LAND DER WIDERSPRÜCHE

Was ich bisher von Madagaskar gesehen habe, hat mich oft stutzig gemacht – zu Beginn noch mehr als heute, da ich mich an die oft sehr widersprüchlichen Bilder langsam gewöhne.

So kreuzen sich beispielsweise Zebu-Karren, also von madagassischen Rindern gezogene Holzwagen, und Luxus-Taxi-Brousse inklusive Wifi (was im Vergleich zu den anderen Anbietern 1,50 Euro mehr kostet) auf der Straße.

So brennt die Sonne tagsüber, zumal in der Mittagszeit und abends wünscht man sich nichts mehr als eine Wärmflasche und einen Tee.

So ist man gezwungen, teils für die kuriosesten „Straftaten“ Strafgelder zu bezahlen, was mir bisher stets höchst suspekt und unehrlich erscheint und zugleich wird mir hinterhergerannt, da mir 7000 Ariary aus der Hosentasche gefallen sind, was knapp 2 Euro entspricht.

So hört man bei einer Totenumwendung – auch Famadihana genannt – erst Justin Bieber und Rihanna und zieht danach mit der traditionellen Musikgruppe aus dem Dorf (Flöten, Trommeln etc.) zum Grab, bettet die Gebeine der Toten nach fünf Jahren neu ein und erzählt ihnen die Neuigkeiten aus dem Dorf. Dabei wird getanzt, gelacht, geredet und getrunken – es wird selbst teils Bier auf die Gebeine der Toten gegossen, da der erste Schluck stets den Ahnen zu widmen ist. Am Ende der Zeremonie wird das Grab mit einem traditionellen Spruch wieder gut „verschlossen und versiegelt“, damit die Lebenden nicht „angezogen“ werden.

Über Barbara

entdeckerfreudig, motiviert, lebensfroh, 24, kurze blonde Haare, 3 ältere Schwestern, Master in Münster, Steinfurterin, Rotwein - und neuerdings THB Fan (madagassisches Bier), sportlich, aktiv, positiv

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