Zentrale Fragen der Zugehörigkeit in den Bittschreiben jüdischer Verfolgter an den Vatikan analysieren und das Ringen um Identität für gegenwartsbezogene Bildungsprojekte nutzbar machen: Das ist das Ziel des neu gestarteten Drittmittelprojekts am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte. Es baut auf der Auszeichnung und Bearbeitung der Bittschreiben im Projekt „Asking the Pope for Help“ auf und wird von der Alfred Landecker Foundation finanziert.
In einem 50-minütigen Podcast aus der Reihe „Historycast“ diskutieren Dr. Almut Finck und Professor Dr. Hubert Wolf die komplexen Ursprünge und Beweggründe des Antijudaismus im Christentum. Hubert Wolf erklärt, dass der moderne Antisemitismus ohne die 2000-jährige Geschichte christlicher Judenfeindschaft undenkbar ist und beleuchtet die Ursprünge und Motive des Antijudaismus von den Kirchenvätern bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Vom 2. bis 4. Februar 2025 gab eine Delegationsreise nach Rom und in den Vatikan den Kooperationspartnern des Projekts „Asking the Pope for Help“ Einblicke in die Arbeit des Projektteams und die Rahmenbedingungen vor Ort.
Eine Szenische Lesung in Zusammenarbeit mit dem Theater an der Effingerstraße in Bern und dem Theater Baden-Baden machte im Oktober und November 2024 die Lebensgeschichten jüdischer Verfolgter wieder hörbar und beleuchtete die Rolle des Vatikans während des Zweiten Weltkriegs aus einer neuen Perspektive.
Auf Grundlage von rund 10.000 Bittschreiben, die jüdische Verfolgte während der Schoah an Papst Pius XII. und den Vatikan richteten, hat das Forschungsteam des Projekts „Asking the Pope for Help“ Unterrichtsmaterial für Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 entwickelt. Das modular aufgebaute Lernangebot ist ab sofort verfügbar.