Hi, hello, how nice to see you! Ich verbringe derzeit meinen Auslandsaufenthalt im Rahmen meines Englisch-Studiums in der schönen Kleinstadt Abingdon in England. England, das Land der Teetrinker, der höflichsten Leute der Welt und wo man jeden Tag in den Pub geht, während es draußen regnet. Doch stimmt das eigentlich alles? Und wie ist es so in England zu leben?
Zuerst einmal zu meinem Wohnort hier: Abingdon ist eine hübsche und typisch englische Kleinstadt in der Nähe von Oxford. Es gibt viele Reihenhäuser und sehr viele Pubs, aber auch einige Cafés und Geschäfte. Wenn es nicht regnet gehe ich jeden Tag an der Themse (ja, genau DIE THEMSE) spazieren und beobachte die vielen Enten und Schwäne, die dort ihre Runden ziehen. An dieser Stelle kann ich auch bereits ein häufiges Vorurteil über England entkräftigen, da es zum Glück deutlich weniger regnet als ich erwartet habe. Tatsächlich hat es in der Zeit, die ich bisher hier war, hier in England deutlich weniger geregnet als zu Hause in Deutschland. Darüber bin ich auch sehr froh, da ich jeden Tag zwanzig Minuten zu meiner Arbeit laufen muss und um jeden Tag froh bin, an dem ich auf diesem Weg nicht nass werde. Aber zurück zu meinem Leben in Abingdon: Abends bin ich oft mit meinen Mitbewohnerinnen in einem der vielen Pubs in der Stadt unterwegs und nehme an Pub Quizzen teil oder höre Live Musik. Basierend auf dieser Erfahrung kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Menschen in England tatsächlich sehr gerne und sehr häufig in den Pub gehen, da wir teilweise ganz schön Schwierigkeiten hatten um überhaupt einen Tisch zu bekommen, ganz besonders wenn es besondere Events wie ein Fußballspiel der Nationalmannschaft gab. Ich kann die Popularität der britischen Pubs aber auch sehr gut nachvollziehen, da sie wirklich sehr schön und gemütlich sind und damit tolle Orte bieten um sich in entspannter Atmosphäre mit Freunden und Bekannten zu treffen. Also, solltet ihr jemals in England sein: Probiert auf jeden Fall die Pubs aus, es lohnt sich! Abgesehen von unseren regelmäßigen Ausflügen in den Pub bin ich an den Wochenenden auch häufig mit meinen Mitbewohnerinnen auf Ausflügen in die vielen schönen Städte und Regionen, die wir von hier aus sehr gut erreichen können. Besonders gut gefallen haben mir bisher die Ausflüge nach Oxford, London und Bath.
Abgesehen von diesen Ausflügen und den Besuchen von Pubs, die es in dieser Form tatsächlich ja nur in England gibt, unterscheidet sich das Alltagsleben hier nicht großartig von dem alltäglichen Leben in Deutschland. Es sind eher kleinere Dinge, die unterschiedlich sind, etwa dass die meisten Läden hier auch sonntags geöffnet haben oder dass man so gut wie nie Bargeld braucht, sondern eigentlich immer mit Karte bezahlt. Etwas woran ich mich jedoch tatsächlich erst sehr gewöhnen musste, war der Linksverkehr. Zum Glück bin ich nicht mit einem Auto hier, weil ich mir auf gar keinen Fall vorstellen könnte, in diesem Verkehr Auto zu fahren. Selbst als Fußgänger ist es mir am Anfang immer wieder schwer gefallen in die richtige Richtung zu schauen und mir zu merken aus welcher Richtung der Verkehr jetzt kommt, da ich zu Beginn automatisch in die falsche Richtung geschaut habe. Zum Glück ist das mit der Zeit besser geworden, aber kurios finde ich diese Tatsache noch immer, da ich mein Leben lang an den Rechtsverkehr gewöhnt bin. Wo ich schon beim Thema Verkehr bin: Besonders toll fand ich, dass auch hier alle regulären Busse Doppeldeckerbusse waren, so wie man sie aus London kennt, was das Bus fahren für mich durchaus besonders gemacht hat. Es gibt einfach keine bessere Aussicht als in der oberen ersten Reihe eines Doppeldeckerbusses!
In Bezug auf den Umgang miteinander, kann ich bestätigen, dass die Leute hier in der Tat sehr höflich und freundlich sind und tendenziell deutlich höflicher sind als in Deutschland. So ist es etwa üblich, dass man sich jedes Mal beim Busfahrer bedankt, wenn man den Bus verlässt und sich auch sehr häufig für Kleinigkeiten entschuldigt, etwa wenn man jemandem im Supermarkt im Weg gestanden hat. Auch wenn ich teilweise schon das Gefühl hatte, dass die Leute hier mit den Höflichkeitsfloskeln fast schon ein wenig übertreiben und diese fast schon zu häufig verwenden, finde ich es an sich sehr schön, dass die Leute höflicher miteinander umgehen. Besonders das häufige Bedanken empfinde ich als eine schöne Geste, da dies den Leuten Wertschätzung entgegen bringt und zugleich auch das Bewusstsein darüber fördert, dass viele Dinge nicht selbstverständlich. In Bezug auf das Bus fahren und die damit verbundene Höflichkeit schätze ich zudem die Angewohnheit der Menschen hier, sich beim Einsteigen in den Bus in eine Schlange zu stellen und den Bus geordnet und in Ruhe zu betreten. Diese Situation habe ich in Deutschland schon durchaus anders erlebt und würde mir wünschen, dass die Menschen zu Hause auch etwas mehr Ruhe und Geduld haben würden und nicht drängeln würden, da dies die Situation für alle unangenehmer macht.
In Bezug auf meine letzte stereotypische Vorstellung, die ich in Bezug auf England hatte, wurde ich aber leider enttäuscht. Ja, die Leute trinken hier häufig Tee, jedoch zu einem Großteil nur schwarzen Tee. Da ich selbst sehr gerne Tee trinke, jedoch keinen schwarzen Tee mag, war ich in der Hinsicht von der Auswahl hier eher enttäuscht. Well, the more you know.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass mir das Leben in England sehr gut gefällt. Wie bereits gesagt, ist es überwiegend sehr ähnlich zu dem Leben in Deutschland, weshalb ich keinen großen Kulturschock hatte und mich schnell einleben konnte. Inzwischen fühle ich mich hier sehr wohl und genieße meine Zeit hier auch sehr. Dieses Land ist einfach unheimlich schön und ich kann es gar nicht erwarten in meinen verbleibenden Wochen noch viele weitere schöne Städte und Regionen zu erkunden und dieses Land noch besser kennenzulernen.
So, I hope to see you soon and send you kind regards from England!









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