
Biologie-Didaktiker Benedikt Heuckmann erhält „Ars legendi-Fakultätenpreis“
Der Biologie-Didaktiker Prof. Dr. Benedikt Heuckmann vom Zentrum für Didaktik der Biologie der Universität Münster hat den mit 5000 Euro dotierten „Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2025“ in der Kategorie Biologie erhalten. Die Jury hob vor allem seine gelungene Vernetzung von Fachwissenschaft und Didaktik sowie die umfassende Digitalisierung seines Angebots für Lehramtsstudierende hervor.
Gute universitäre Lehre im Lehramtsstudium ist für Benedikt Heuckmann eng an den aktuellen Erkenntnissen der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Forschung orientiert. Die Konzentration auf die Themen „Gesundheit“ und „Digitalisierung“ ermöglicht ihm die Anbindung traditioneller biologischer Unterrichtsthemen wie Ökosysteme, Krankheiten und Evolution an moderne Forschungsansätze der Biowissenschaften sowie an aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Querschnittsthemen der Lehrkräftebildung, darunter Inklusion, Diversität und künstliche Intelligenz (KI). Seine Lehrveranstaltungen bereitet er sowohl digital als auch in Präsenz methodisch vielfältig auf: Er integriert das fachspezifische Lernen und Lehren mit digitalen Werkzeugen, Blended-Learning-Ansätze, bei dem Präsenzveranstaltungen mit E-Learning kombiniert werden, und Online-Assessments.
Zwei Beispiele, die die Jury besonders überzeugt haben:
Lehr-Lern-Labor: Humanbiologie mit digitalen Tools unterrichten
Lehr-Lern-Labore sind außerschulische Lernorte, die es Lehramtsstudierenden ermöglichen, Schülerinnen und Schüler beim naturwissenschaftlichen Arbeiten zu begleiten und dabei praxisnahe Lehrerfahrungen zu sammeln. Benedikt Heuckmann und sein Team haben dieses Instrument in Hinblick auf die Digitalisierung weiterentwickelt und um „Fachwissenschafts-Fachdidaktik-Tandems“ ergänzt. Dabei erarbeiten die Studierenden in fachwissenschaftlichen Laboren des Instituts für integrative Zellbiologie und Physiologie mit Experimenten zunächst die fachlichen Grundlagen zur Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, lernen parallel die fachdidaktischen Grundlagen des Einsatzes digitaler Medien kennen und planen auf dieser Basis ein eigenes Lehr-Lern-Labor-Szenario. Die Studierenden führen schließlich mit regionalen Schulklassen einen Praxistag an der Universität Münster durch. Dabei werden Sie mit 360-Grad-Kameras gefilmt und durch die Nachbesprechung der Praxiseinheit in ihrer Professionalisierung unterstützt.
One Health Teaching Clinic (OHTC): Forschendes Lernen zu „One Health“
Dieses Format vermittelt das Konzept „One Health“, also den Ansatz, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt untrennbar miteinander verbunden ist. In der OHTC arbeiten die Studierenden eng mit One-Health-Forschern aus der ganzen Welt zusammen. Sie fungieren als sogenannte Change Agents, nutzen vielfältige digitale Kommunikationsplattformen und transferieren – begleitet durch fachdidaktische Seminarelemente – aktuelle One-Health-Forschung in die Schulpraxis. Die OHTC Münster ist eingebunden in ein „One Health Teaching Clinic Netzwerk“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Damit trägt das Lehrformat auch zum internationalen Austausch unter den Studierenden bei.
Der „Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften“
Der Preis zeichnet herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in der Hochschullehre aus. Er wird jährlich gemeinsam vom Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben.