Als Lehramtsstudentin der Fächer Germanistik/Anglistik war mir bereits zu Beginn des Studiums klar, dass mein fünftes Bachelor-Semester ganz im Zeichen eines Auslandsaufenthalts stehen würde. Denn im Rahmen des fremdsprachlichen Studienfaches ist ein 12-wöchiger Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land verpflichtend. Persönlich kann ich jedoch nicht davon sprechen, mich „verpflichtet“ gefühlt zu haben oder zu fühlen; ganz im Gegenteil: das Auslandsaufenthalt-Modul ist mit Sicherheit eines meiner BA-Module, denen ich mit der größten Vorfreude entgegen geschaut habe. Womit ich jedoch nicht gerechnet habe, ist, wie schnell die Zeit bis zum fünften Semester vergehen würde… und wie schnell damit auch die Planung des Auslandssemesters anstehen würde. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch gerne mit zu den Anfängen dieser Planungsphase nehmen.
Aller Anfang…
Praktika, Reisen, Studieren? Wenn es um den Auslandsaufenthalt geht, sind das wie, wo und wann wohl die zentralsten, wenn auch nur wenige von vielen Fragen. Das wann war in meinem Fall bereits auf das fünfte Semester festgelegt – zumindest hatte ich dieses Semester dazu aktiv eingeplant. Ausschlaggebend dazu war vor allem, dass es sich gut in den Studienverlaufsplan meiner beiden Fächer eingliedern ließ und zeitgleich viele meiner Freund*innen ebenfalls ins Ausland gehen würden. (An dieser Stelle ganz liebe Grüße nach Schottland, England, Kanada, Spanien und Italien :)).
Und ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich sage: Aller Anfang ist schwer. Denn zunächst ist die Fülle an Möglichkeiten, Optionen und Information bezüglich eines Auslandsaufenthalts recht überwältigend (wie ihr allein schon daran sehen könnt, wohin es uns überall so hin verschlagen hat). Aber: Keine Sorge, auch das ist nur eine Phase. Mein bester Tipp für den Anfang der Planung ist auf jeden Fall, möglichst frühzeitig zu beginnen und jegliche Deadlines im Auge zu behalten. Da heißt es dann auch manchmal, montagsabends um 19.30 Uhr auf dem Boden des Germanistik-Foyers zu sitzen, angeschlossen an die (zumindest so scheinend) einzig funktionierende Steckdose und bei Kakao und Müsliriegel aus dem Automaten dem x-ten Zoom-Meeting zuzuhören, während draußen noch so kalt der Wind um die Häuser weht, dass ein Auslandsaufenthalt mit Beginn im Hoch- oder Spätsommer noch ganz weit weg scheint. Da aber dann plötzlich alles ganz schön schnell geht und die Tage im Semester ohnehin einfach immer zu wenig Stunden haben, kann ich nur empfehlen, konkret mit Beginn des vorherigen – in meinem Fall also mit dem vierten – Semester anzufangen, zu schauen, wohin die Reise geht. Nehmt alles an Info-Veranstaltungen mit, lest euch ein, redet mit älteren Studis und vor allem: hinterfragt euch. Reflektiert, was ihr gerade wirklich möchtet. Ich bin bis zu diesem Zeitpunkt beispielsweise fest davon ausgegangen, dass ich mein Studium an einer englischen Uni fortführen werde und habe dann aber festgestellt, dass ich mir ein Praktikum und praktische Erfahrung gerade viel besser vorstellen kann.
Somit habe ich mich dann letztendlich ganz bewusst für eine Bewerbung über das Zentrum für Lehrkräftebildung an drei verschiedenen Partnerschulen in England und Malta entschieden. Auch hier hieß es zunächst, Entscheidungen treffen; genauer gesagt, das wo klären. Denn das ZLB bietet eine Vielzahl an Partnerschulen (übrigens nicht nur im englischsprachigen Ausland) und somit habe ich so einige Abende damit zugebracht, mir die verschiedenen Schulprofile, Tätigkeitsbereiche und Websites anzugucken. Alles in allem ist es natürlich euch überlassen, wie viel Zeit und Bemühungen ihr in diese Recherche investieren wollt – für mich war es wichtig, mir einen genauen Überblick zu verschaffen, damit ich die Bewerbungen dann auch entsprechend verfassen konnte und auch sicher gehen konnte, dass ich mein Praktikum in einem Arbeitsumfeld durchführe, das mit meinen Vorstellungen und Werten übereinstimmt.
Nachdem ich also zum einen schon mal die allerwichtigste Frage, die sich bei mir aufgrund meines Studienfaches eigentlich ohnehin erübrigt hat, geklärt hatte – Will ich einen Auslandsaufenthalt machen? – und mich für ein wie und mehr oder weniger wo und wann entschieden hatte, ging es in die „Schreibtisch-Phase“, die wohl zu Beginn über jedem Auslandsaufenthalt liegt. Grundsätzlich heißt es bei der Planung eines Auslandsaufenthalts: Nach der Planung ist vor der Planung. Es gibt einfach immer etwas zu planen! Und damit die ganze Planerei nicht die Vorfreude überschattet, ist mein bester Ratschlag: Early on, step by step. Ob ihr beim Bewerbungen- und Lebenslaufschreiben die Deadlines dabei ausreizt oder nicht, ist natürlich euch überlassen – immer ein bisschen Puffer zu haben, ist aber sicherlich nicht schlecht.
Gerade bei der Planung für einen Aufenthalt im englischsprachigen Ausland ist die Unsicherheit groß, weil sehr viele Studis durch ihr Fach ins Ausland gehen. Ein bisschen Glück ist daher auch immer mit im Spiel – seid nicht zu enttäuscht, falls es mit dem „Wunschziel“ nicht klappt. In meinem Fall konnte ich zwischen den drei Partnerschulen priorisieren und obwohl ich nicht meine Erstwünsche bekommen habe, könnte ich nicht glücklicher sein, nun als teaching assistant an der QSI Malta arbeiten zu dürfen!! (Ich weiß, dass der Spruch lahm ist, aber hier trifft „you do not always get what you want; you get what you need“ wohl wirklich zu. :))
Mein Auslandsaufenthalts-ABC
Wie mein Alltag hier so aussieht und wie ich mich spezifisch auf Malta, die QSI und meinen Auslandsaufenthalt im Allgemeinen vorbereitet habe, möchte ich in den kommenden Wochen hier auf diesem Blog im Rahmen eines Auslandsaufenthalts-ABC vorstellen. Vielleicht hat die*der ein oder andere von euch ja Lust, hin und wieder mal dafür vorbeizuschauen und kann vielleicht sogar für sich ein paar wertvolle Tipps mitnehmen. Ich würde mich jedenfalls freuen und sende ganz sonnige Grüße aus dem maltesischen Klassenzimmer!
Madeleine
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