Bittschreiben von Heinrich Reiter
Der Österreicher Heinrich Reiter wendet sich mehrfach an den Vatikan. Als katholischer Nichtarier wurde der Witwer mit seinen Kindern aus Österreich ausgewiesen und findet im Sommer 1939 Zuflucht in Italien. Nachdem seine eigenen Reserven aufgebraucht sind, bittet er in einem Brief am 1. November 1939 um eine Arbeitsmöglichkeit oder Unterstützung. Giovanni Battista Montini, ranghoher Mitarbeiter im Staatssekretariat und der spätere Papst Paul VI., lässt ihm 200 Lire zukommen. Reiter kann sich schließlich nach Rom durchschlagen. Am 6. März 1940 bittet er den Papst persönlich um eine Möglichkeit der Ausreise. Auf das Schreiben Reiters notiert Pius XII. handschriftlich: „A Mons. Dell’Acqua“ – „An Monsignore Dell’Acqua“. Heinrich Reiter und seinem Sohn Johann gelang mithilfe des Heiligen Stuhls am 28. September 1940 die Ausreise nach Rio de Janeiro.