Bittschreiben für Daisy Mihalovici
Die jüdische Schülerin Daisy Mihalovici aus Bukarest möchte die Taufe empfangen. Sie hat sich bereits einen Sommer lang im Katechismus unterrichten lassen, doch der zuständige Bischof Monsignore Joseph Schubert lehnte ihr Taufgesuch mit dem Hinweis auf eine einjährige Vorbereitungszeit ab. Ihre Lehrerin Georgette Magnoli wendet sich am 27. November 1940 an den rumänischen Nuntius Andrea Cassulo und bittet ihn, die Taufe von Daisy Mihalovici zu ermöglichen. In den Akten findet sich auch ein undatiertes Schreiben von Daisy selbst, die ihrer Angst Ausdruck verleiht, von Ihrem Vater verstoßen zu werden. Ihre Eltern wollen das Land verlassen und wissen nicht, dass die Schülerin Katholikin werden will. Der Nuntius wendet sich daraufhin an den Heiligen Stuhl, um die Notwendigkeit der einjährigen Vorbereitungszeit ganz offiziell zu erfragen. Vom Heiligen Offizium erhält er die Antwort: „Die Jugendliche kann zur Taufe zugelassen werden, wenn sie Anzeichen von Entschlossenheit und Standhaftigkeit zeigt.“ Ob Daisy daraufhin noch vor der Emigration ihrer Familie getauft wurde oder was aus ihr wurde, wissen wir noch nicht.