Bereits im August hatte ich mich für ein Praktikum in der Sprachabteilung am Goethe-Institut Norwegen beworben und habe mich sehr gefreut als ich dann auch die Zusage erhalten habe. Ich studiere Chemie und Sozialwissenschaften im Master of Education, weshalb ein Praktikum mit dem Schwerpunkt Deutsch vielleicht nicht unbedingt naheliegend ist. Dennoch hat mich der Bereich Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache (DaZ/DaF) im Studium sehr interessiert und ich wollte mit dem Praktikum die Gelegenheit nutzen mehr über die DaF-Arbeit im Ausland vor Ort zu erfahren. Vor Beginn des Praktikums konnte ich mir zwar durch die Aufgabenbeschreibung grob erschließen, was meine Aufgaben vor Ort sein werden – aber wie vielseitig die Arbeit tatsächlich sein würde, hatte ich im Vorfeld nicht erwartet.

Im Institut wurde ich vom Team Goethe-Instituts Norwegen sehr herzlich empfangen. Es ist zwar recht klein, aber dadurch lernt man alle gut kennen. Besonders erleichtert wurde mir der Einstieg durch die Einarbeitung durch meine Vorgängerin. Unsere Praktikumszeiträume haben sich für zwei Wochen überschnitten und so konnte sie mir nicht nur einen Überblick über die Aufgaben, sondern auch viele praktische Tipps geben. Gleichzeitig mit mir hat zudem noch eine weitere Praktikantin angefangen. Während ich hauptsächlich in der Sprachabteilung gearbeitet habe, war sie im Bereich Kultur, Programm und Webredaktion aktiv. Vor allem im Bereich Social Media haben wir aber eng zusammengearbeitet – vom Planen der Posts bis hin zum Erstellen und Schneiden von Videos. Obwohl wir unterschiedlichen Abteilungen zugeteilt waren, konnten wir trotzdem auch Einblicke in die jeweils anderen Bereiche erhalten. So durfte ich beispielsweise auch an Netzwerktreffen mit anderen Kultureinrichtungen oder auch Kulturveranstaltungen teilnehmen.

Mein Alltag bestand aus ganz verschiedenen Aufgaben und Projekten. Für mich bedeutete das: kein Arbeitstag war wie der andere. Neben der Erstellung eines Newsletters für Deutschlehrkräfte in Norwegen, war ein wichtiger Teil meiner Arbeit die Unterstützung bei den Goethe-Zertifikatsprüfungen. Besonders spannend fand ich die mündlichen Prüfungen. Da konnte ich nicht nur hautnah miterleben, wie diese ablaufen, sondern gleichzeitig auch sehen, welche Anforderungen mit den einzelnen Sprachniveaustufen – von A1 bis C2 – verbunden sind.
Noch bereichernder war für mich die Möglichkeit, beim Deutschunterricht an einer PASCH-Schule zu hospitieren. Hier konnte ich nicht nur den Unterrichtsstil und die Methoden kennenlernen, sondern auch einen direkten Vergleich zwischen dem deutschen und norwegischen Schulsystem ziehen.

Ein weiterer Aspekt, der für mich sehr interessant war, war die enge Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Botschaften in Oslo beispielsweise für die Organisation eines Deutschen Fremdsprachenwettbewerbs. Hierbei war ich insbesondere in die Planung der Preisverleihung eingebunden. Zudem haben wir Praktikant*innen des Goethe-Instituts, der Botschaften sowie der Deutsch-Norwegischen Handelskammer einen gemeinsamen Austausch organisiert. Dabei besuchten wir gegenseitig unsere Institutionen und bekamen so einen spannenden und vielfältigen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche.


Neben der Arbeit am Goethe-Institut Norwegen und den verschiedenen Bereichen innerhalb des Instituts konnte ich so auch spannende Einblicke in die DaF-Arbeit an norwegischen Schulen sowie in die Arbeit der Botschaften und der Auslandshandelskammern gewinnen.
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