MINT-Bildung mit Simulationen: Erste Stakeholderkonferenz in Berlin
Wie kann das Verständnis komplexer MINT-Phänomene mit Computersimulationen gefördert werden? Welche Perspektiven ergeben sich für die schulische MINT-Bildung? Zu diesen Fragen trafen im Rahmen der ersten Stakeholderkonferenz des BMBF-geförderten Verbundprojekts „Komplexe MINT-Themen verstehen: Mit Simulationen Kompetenzen für das 21. Jahrhundert fördern“ (siMINT) am 17./18.03.2023 Forschende der MINT-Bildung und Multiplikator*innen der schulischen Bildung an der Freien Universität Berlin zusammen.
Der Auftakt zur Konferenz erfolgte durch einen Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Dirk Brockmann (AG Komplexe Biologische Systeme am Institut für Theoretische Biologie der Humboldt Universität zu Berlin). Dabei gab Herr Brockmann Einblicke in seine Arbeit mit Computersimulationen und Komplexität, die er unter anderem in seiner Forschung zur epidemiologischen Modellierung von Infektionskrankheiten am Robert-Koch-Institut (RKI) in der Corona-Pandemie nutzte. Im Vortrag stellte Herr Brockmann mit den „Complexity Explorables“ dynamische Simulationen u. a. zu komplexen Naturphänomenen wie Schwarmverhalten bei Fischen und Vögeln dar. Es wurde auf eindrucksvolle Art und Weise aus Sicht der Komplexitätsforschung verdeutlicht, dass komplexe Phänomene fachunabhängig gemeinsamen Prinzipien folgen (z. B. mathematische Fraktale und Gestalt von Flechten).
Im Rahmen von vier Workshops arbeiteten die Stakeholder*innen anschließend zusammen mit den siMINT-Projektbeteiligten zu Computersimulationen, Modellierkompetenz, Risikokompetenz und zum Umgang mit Unsicherheit. Neben grundlegenden Fragen zu theoretischen Unterscheidungen und Vorgehensweisen stand dabei auch die unterrichtspraktische Umsetzung im Vordergrund. Das Projekt siMINT verfolgt das Ziel, co-konstruktiv mit Multiplikator*innen der Schulbildung (z. B. Fachseminarleitungen der Referendar*innenausbildung) Formate zur interdisziplinären Förderung von Zukunftskompetenzen mit Computersimulationen zu entwickeln und in der MINT-Bildung zu implementieren.
Nach dem gelungenen Auftakttreffen in Berlin arbeiten die Forschenden nun gemeinsam mit den Multiplikator*innen an der Konzeption von Aufgaben zur Förderung von Modellierkompetenz, Risikokompetenz und vom Umgang mit Unsicherheit mit Simulationen.
Projektwebsite: www.projekt-simint.de
Kontakt: Carolin.Christmann@uni-muenster.de

