Auf Wiedersehen Europa School UK

Hiya,

ein letztes Mal tauchen wir nun in die „britische“ Welt ein. Meine Zeit an der Europa School UK ist vorbei, leider. Nach ein paar Wochen in Deutschland packt mich allerdings schon wieder das Fernweh. Das könnte daran liegen, dass ich all die Eindrücke und Erlebnisse jetzt erst verarbeitet habe.

Als deutsche Muttersprachlerin in DaF-Klassen zu hospitieren und zu unterrichten war eine ganz neue Erfahrung, die mich noch einmal dafür sensibilisiert hat, dass DaZ-Schüler:innen an deutschen Grundschulen große Leistungen erbringen. Weiterhin konnte ich mich selber – zumindest in Teilen – in die Lage dieser Kinder versetzen. Ich musste mich während meines Aufenthalts an die kulturellen Unterschiede gewöhnen, neue Menschen kennenlernen und mein Verhalten anpassen. Angesichts der Tatsache, dass viele Kinder, die nach Deutschland kommen, im Gegensatz zu mir keine Wahl und in den meisten Fällen keine Berührungspunkte mit der deutschen Sprache hatten, wird mir erneut bewusst, wie wichtig mein Beitrag ist, um ihnen beim Ankommen und Wohlfühlen zu helfen.

Zu sehen, wie in einem anderen Land unterrichtet wird und welche Methoden eingesetzt werden, hat zudem mein eigenes fachliches und methodisches Repetoire aufgewertet. Selbstverständlich muss man für sich selbst entscheiden, welche Methoden sinnvoll sind und die eigene Lehrerpersönlichkeit widerspiegeln. Nichtsdestotrotz habe ich durch meine Zeit an der Europa School UK viele tolle Lehrkräfte beim Unterrichten beobachten und durch das eigene Erproben von verschiedenen Methoden einen eigenen Stil entdecken können.

Das Unterrichten auf Englisch in einem englischsprachigen Land war für mich als Studentin des Faches zudem sehr bereichernd. Ich konnte meine eigenen Kompetenzen – insbesondere im Hinblick auf „authentisches“ Vokabular im Klassenraum – definitiv erweitern. Weiterhin tat es gut, zu wissen, dass meine Sprachkenntnisse dem muttersprachlichen Englischunterricht gerecht werden können. Selbstverständlich sollte man als Englischlehrerin später gutes Englisch sprechen, keine Frage. Aber eine gewisse Bestätigung zu erhalten, hat mir viel Selbstbewusstsein gegeben, welches ich definitiv in meinen zukünftigen Englischunterricht mitnehmen werde.

Zu guter Letzt habe ich durch das Praxissemester an der Europa School UK erneut gemerkt, wie schön und wichtig es ist, die Multikulturalität und -lingualität einer Gemeinschaft anzuerkennen, wertzuschätzen und ihr Raum zur Entfaltung zu geben. Unsere Kultur(en) und Sprache(n) sind Teil unserer Identität und sollten unter keinen Umständen unterdrückt werden. Insbesondere nicht im Schulkontext, in dem Kinder so viele wichtige Persönlichkeitsentwicklungen durchlaufen.

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Blog-Beiträgen dazu motivieren, ein Auslandspraktikum zu machen. Es ist auf jeden Fall eine unvergessliche Zeit! 🙂

All the best,

Carolin

 

Kanufahrt auf der Themse
Cardiff Castle

 

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