Schulpraktikum in London

London – Hauptstadt des Vereinigten Königreiches, rote Doppeldeckerbusse, Big Ben, Westminster Abbey, die Royals im Buckingham Palace, St. Paul’s Cathedral,  das London Eye, eine unglaublich vielfältige Stadt, die Tradition und Moderne miteinander vereint. Hier treffen Kulturen aus aller Welt aufeinander.

Diese Stadt ist für drei Monate mein neues Zuhause. Seit dem zweiten Januar wohne ich nun schon in London, um hier ein Praktikum an einer bilingualen Schule zu machen. Ich wohne bei einer Gastfamilie in Herne Hill, einem Stadtteil im Süden von London. Obwohl dieser nicht weit vom Zentrum entfernt liegt, wirkt es beinahe etwas dörflich, sodass man fast vergessen könnte, dass man sich in einer Metropole mit  8,6 Mio. Einwohnern befindet. Unter der Woche bin ich meistens mit dem Praktikum und kleinen Babysitter-Aufgaben in meiner Gastfamilie eingespannt, sodass ich mich umso mehr auf die Wochenenden freue. Dann kann ich London erkunden. Dank meines Reiseführers „111 Orte in London, die man gesehen haben muss“, den ich zu Weihnachten vom Christkind geschenkt bekommen habe, gibt es jedes Wochenende etwas zu tun. Abgesehen von den typischen Tourisachen, habe ich in den drei Monaten auch die Gelegenheit London von einer ganz anderen Seite zu sehen.

Tipps gibt es nur zu Genüge, von meiner Gastfamilie oder den Arbeitskollegen in der Schule. Dank Bus, Zug und U-Bahn, der sogenannten „tube“ hier in London, sind alle Sehenswürdigkeiten und Orte schnell und einfach zu erreichen. Gezahlt wird im public transport mit der Oyster Card. Diese kann man entweder mit einem beliebigen Geldbetrag aufladen (pay as you go) oder man lässt sich ein Wochen- bzw. Monatsticket auf die Karte buchen. Im Zentrum selbst sind viele Orte auch gut zu Fuß erreichbar, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, den public transport zu nutzen. Wer gern zu Fuß unterwegs ist, dem kann ich eine „free walking strawberry tour“ empfehlen.  Ein Tourguide führt zu verschiedenen Themen durch ausgewählte Stadtteile Londons. Am Ende kann man selbst entscheiden, wie viel man für die Tour zahlen möchte. Ich selbst habe an der strawberry tour durch den Multikulti-Stadtteil Soho teilgenommen, der vor allem bei den jüngeren Besuchern als Ausgeh- und Einkaufsviertel sehr beliebt ist.

In London ist immer etwas los, sodass es nie langweilig wird. Jedoch ist London auch eine sehr hektische Stadt. In der rush hour sind Busse und Bahnen meistens sehr voll. Jeder ist in Eile und möchte so schnell wie möglich von A nach B kommen, sodass man aufpassen muss, nicht umgerannt zu werden. Gewöhnungsbedürftig ist auch der Linksverkehr. Da ich jeden Tag mit dem Rad zur Schule fahre (ein bisschen Münster-feeling bleibt mir auch hier in London erhalten ;)), musste ich mich schnell daran gewöhnen nicht auf der rechten, sondern der linken Seite zu fahren. An Fußgängerüberwegen gibt es sogar kleine Hilfestellungen in Form von „look right“ bzw. „look left“ Schriftzügen. Auch im Straßenverkehr gilt die englische Höflichkeit. Wenn man als Fußgänger von einem Autofahrer über die Straße gelassen wird, so hebt man zum Dank die Hand. Generell legen die Engländer sehr viel Wert auf Höflichkeit. Wörter wie „thank you“, „excuse me“, „sorry“ und „please“ sind mittlerweile zum festen Bestandteil meines täglichen englischen Sprachgebrauchs geworden. Auch der morgendliche english breakfast tea und die tea time am Nachmittag sind schon als festes Ritual in meinem Tagesablauf verankert.

Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Es bleiben mir noch knapp zwei Monate um meine Liste mit 111 Orten in London, die man gesehen haben muss, abzuarbeiten, zwei Monate, um noch mehr English breakfast tea zu trinken, um mich vielleicht irgendwann an die Hektik der Stadt zu gewöhnen und um noch weitere tolle neue Eindrücke zu sammeln.

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