„Die gefährlichste Straße der Welt“


Hey!

Ich melde mich wieder zurück aus dem erfreulicherweise immer wärmer werdenden La Paz.

Insbesondere möchte ich euch von meinem Highlight des vorletzten Wochenendes berichten, an dem ich einen Mountainbike-Ausflug zum Camino de la Muerte, „Death Road“, gemacht habe.

 

Faktencheck

Die Death Road ist eine Straße, welche von der Cumbre, einem 4670 m hohen Berggipfel in der Nähe von La Paz, bis in die Yungas nach Yolosita führt. Insgesamt legt man eine 80 km langen Strecke und über 3000 m Höhe zurück. Die erste Etappe ist die der Anden, welche noch asphaltiert ist. Danach gelangt man auf die eigentliche Death Road, einer sehr schmalen Strecke mit Kies, vielen Steinen und einem steilen seitlichen Abhang. Bis 2007 existierte nur diese Route um zur Region los Yungas zu gelangen, wodurch jährlich mehrere Menschen ums Leben kamen und die Bezeichnung Death Road, oder auch gefährlichste Strecke der Welt, durchaus berechtigt ist.

Im besten Fall bucht man die Tour über eine der vielen Reiseagenturen in La Paz, die einem dann die komplette Ausrüstung inkl. Mountainbike, Schutzkleidung etc. stellen und darüber hinaus für die Verpflegung aufkommen. Die Preise können ziemlich schwanken. Ich habe mich für eine etwas mehr bolivianisch („Barru Biking“) und weniger europäisch wirkende („Altitude“) Agentur entschieden, die dann auch billiger war. Man kann zudem verhandeln, sodass ich letztlich umgerechnet ca. 40 Euro plus 7 Euro Eintritt für den Pass bezahlt habe. Ein ziemlich fairer Preis!

Die Tour

Morgens sind wir zunächst mit dem Van bis zur Cumbre gefahren, wo uns der Ablauf erklärt und die Ausrüstung verteilt wurde. Dort oben war es noch ziemlich kalt und die Landschaft war wortwörtlich atemberaubend. Wir konnten Lamas in freier Wildnis beobachten und waren tief verbunden mit der, wie man hier so schön sagt, ‚Pachamama‘ (☺). Zum Glück war es auch nicht bewölkt, nebelig oder sonst was, sodass wir die Aussicht zu 100% genießen konnten. Es ging dann mit dem Mountainbike ziemlich schnell ca. 1000 Höhemeter abwärts.


Der Ausblick dabei war echt Wahnsinn, ich konnte, trotz des mein Gesicht einquetschenden Schutzhelms, nicht aufhören zu grinsen.

 


Interessant war vor allem der Übergang der verschiedenen Vegetationszonen. Die Gipfelspitzen der Anden waren schneebedeckt, nach und nach wurden die Bergwände aber immer grüner, lebendiger.

Nach einer ersten Snackpause und einem kurzen Stück mit dem Van sind wir dann auf die eigentliche, nicht geteerte Death Road gekommen, das wahre Abenteuer begann dann hier! Zu Beginn musste ich eigentlich permanent bremsen, was meinen Handgelenken aber nach schon kurzer Zeit ziemlich zu schaffen machte. Die ganze Aktion verschaffte mir aber einen richtigen Adrenalinkick, und mit ein bisschen Gewöhnung an die holprige Strecke konnte ich dann auch schon mal etwas mehr „Gas“ geben. Respekt vor den Kurven und dem Abgang hatte ich aber während der ganzen Zeit trotzdem und einmal bin ich auch, nicht tragisch, gestürzt. Nach ca. drei bis vier Stunden Abgang war ich, zugegebenermaßen, dann auch ein klein wenig erleichtert, die Death Road hinter mir gelassen zu haben.

Zum Abschluss gab es dann ein Essen in einem kleinen Restaurant mitten in den tropischen Wäldern nahe Yolosita, wo wir noch für kurze Zeit das angenehme warme Wetter genießen konnten, bevor es wieder mit dem Van zurück ins kalte La Paz ging.

Wenn ihr also mal nach La Paz kommt, kann ich euch nur empfehlen, diese Tour zu machen. Es lohnt sich absolut und sie zählt zu den abenteuerlichsten Dinge, die ich bisher gemacht habe!

Eure Judith

PS: Im nächsten Beitrag werde ich über Santa Cruz und mein Wochenendausflug nach Samaipata berichten! Seid gespannt!

 

 

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