Wer hier etwas über Edinburgh selber erfahren möchte, sollte lieber meinen anderen Beitrag durchlesen. In diesem stelle ich meine ersten Eindrücke von Edinburgh dar. Hier möchte ich nur kurz darstellen, wie es in einer Schule aussehen kann.
In Schottland absolviere ich mein Praktikum an einer High School. Man braucht eine Weile bis man sich an das System gewöhnt hat (verschiedene Zeiten, Arbeitsweisen etc.), aber dann kommt man gut zurecht. Die Lehrer sind dabei auch sehr hilfreich und versuchen einem bei allen Fragen zu helfen.
Die Schule beginnt immer um 8:30 Uhr morgens und endet um 15:30 Uhr. Da ich nur Praktikant bin, sind die Regeln etwas entspannter, aber allgemein muss ein Lehrer vor der ersten Stunde erscheinen und darf erst nach Schluss gehen, egal ob er Unterricht geben muss oder nicht.
Zu meinem Aufgabenbereich: Ich bin vor allem dafür zuständig, den Schülern beim Lernen von Deutsch zu helfen. Meistens nehme ich kleine Gruppen aus der Klasse und versuche, vor allem auf die Aussprache zu achten. Zunächst denkt man, einen Moment, ich möchte doch nach Schottland, um Englisch zu sprechen, doch 90% der Kommunikation verläuft in Englisch, da das Level der Schüler meist nur mittelmäßig ist. Daher sollte man sich deswegen keine Sorgen machen.
Was mich beim ersten Besuch der Schule beeindruckt hat, war die moderne Ausstattung der Schule. Jede Klasse hatte ein Smartboard und einen Computer. Es gab Tablets und die Musikräume hatten mehrere Schlagzeuge, Keyboards, Gitarren etc. Außerdem gab es mehrere Sportplätze um die Schule herum. Die großen Sporthallen und das Schwimmbad werden mit der benachbarten katholischen High School geteilt. Also man erkennt allgemein, dass es an der Ausstattung nicht mangelt. Man hat viele Möglichkeiten, um seinen eigenen „Unterricht“ interessant zu gestalten.
Da ich selbst in einer Art Zwischenrolle war, nicht ganz Lehrer, aber definitiv auch kein Schüler, konnte ich trotzdem ein gutes Verhältnis mit den Schülerinnen und Schülern aufbauen und hatte nicht die Probleme, die manche Lehrer hatten. Problematisch ist es nur, Wege zu finden, um den Kindern deutlich zu machen, dass eine Fremdsprache Sinn macht, selbst wenn man Englisch sprechen kann.
Da man von den Lehrern aber als Kollege wahrgenommen wird, ist das Verhältnis zu denen natürlich besser. Zurzeit gehe ich auch noch jeden Donnerstag mit einigen Kollegen Fußball spielen. Also falls ihr Sport machen wollt, einfach fragen, die meisten Schulen bieten etwas für die Lehrer an.
Ein Tag könnte also für mich so aussehen, dass ich um 8:30 Uhr zur Schule gehe. Dann in der ersten Stunde (Schulstunden dauern 60 min hier) mehrere Gruppen aus dem Unterricht ziehe und vorbereitete Dialoge bespreche oder freies Reden übe. In der darauffolgenden Stunde könnte es aber auch sein, dass der Lehrer Hilfe im Unterricht möchte und mich dort in verschiedener Art einsetzt. So verbringe ich dann sechs Schulstunden in der Schule bis 15:30 Uhr. Meistens setzen sich ein paar Lehrer noch für 10-20min zusammen, um über den Tag zu reden, bevor es dann wieder nach Hause geht.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben, wie es an einer schottischen Schule aussieht.