Abenteuer

Wenn Carlota und ich uns morgens auf den Weg zum Zentralamerikanischen Parlament in der Zona 5 machen, beginnt unser Tag erstmal mit einem kleinen Chaos: knatternde Motorräder, hupende Autos und die vergebende Suche nach Fußgängerampeln begleiten unseren Alltag.

Guatemala Stadt ist alles andere als entspannt. Die Metropole mit 1,2 Millionen Einwohnern besticht nicht gerade mit ihrem ständigen Verkehrschaos, der schlechten Luft und der im Vergleich zu europäischen Verhältnissen ausgeprägten Unsicherheit. Und doch: Mein Leben hier hat meinen Horizont noch einmal deutlich erweitert. Einerseits habe ich gelernt, die Sicherheit und Bequemlichkeit Europas viel mehr zu schätzen. Andererseits hat mir Guatemala gezeigt, wie viel Lebensfreude, Herzlichkeit und Energie in einem Land stecken, das nach außen oft nur mit Problemen in Verbindung gebracht wird.

Während meines 6-wöchigen Praktikum wohne ich zusammen mit Carlota in einem Airbnb in der Zona 4 in Guatemala-Stadt. Auch wenn dieses Viertel alles andere als landestypisch ist, ist es sehr praktisch, dass zahlreiche Cafés, Restaurants und ein Supermarkt in unmittelbarer Nähe zu finden sind. Auch das Zentralamerikanische Parlament ist nur 10 Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt.

Blick auf die Zona 4
Café in der Zona 4
Bunte Street Art in der Zona 4
Blick aus unserem Airbnb

 

 

 

 

 

 

 

Das historische Zentrum der Stadt – die Zona 1 – ist das politische und kulturelle Herz Guatemalas. Hier liegen der Zentralmarkt, die wichtigsten Institutionen des Landes sowie unzählige Geschäfte, Stände und Cafés. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch: Nach einiger Zeit fühlte ich mich ziemlich unwohl – nicht nur, weil ich zuvor noch nie in einer so lauten und chaotischen Stadt war, sondern auch, weil wir als Europäerinnen ständig auffallen. Einen Monat später ist davon kaum noch etwas übriggeblieben. Statt uns ausschließlich mit Uber durch die Stadt zu bewegen, steigen wir inzwischen auch in die Linienbusse.

Zu Besuch im Regierungssitz, dem Palacio Nacional

Insgesamt ist das Land von tiefer sozial-ökonomischer Ungleichheit geprägt ist. Während wir in einem Moment noch in einem Viertel mit alten, zerfallenen Häusschen standen, befanden wir uns nach einer 10-minütigen Autofahrt in einer riesigen und luxuriösen Mall. Die Oakland Place Mall in der Zona 10 befindet sich in mitten von Hochhäusern hinter riesigen Mauern und Stacheldraht. Dieser extreme Kontrast ist uns wirklich nachhaltig im Gedächtnis geblieben.

 

Unter der Woche verbringe ich meine Freizeit in den umliegenden Cafés, in unserem liebsten Second-Hand Laden Megapaca und im Tanzstudio. Die Kurse im Step One Tanzstudio sind eines meiner Highlights hier. Besonders begeistert hat mich dort die Lebensfreude und Offenheit des Teams und der anderen Tanzschüler:innen. Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich dort nicht mehr wie eine Fremde, sondern wie ein Teil der Gemeinschaft.

 

Unter Palmen in Monterrico

Am Wochenende verlassen wir fast immer Guatemala-Stadt – nicht nur, um das Land zu entdecken, sondern auch, um dem Großstadtlärm zu entkommen. In der Kolonialstadt Antigua schlenderten wir durch bunte Straßen und bewunderten die tolle Aussicht auf die begrünten Berge. In der Pazifikstadt Monterrico genossen wir die Ruhe unter Palmen und die wunderschöne Natur bei einer Bootsfahrt durch die Mangroven. In Semuc Champey erwarteten uns unvergessliche Abenteuer im Dschungel. Mein Highlight dort war unsere Höhlentour, bei der wir nicht nur mit einer Kerze in der Hand durchs Wasser liefen, sondern auch klettern, rutschen und uns an einem Wasserfall hochseilen mussten.

 

Chicken Bus in Antigua

Ein kleines Abenteuer war auch unsere Reise mit den so gennanten Chicken Buses nach Antigua. Die alten Schulbusse sind mit ihrer bunten Bemalung und Beleuchtung ein ikonisches Wahrzeichen. Während die lokale Bevölkerung aber von Camiones spricht, kommt die Bezeichung Chicken Bus aus dem englischen Sprachraum – vermutlich, weil darin wirklich alles transportiert wird (auch wenn wir persönlich noch keine Hühner gesehen haben). Weniger ikonisch ist allerdings der Komfort. Dafür ist der Preis aber unschlagbar! Für Hin- und Rückfahrt von Guatemala-Stadt nach Antigua haben wir zusammen nicht einmal zehn Euro bezahlt.

Corinna

Nach vier Jahre Studium im deutsch-französischen Studiengang Internationale und Europäische Governance, zieht es mich nun für ein Praktikum nach Guatemala. Ich freue mich auf 6 Wochen voller Abenteuer und das Eintauchen in eine neue Kultur!

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