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Zwischen Tafelberg und Township – Mein Leben in Kapstadt

 Als ich Mitte 2025 erneut nach Südafrika aufgebrochen bin, wusste ich: Das wird mehr als nur ein Pflichtauslandsaufenthalt. Südafrika hatte mich schon bei meinem ersten Aufenthalt in Durban begeistert – mit seinen Menschen, seiner Natur und seiner Kultur. Diesmal wollte ich nicht nur erleben, sondern Teil von etwas sein. Während meinen 2,5 Monate in Südafrika durfte ich also Teil eines kleinen Fußballvereins namens Hout Bay United Football Community (HBUFC) in Hout Bay, einem Vorort von Kapstadt, sein.

Dort wurde ich schnell mit einer Realität konfrontiert, die mich tief beeindruckt aber auch schockiert hat: Armut und Reichtum liegen hier so nah beieinander wie kaum irgendwo sonst. Zwischen luxuriösen Villen am Meer und einfachen Wellblechhütten im Township Imizamo Yethu liegen manchmal nur wenige Straßen. Diese Gegensätze waren anfangs schwer zu begreifen, aber sie haben meinen Blick auf das Leben nachhaltig verändert. Besonders bewegend war ein Satz einer HBUFC-Mitarbeiterin, die auf die kleinen Hütten zeigte und sagte: „That’s how you’re supposed to live.“ Dieser Moment war für mich ein echter Gänsehautmoment – weil er so viel über Zufriedenheit, Dankbarkeit und Lebensfreude aussagt.

Was mich in Südafrika besonders fasziniert hat, ist die Offenheit und positive Energie der Menschen. Egal, ob beim Spaziergang durchs Township, im Café oder am Fußballplatz – man wird überall herzlich empfangen. Die Menschen dort haben mir gezeigt, dass man das Leben nicht zu ernst nehmen darf. Und dass Glück oft nichts mit Besitz zu tun hat, sondern mit der Einstellung zum Leben.

Natürlich war nicht immer alles einfach. Der Alltag in Kapstadt ist chaotischer, spontaner und weniger planbar, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Aber genau das hat mich gelehrt, sich auf Neues einzulassen und im Moment zu leben.

Heute schaue ich mit einem neuen Bewusstsein auf Deutschland – mit mehr Wertschätzung für das, was wir haben, und gleichzeitig mit dem Wunsch, mir die südafrikanische Leichtigkeit ein Stück weit zu bewahren.

             

Marit

Hi, meine Name ist Marit, ich bin 21 Jahre alt und habe Grundschullehramt mit dem Drittfach Englisch an der Uni Münster studiert. Für meinen obligatorischen Auslandsaufenthalt im englischsprachigen Ausland bin ich am Ende meines Bachelorstudiums nach Kapstadt, Südafrika gereist und habe dort in einem kleinen lokalen Fußballverein (HBUFC) gearbeitet. Gemacht habe ich das mit dem Wissen, ich werde ein Zeitstudium im Bereich Sport anfangen - falls sich jemand fragt, woher der Zusammenhang von Englisch- bzw. Lehramtsstudium und Fußballverein kommt. Zum Zeitpunkt meines Praktikums war ich im 6. Semester.

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