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Before you start: Woran du vor dem Start ins Auslandssemester denken solltest – Das Auslandsaufenthalts-ABC

Freitag, 21.03.2025, ca. 16 Uhr. Die Semesterferien gehen langsam zu Ende und ich warte gerade auf meine beste Freundin, die mich für das Wochenende aus der Heimat besuchen kommt. Ich sitze am Schreibtisch, trinke Tee und sehe dabei zu, wie die ersten warmen Sonnenstrahlen durch das offene Fenster Muster auf meinen Schreibtisch malen. Wie lange es wohl dauert, bis ich eine Rückmeldung zu meinen Bewerbungen bekomme? Zwar habe ich meine Unterlagen erst vor zwei Wochen per E-Mail versandt, aber seitdem checke ich jeden Tag mein Postfach. Mehrmals… just in case. Und auch wenn ich mir sage, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, in den letzten vier Stunden eine E-Mail erhalten zu haben, ist das Programm zwei schnelle Klicks später geöffnet und „1 E-Mail laden“ flimmert über meinen Bildschirm. Mein Herzschlag verdoppelt sich fast, als ich als Absender das ZLB und die Worte „mit Freude können wir Ihnen mitteilen, dass“ lese. Und ganz plötzlich heißt es nicht mehr Auslandsaufenthalt wann, wo, wie? (https://www.uni-muenster.de/CareerService/blog-erasmus/auslandsaufenthalt-auslandsaufenthalt-das-auslandsaufenthalt-abc/); sondern: Auslandssemester Malta, QSI, ab August 2025. Und somit fängt die richtige Planung erst an. Was es aus meiner Erfahrung heraus vor dem Betreten des Flugzeugs alles so zu bedenken und machen gilt, habe ich hier als kleine „Before you start“-Checkliste im Rahmen meines Auslandsaufenthalts-ABC zusammengestellt. 

B wie… Before you start

1. It´s in the details

Zunächst steht dazu das In-Kontakt-Treten an. Oft ist das einer der größten Zeitfresser in der ganzen Planung: Während die E-Mails schnell geschrieben sind, kann es oft einige Tage dauern, bis die jeweilige Kontaktperson antwortet. Nehmt daher am besten möglichst früh zu euren Ansprechpartner*innen Kontakt auf und erkundigt euch nach dem weiteren Vorgehen. In meinem Fall konnte ich so ein Zoom-Meeting mit der QSI arrangieren. 

Die Detail-Fragen zu eurem Auslandsaufenthalt werden nun vielleicht zu den ganz großen Fragen überhaupt: Wann fange ich an und wann höre ich auf? Sobald ich vor Ort bzw. an der Institution bin, was sind meine Aufgaben und Tätigkeiten? Wie sieht ein typischer Tag aus, was sind Erwartungen, Ansprüche und Voraussetzungen? 

Macht euch vorher Gedanken darüber, was ihr in einem solchen Gespräch fragen wollt und seid auch vorbereitet darauf, dass euer Gegenüber eine Präferenz von euch hören möchte. Die QSI hat es mir beispielsweise selbst überlassen, wann genau ich anfangen möchte und wie viele Wochen mein Praktikum umfassen soll. 

2. Flüge

Sobald die Details zum Zeitraum festgelegt sind, geht´s ans Flüge buchen. Vielleicht möchtet ihr vor oder nach eurem offiziellen Start noch etwas Zeit haben, um euch einzuleben und/ oder ein bisschen Urlaubs-Feeling aufkommen zu lassen (Viva la vida… und so ;)). Bucht also ruhig einen etwas früheren Flug – aus meiner Erfahrung heraus lohnt sich das total. Je nachdem, wohin es geht, sind gerade die ersten Tage eine große Umstellung: Eine andere Sprache, ein ganz anderes Land und jede Menge Unbekanntes. Anfangs muss man erstmal „navigieren“ – sei es, den Arbeitsweg einmal auszukundschaften, die Unterkunft einzurichten oder Kontakte zu knüpfen. 

3. Unterkunft

A propos Unterkunft… hierzu gibt es jede Menge zu sagen; ich werde dazu auch nochmal einen separaten Blogbeitrag verfassen mit allen Tipps und auch pitfalls, die es zu vermeiden gilt (kleines foreshadowing: man lebt & lernt, aber manches kann man sich dann doch gut und gerne sparen). Ob ihr zuerst eine Unterkunft und dann die Flüge bucht oder umgekehrt, ist eine individuelle Entscheidung. Möglicherweise möchtet ihr erst die Sicherheit haben, einen Ort zu haben, an dem ihr ankommt. Da sich die Unterkunftssuche jedoch sehr in die Länge gezogen hat, habe ich gut sechs Wochen bevor ich etwas gefunden hatte, schon meine Flüge gebucht. Die schlechtere Option war dies auf jeden Fall nicht, denn die Vermieter wollten eigentlich fast immer einen konkreten Ankunftstag genannt bekommen. (Kleiner Tipp am Rande: Schaut vorher nach, ob euer Ankunftstag auf einen Feiertag im Zielland fällt. Aber auch wenn keine Busse fahren und jeder Supermarkt geschlossen sein sollte, werdet ihr aus meiner Erfahrung heraus einen guten Start haben. 🙈)

Generell ist die Unterkunftssuche auch wieder super individuell und oft auch von den Gegebenheiten im Zielland abhängig. Malta ist beispielsweise das meistbevölkerteste Land der EU – und das spiegelt sich auch in der Wohnungssituation wieder. Zudem spielt hier die Jahreszeit eine ausschlaggebende Rolle: Touristen aus der ganzen Welt besuchen in der „High-season“ die Insel, um Sommer, Sonne, Strand und Wellen zu genießen. Das hat als Auswirkung, dass während der Sommermonate auch die Preise steigen. Ihr solltet euch also unbedingt damit auseinandersetzen, was in eurem Budget liegt. Mir war zudem die fußläufige Erreichbarkeit meines Praktikumsorts sehr wichtig, denn das Bussystem auf Malta kann der DB in vielen Aspekten Konkurrenz machen. 🫣 Informiert euch außerdem darüber, ob es Viertel gibt, die es zu meiden gilt oder gegenteilig solche, an denen sich viele Studis tummeln. Vielleicht wollt ihr ja auch mal das WG-Leben austesten oder ganz im Gegenteil mal ein bisschen Abstand davon nehmen? 

Sobald ihr das alles für euch geklärt habt, könnt ihr mit der Unterkunftssuche beginnen. 

4. Finanzierung

Einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Punkt, ist die Finanzierung. Alleine für die Wohnungssuche – und später auch im Alltag –  kann eine finanzielle Unterstützung und Förderung einen enormen Unterschied machen. Die verschiedenen Förder-Programme wie PROMOS, Erasmus, Erasmus+ oder auch andere Stipendien setzen allerdings meist bestimmte Kriterien voraus. Checkt also unbedingt, für welches ihr in Frage kommt und kontaktiert im Zweifelsfall die entsprechende Kontaktperson. Die Bewerbung und Beantragung eines solchen Stipendiums kann mitunter aber wieder einige Wochen dauern, daher ist ein frühes „In-Angriff-Nehmen“ auf jeden Fall empfehlenswert. Falls ihr in dem ganzen Dschungel an Informationen mal nicht so den Durchblick habt, gibt es auch Informationsveranstaltungen von der Uni Münster bzw. dem Career Service, in denen ihr mit wertvollen Tipps und Hinweisen versorgt werdet. 😊 Spätestens jetzt wird es übrigens auch Zeit, einen konkreten Praktikumszeitraum festzulegen, denn die finanzielle Unterstützung wird dem Zeitumfang gemäß berechnet. 

5. Mal so ganz nebenbei…

… wird dann auch oft nachgefragt, ob ihr auslandskrankenversichert und haftpflichtversichert seid. Solltet ihr euch da nicht sicher sein, heißt es also erneut zum Telefon greifen oder eine E-Mail aufsetzen. Das führt im Übrigen dazu, dass ihr euer Postfach im Auge und im Griff behalten solltet. Der Erhalt der einen Information kann euch an anderer Stelle schon ordentlich in der Planung voranbringen; die Auslandsaufenthaltsplanung setzt sich aus vielen Puzzleteilen zusammen und manchmal ist es große Kunst, alles gleichzeitig zu jonglieren – am Ende setzt sich das Gesamtbild aber dann doch immer wieder reibungslos ineinander, also behaltet auch in nervenaufreibenden Momenten den Kopf. 🤗

Es hilft auch sehr, sich zu vernetzen – habt keine Scheu, im Falle von Praktika zu euren Vorgänger*innen Kontakt aufzunehmen oder mit Kommiliton*innen, die bereits im Ausland waren, zu quatschen. Ansonsten könnt ihr aber auch mit ein paar schnellen Klicks online auf jede Menge Erfahrungsberichte zugreifen, was euch eine Vielfalt an Perspektiven eröffnet. Als besonders wertvoll habe ich zudem empfunden, im Voraus meine beiden Kommilitoninnen kennenzulernen, die mit mir an der QSI tätig sind. Solltet ihr also zusammen mit jemanden ins Zielland gehen, trefft euch doch einfach vorher schon mal auf einen Kaffee oder so. ☺️ Ich bin mir sicher, dass ihr feststellen werdet, dass euch ganz ähnliche Dinge beschäftigen und der Austausch kann eurer Planung total zugute kommen. Zudem erleichtert es den Start etwas, wenn nicht alles und jede*r neu ist. Und: Falls die vibes passen und ihr euch WG-Leben generell vorstellen könnt, ist es auf jeden Fall kostentechnisch eine wertvolle Überlegung, zusammen auf Wohnungssuche zu gehen. 

Schreibt also unbedingt ein potenzielles Kennenlernen in euren Kalender; und wo ihr schon dabei seid, solltet ihr Termine wie Zahnarzt, Friseur und auch eine Impfberatung nicht vergessen. Letztere kann je nach Zielland besonders wichtig werden. 

6. Last but not least…

… kann ich es jedem nur ans Herz legen, auch ein bisschen Zeit einzuplanen, die noch mit Familie und Freunden genossen werden kann. Als ich nur drei Tage nach meiner letzten Abgabe und zwei Wochen nach meiner letzten Prüfung im Flugzeug saß, habe ich mir schon gewünscht, dass ich dann doch ein oder zwei Wochen mehr „Sommerpause“ eingebaut hätte. Dass in der Prüfungsphase die eine Abfrage die nächste jagt und alles andere ein bisschen kurz kommt, ist ja eigentlich keine Überraschung – und trotzdem habe ich vollkommen unterschätzt, wie viel Zeit dann noch mal in letzte Besorgungen und Besuche gehen!  

Nehmt euch hier also nochmal eine kleine Pause, bevor ihr ins Abenteuer „Auslandssemester“ startet. Drückt eure Liebsten, legt die Füße hoch und stellt vielleicht schon mal die Bucket-List zusammen. 😉 Aufregend wird es früh genug – versprochen!

Keep calm und hoffentlich bis zum nächsten Beitrag!

Madeleine

Madeleine

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