• 1 Der Name der Stadt

    1319: Forstetel (CDMP 2, Nr. 1012). – 1393: Trzel. – 1398: Triczel. – 1403: Trzczel. – 1434: Trzycel. – 1507: Trzczycel, Trzcziel. – 1535: Tzrzczyel. – 1711: Alt und Neu Tirschtegel. – 1750: Tirschtiegel. – 1793: Tirschtiegel, Trzciel. – 1818: Tirschtiegel, Trziel. – 1939: Tirschtiegel.
    1948, 2020: Trzciel.

  • 2 Die Lage der Stadt in der Landschaft

    a Naturräumliche Lage

    An der Obra zw. Großem See (Jezioro Wielkie) mit Konninsee (Jezioro Konin) und Mühlensee (Jezioro Młyńskie). Höhe: 53 m.

    b Verkehrslage

    An der alten Handelsstr. von Deutschland nach Polen (1934: Reichsstr. 97), die hier die sumpfige Niederung der Obra überquerte. – 1908: Anschluss an die Eisenbahnlinie von Bentschen (Zbąszyń) nach Birnbaum (Międzychód). – 1929: Bau einer neuen Anschlussstrecke nach Dürrlettel (Lutol Suchy), 1932 der Personenverkehr eingestellt und die Strecke nach 1941 abgebrochen.
    1987: Eisenbahnverkehr nach T. eingestellt. Heute liegt T. an der Autobahn (A) 2 und der Nationalstr. 92 von Reppen (Rzepin) nach Kałuszyn sowie an der Wojewodschaftsstr. 137 von Słubice nach T.

  • 3 Der Ursprung der Ortschaft

    a Vorbesiedlung

    In der Umgebung der Stadt mehrere Fundstellen mit jüngerslaw. Keramik.

  • 4 Stadtentstehung und Stadtherrschaft

    b Ortsherr und „Gründer“ der Stadt

    Stadtwerdung sicherl. unter den Borkowice, die im 14. Jh. mehrere Herrschaftskomplexe schufen. Ab 1682 im Besitz der Fam. Ostroróg, dann Opaliński, Unruh, Mielżyński und Szołdrski. In der 1. Hälfte des 18. Jh. gründete der Stadtherr Stefan Szołdrski die NS, in der sich überwiegend schles. Protestanten ansiedelten. – 1793: Mediatstadt des Gf. von Mielżyński, Neu T. noch 1815 Mediatstadt.

    c Rechtsbezeichnungen der Stadt

    1394: castrum et opidum. – 1406: castrum cum oppido. – 1434: opidum cum castro. – 1579: oppidum. – 1793, 1939: Stadt.
    1946, 2020: Stadt.

  • 5 Die Stadt als Siedlung

    a Topografische Entwicklung

    Burgwall mit Funden des 13.-16. Jh. links der Obra ca. 500 m nw der Brücke. Vermutl. entstanden damals bei der Burg Siedlungen im N und O der links des Flusses gelegenen AS, aus deren Gebiet die ältesten Funde aus dem 16. Jh. stammen. – Anlage des Marktplatzes und der angrenzenden Str. der AS regelmäßig, ansonsten unregelmäßig. – Die NS größer als die AS, gitterförmig mit dreieckigem Umriss und quadrat. zentralen Markt, auf dem sich das 1793 erw. Rathaus befand. – 1793: T. offene Stadt. – Am N-Ende der NS befand sich das 1945 zerstörte Schloss.
    1945 nicht zerstört. AS rechts der Obra überwiegend alte Bebauung mit Marktplatz, in dessen Mitte die Adelbertskirche aus dem Jahre 1929 mit neogot. Turm steht. In der NS links des Flusses auch alte Bebauung, aber mehr neue Geb., darunter ein Einkaufszentrum und öfftl. Geb.
    1793: 252 Feuerstellen (Alt T.: 102, Neu T.: 150); 38 Scheunen in der AS, 17 in der NS. Die H damals mit Schindeln gedeckt, bis auf 4 strohgedeckte H in der AS und 6 in der NS. – 1837: 264 H. – 1849: 286 Wohngeb.; 5 Fabrikgeb., Mühlen und priv. Magazine; 432 Ställe, Scheunen und Schuppen. – 1871: Alt. T: 125 Wohngeb., Neu T.: 175 Wohngeb. – 1885: Alt T.: 130 Wohngeb.; 228 Haushltg., Neu T.: 177 Wohngeb.; 380 Haushltg. – 1905: 324 Wohngeb. – 1925: 343 Wohngeb.; 632 Haushltg. – 1939: 683 Haushltg.
    1950: 290 Wohngeb.; 429 Whg. – 1960: 291 Wohngeb.; 546 Whg. – 1970: 596 Whg. – 1988: 667 Whg., davon 432 in Geb. vor 1918, 123 in Geb. von 1918‑44, 9 in Geb. von 1945‑70, 42 in Geb. von 1971‑78 und 61 in Geb. von 1979‑88; 76,9 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 57,1 % mit WC, 57,7 % mit Bad, 55,6 % mit Warmwasser und 37,7 % mit Zentralheizung. – 2002: 385 Wohngeb.; 785 Whg., davon 389 in Geb. vor 1918, 122 in Geb. von 1918‑44, 19 in Geb. von 1945‑70, 4 in Geb. von 1971‑78, 112 in Geb. von 1979‑88 und 72 (mit im Bau befindl.) in Geb. von 1989-2002; 96 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 88,8 % mit WC, 86,7 % mit Bad, 86,2 % mit Warmwasser und 69,2 % mit Zentralheizung. – 2019: 813 Whg.; 97,2% aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 96,3 % mit WC, 92,7 % mit Bad, 75,3 % mit Zentralheizung.

    b Markante Gebäude

    Schloss des 19. Jh. an Stelle eines Vorgängerbaus des 14. Jh., heute als Schule genutzt. Dabei der ehemal. Schlosspark aus dem 18. Jh.
    Adalbertskirche (Kościół św. Wojciecha) 1824 im neogot. Stil anstelle des 1809 abgebrannten Vorgängerbaus errichtet. Kirchturm 1901 angebaut, 1928/29 erneuert.
    Die um 1800 errichtete ev. Kirche wurde in den 1950er-Jahren abgetragen.

    c Brände und andere Zerstörungen

    Brände: Vor 1640 (vermutl. Stadtbrand), 1655 (AS vollständig abgebrannt), 1737 (72 H in der AS), 1809 (Teile der AS mit der Kirche).
    Hochwasser: 1785.

  • 6 Die städtische Bevölkerung und das Sozialgefüge

    a Zahl und Herkunft der Bewohner

    1793: 1403 Ew. (Alt T.: 532, Neu T.: 871). – 1800: 1890 Ew. – 1816: 1871 Ew. – 1849: 2391 Ew. – 1871: Alt T.: 1019 Ew., Neu T. 1486 Ew. – 1880: Alt T.: 955 Ew., Neu T.: 1467 Ew. – 1890: 2389 Ew. – 1910: 2385 Ew. – 1925: 2094 Ew. – 1939: 2177 Ew.
    1946: 1239 Ew. – 1950: 1691 Ew. – 1961: 2461 Ew. – 1970: 2363 Ew. – 1988: 2494 Ew. – 2002: 2396 Ew. – 2011: 2449 Ew. – 2019: 2358 Ew.

    b Bevölkerungsverluste

    Gr. Bevölkerungsverluste im 17. Jh., bes. im 2. Nordischen Krieg, als T. 1655 völlig niederbrannte.

    c Soziale, konfessionelle, Alters- und Geschlechtsstruktur sowie soziale Bewegungen

    1793: AS: 104 M, 126 F; Söhne < 10 J.: 78, > 10 J.: 46; Töchter < 10 J.: 78, > 10 J.: 73; 3 Gesellen, 1 Lehrjunge, 14 männl. und 14 weibl. Domestiken; NS: 179 M, 189 F; Söhne < 10 J.: 119, > 10 J.: 69; Töchter < 10 J.: 131, > 10 J.: 81; 14 Gesellen, 24 Lehrjungen, 7 männl. und 58 weibl. Domestiken.
    Erwerbstätige mit Angehörigen ohne Hauptberuf 1939: 24,1 % (439 Pers.) Selbstständige, 11,1 % (202) mithelfende Familienangehörige, 16,5 % (301) Beamte und Angestellte, 48,3 % (882) Arbeiter.
    1793: AS: 187 Ev., 340 Kath., 48 Juden; NS: 706 Ev., 162 Kath., 292 Juden. – 1849: 1362 Ev., 745 Kath., 284 Juden. – 1871: 1373 Ev., 933 Kath., 199 Juden. – 1885: Alt T.: 409 Ev., 532 Kath., 24 Juden; Neu T.: 1011 Ev., 391 Kath., 100 Juden. – 1905: 1303 Ev., 871 Kath., 1 sonst. Christ, 54 Juden. – 1925: 1294 Ev., 744 Kath., 28 Juden.
    1849: 1119 M, 1272 F. – 1871: 628 < 10 J. (Alt T.: 478 M, 541 F; Neu T.: 657 M, 829 F.) – 1885: Alt T.: 461 M, 504 F; Neu T.: 678 M, 824 F. – 1895: 1124 M, 1352 F; 18 einzeln lebende M und 82 einzeln lebende F mit eigener Hauswirtschaft. – 1925: 970 M, 1124 F. – 1939: 1041 M, 1136 F; < 6 J.: 12,4 %, 6-13 J.: 13,8 %, 14 bis < 65 J.: 62,3 %, ≥ 65 J.: 11,5 %.
    1950: 755 M, 936 F. – 1970: 1155 M, 1208 F. – 1988: 1261 M, 1231 F; 0-19 J.: 38,1 %, 20-39 J.: 28,2 %, 40‑59 J.: 18,9 %, ≥ 60 J.: 15,8 %. – 2002: 1183 M, 1213 F; 0-19 J.: 28,5 %, 20-39 J.: 27,8 %, 40-59 J.: 28,5 %, ≥ 60 J.: 15,2 %. – 2011: 1207 M, 1242 F. – 2019: 1157 M, 1201 F; 0-14 J.: 14,3 %, 15-64 J.: 66,1 %, ≥ 65 J.:18,6 %.

    d Bevölkerungsverzeichnisse

    Ev. Kb. von 1775-1874 im Zentralinstitut für Genealogie im StA Leipzig und als Kopie im FHL Utah, ev. Kb.-Duplikate von 1817-74 lückenhaft im BLHA und von 1817-74 als Kopie im FHL Utah.
    Altluth. Kb.-Duplikate von 1870-74 im BLHA.
    Kath. Kb. von 1630-1751 lückenhaft im Museum Meseritz (Międzyrzecz), von 1716-1945 lückenhaft im Diözesanarchiv Grünberg (Zielona Góra), von 1630-1874 lückenhaft als Kopie im Zentralinstitut für Genealogie im StA Leipzig und von 1630-1874 als Kopie im FHL Utah, kath. Kb.-Duplikate von 1829-74 lückenhaft im BLHA und von 1829-74 lückenhaft als Kopie im FHL Utah.
    Jüd. Standesreg. von 1817‑45 lückenhaft im APG und von 1847-82 in den jüd. Standesreg. für Meseritz.
    Kb. der Militärgem. von 1834-38 lückenhaft im Zentralinstitut für Genealogie im StA Leipzig und von 1834-37 als Kopie im FHL Utah.

    e Bedeutende Persönlichkeiten

    Herybert Menzel (* 1906 Aug. 10 in Obornik [Oborniki], † 1945 Feb. in T.), nationalsozialist. Dichter und Schriftsteller.

  • 7 Sprache, Bräuche und Vereine

    a Sprache und Mundart

    Bis ins 18. Jh. waren die Innungsprivilegien poln., im 18. Jh. dt. – 1793: In der AS waren der Bgm., der Stadtschreiber und einige Ratmänner der dt. Sprache etwas kundig, in der NS waren alle dt. – 1905: 65 Poln.- und 2 Mehrsprachige. – 1920: In T. wurde bei den Reichstagswahlen 1 Stimme für die poln. Liste abgegeben, 1930 Sept. 14 bei den Reichstagswahlen 2 Stimmen.

    c Vereine und politische Organisationen

    1912: Turn- und Sportverein e.V. 1912 gegr.
    1952: Sportklub „Obra“ T. gegr. – 2016: 2 Sportklubs.

  • 8 Die Wirtschaft

    a Wirtschaftliche Entwicklung

    1508: 1 Hammer bei T. erw., vermutl. der spätere Kupferhammer. – 1793: Die AS hatte 5 Jahrmärkte, die NS 4, die ohne größere Bedeutung waren; 2 Wochenmärkte. AS und NS hatten je 1 öfftl. Brauhaus, in der AS gab es 7 Branntweinblasen, in der NS 15.
    Im 18. Jh.: Handwerk Hauptnahrung, vor allem Tuch- und Schuhmacherei, daneben Ackerbau. Handel mit Schlesien und Brandenburg, über Meseritz (Międzyrzecz) wurde das Tuch nach ganz Polen exportiert. – 1816: Noch 50 gehende Tuchwebstühle, doch nach 1815 wegen der Schließung der russ. Grenze Abwanderung der Tuchmacher nach O.
    Zünftige Meister 1793: 6 Bäcker (AS 2, NS 4), 1 Böttcher (NS), 1 Büchsenmacher (NS), 1 Färber (AS), 8 Fischer (AS), 7 Fleischer (AS 3, NS 4), 1 Glaser (NS), 1 Goldschmied (NS), 1 Hutmacher (NS), 2 Kürschner (AS), 1 Lohgerber (AS), 11 Materialisten (3 in der AS, 8 in der NS), 1 Maurer (AS), 2 Müller (AS 1, NS 1), 1 Posamentierer (NS), 1 Riemer (NS), 1 Sattler (AS), 1 Schlosser (NS), 6 Schneider (NS), 6 Schneidemüller (AS), 1 Schornsteinfeger (AS), 38 Schuster (AS 16, NS 22), 11 Tischler (AS 4, NS 7), 3 Töpfer (NS), 58 Tuchmacher (AS 3, NS 55; jeder Tuchmacher hatte nur 1 Stuhl), 1 Walkmüller in der halben Meile entfernten stadtherrl. Walkmühle, 16 Wollkratzer (NS), 74 Wollspinner (AS 8, NS 66), 1 Zimmermann (NS).
    Nichtzünftiges Handwerk: 1 Abdecker (AS), 1 Apotheker, 2 Bader (davon 1 jüd. in der NS), 2 Barbiere (AS 1, NS 1), 21 Branntweinbrenner (AS 6, NS 15), 2 jüd. Branntweinschenker (AS 1, NS 1), 2 Brauer (AS 1, NS 1), 2 Gastwirte (AS 1, NS 1), 2 Hebammen (AS 1, NS 1), 1 Küster bei der ev. Kirche, 2 Lehmentierer (NS), 2 Musikanten (AS 1, NS 1), 1 Ölschläger (NS), 2 Organisten (AS 1, NS 1), 1 Scharfrichter, 1 jüd. Weinschenker (NS). – 9 Jahrmärkte (AS 5, NS 4).
    Anfang des 19. Jh. war in T. wie in Betsche (Pszczew) und anderen Städten des ehemal. Grenzgebietes eine weitverzweigte Verbrecherbande aktiv, die 1832 ausgehoben wurde.
    1838: 1 Bockwindmühle, 8 gewerbsweise gehende Webstühle in Wolle und Halbwolle, 4 in Leinen; 10 als Nebenbeschäftigung zu Leinwand, 1 Wassermühle mit 3 Mahlgängen.
    7 Händler mit kaufmänn. Rechten, 5 mit offenen Läden (3  Gewürz- und Materialwaren, 2 sonst. Waren), 1 Getreidehändler, 1 Holzhändler; 43 ohne kaufmänn. Rechte (30 Krämer mit Kurzwaren und Nadlerkram, 3 Viktualienhändler und Höker, 10 herumziehende Krämer).
    Bäcker (7 Meister/3 Gehilfen), Böttcher (4/1), Buchbinder (1), Bürstenbinder (2/2), Drechsler (1/0), Fleischer (9/2), Gerber (1/0), Glaser (3/0), Grobschmiede (6/2), Kupferschmiede (1/0), Kürschner (2/0), Maurer (1/5), Posamentierer (1/0), Rad- und Stellmacher (2/0), Riemer und Sattler (3/2), Schlosser (2/1), Schneider (13/0), Schuster und Altflicker (50/12), Schwarz- und Schönfärber (4/2), Seifensieder und Lichtzieher (2/0), Seiler und Reepschläger (2/0), Tischler (10/2), Töpfer und Ofenfabrikanten (4/4), Uhrmacher (1/0), Zimmerleute (1 zu Zimmerflickarbeit konzessionierte Pers.).
    17 Knechte und 61 Mägde in Landwirtschaft und Gewerbe.
    1849: 45,6 % der Bev. berufstätig (52,1 % im Gewerbe, 6,6 % in Handel und Dienstleistungen und 41,3 % in der Landwirtschaft); im Gewerbe waren tätig: 25,7 % im Baugewerbe (Glaserei 2, Klempnerei 1, Maurerei 8, Schornsteinfegerei 1, Tiefbau 125, Zimmerei 9), 49,2 % im Bekleidungsgewerbe (Hut- und Putzmacherei 4, Kürschnerei 2, Schneiderei etc. 14, Schusterei 48, Weißnäherei 212), 0,3 % in der chem. Industrie (Licht-, Seifen- und Ölfabrikation 1, Pharmazie 1), 0,2 % in der Eisen-, Stahl- und Metallverarbeitung (Kupferverarbeitung 1), 6,2 % in der Holz- und Schnitzstoffverarbeitung (Flecht- und Korbwaren 11, Tischlerei 10), 1,1 % in der Lederverarbeitung und Gummifabrikation (Lederverarbeitung 2, Sattlerei 4), 3,3 % in Maschinen- und Werkzeugbau, Feinmechanik, Optik (Maschinenbau etc. 7, Uhren 3, Wagenbau 9), 5,1 % in der Nahrungs- und Genussmittelproduktion (Bäckerei 11, Brauerei 3, Genussmittel 2, Müllerei 4, Schlachterei 9), 0,4 % in der Papierherstellung (Buchbinderei 2), 1,9 % in der Fabrikation von Steinen, Erden, Glas, Keramik (Steingut etc. 11), 6,7 % im Textilgewerbe (Posamentiererei 2, Seilerei 2, Spinnerei 11, Weberei 16, Zubereitung etc. 7).
    1880: Dampfsägemühlen, in der Umgebung Hopfenbau, Korbflechterei. – 1910: Brauerei, Hopfen-, Korbweiden-, Tuchhandel, Hopfenbau, Korbmacherei, Kram-, Pferde- Viehmärkte, Landwirtschaftsgenossenschaft, Mühlen, Rohrgewebefab., Sägewerke.
    1939 lebten 13 % (238 Pers. mit ihren Angehörigen ohne Hauptberuf) der erwerbstätigten Bev. von Handel und Verkehr, 49,5 % (902) von Industrie und Handwerk, 20,1 % (381) von der Land- und Forstwirtschaft und 16,6 % (303) von sonst. Berufen.
    Land- und forstwirtschaftl. Betriebe mit einer Fläche von: 0,5 bis < 5 ha: 81, 5 bis < 10 ha: 26, 10 bis < 20 ha: 16, 20 bis < 100 ha: 6, ≥ 100 ha: 1.
    Nach 1945: Korbproduktion. – 1950: 82,3 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1960: 19 Verkaufsstellen, davon 2 priv. – Um 1965: Korbproduktion und Tischlereibetriebe, in der Nähe der Stadt Torfabbau. – Beschäftigung 1968: 8,7 % (64 Pers.) Handel, 61,1 % (448) Industriebetriebe, 7,7 % (56) Landwirtschaft, 12 % (88) Einrichtungen des Sozial- und Erziehungswesens, 10,5 % (77) sonst. Betriebe. – 1970: 83,6 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1984: 30 Verkaufspunkte. – Um 2000: Holzverarbeitung und Korbproduktion. – 2002: 38 Läden und Tankstellen.
    2002: 79,9 % des poln. Durchschnittseinkommens. – 2018: 84,1 %. – Betriebsgrößen 2019: 0-9 Beschäftigte: 304, 10-49: 12, 50-249: 2.

    b Organisationsformen der Wirtschaft

    Privilegien: Mälzerinnung (1618 Mai 10), Fischerinnung (1664), Weberinnung (1711), Schneiderinnung der NS (1728), Schusterinnung (1750), Bäckerinnung (1763), 1793 waren die Innungen der Tuchmacher, Schuster, Schneider und Bäcker geschlossene Innungen. – 1910: Sparkasse vorh.

    c Verkehrseinrichtungen in der Stadt und zum Umland

    1818: Von Schillen (Silna) nach T. ging eine Carriolpost, von Benschen (Zbąszyń) nach T. eine Botenpost. – Um 1930: Kraftpostlinie nach Meseritz (Międzyrzecz).
    Taxis 1960: 1. – 1984: 2.
    2020: Busverbindungen nach Meseritz und Neutomischel (Nowy Tomyśł).

    d Bedeutung der Stadt für ihr Umland

    Um 1800: Zentraler Ort mit lokalen Funktionen ohne regionale Bedeutung.
    Um 2000: Erholungs- und Dienstleistungszentrum.
    2011: 79 Ein- und 189 Auspendler.

  • 9 Recht, Verwaltung und Verfassung der Stadt

    a Stadtrecht

    1651: T. nach unsicherer Überlieferung das Magdeburger Recht verliehen. – 1730: Privileg für die NS. – 1853: Einführung der Städteordnung.

    b Politische und Verwaltungsstrukturen

    1466: Vogt erw. – 1793: Die Magistrate beider Städte waren vom Stadtherrn abhängig, der die Magistratsmitgl. und die Schöffen unter den von den Bg. vorgeschlagenen Kandidaten auswählte. In beiden Städten Bgm. und 5 Ratsherren. AS und NS hatten je einen Stadtdiener. – 1795-1807: Beide Städte hatten einen Magistrat nach preuß. Ordnung und einen gemeinsamen Bgm. – Von 1807-15: Im Hztm. Warschau (Warszawa) Verwaltung nach franz. Vorbild und wieder je ein Bgm. für AS und NS. – Bis 1855: Verwaltung beider Städte getrennt, 1888 die Städte vereinigt. – 1849: 2 Kommunalbeamte. – 1883: AS und NS hatten denselben kommissarischen Bgm., aber getrennte Vermögensverwaltung. AS: 2 Beigeordnete und 6 Stadtverordnete, NS 6 Stadtverordnete. – 1888: 1 Bgm., 3 Magistratsmitgl., Stadtverordnetenvorsteher und 10 Stadtverordnete.
    1945 März 13: Poln. Bgm.

    c Gerichtsbarkeit

    Die Gerichtsbarkeit wurde vom Stadtvogt mit Schöffen bzw. Assessoren ausgeübt. – 1793: AS und NS besaßen je einen eigenen Stadtrichter, die Magistrate besaßen Gerichtsbarkeit in Polizeisachen. – 1807-15: Code Napoléon. – 1815: Preußisches Landrecht. – 1834: Preußische Gerichtsverfassung für die Prov. Posen. – 1849: Kr.-Gericht Meseritz (Międzyrzecz), Gerichtstage. – 1879: Amtsgericht Meseritz. – 1893: Amtsgericht T. – 1938: 1 Rechtsanwalt.
    2020: Amtsgericht Meseritz (Sąd Rejonowy w Międzyrzeczu).

    d Wichtige nichtstädtische Ämter und Behörden

    1818: Postwärteramt. – 1880: Telegraf vorh. – 1910: Telefon. – 1849: 1 Zivilbeamter in der allg. Landesverwaltung. – Um 1939: Arbeitsdienst für die weibl. Jugend, Lager 18/40.
    1948: Die Landgemeinde T., die 8 Ortschaften (Gromada) umfasste, hatte ihren Sitz in Meseritz (Międzyrzecz). – 2020: T. ist Sitz einer Stadt-Landgemeinde, der insg. 23 Ortschaften angehören.

  • 10 Landesherrschaft und staatliche Zugehörigkeit

    a Stadt- und Landesherren

    Schlesien. – 1319: Der Hz. von Glogau (Głogów) überließ T. dem Mgf. von Brandenburg. Durch dessen Tod kam T. jedoch nicht an Brandenburg, sondern wurde Besitz des poln. Kg. – 1434: Kr. Posen (Poznań). – 1765: Land Fraustadt (Ziemia Wschowska). – 1793: Prov. Südpreußen. – 1807‑15: Hzm. Warschau (Warszawa). – 1815: Kgr. Preußen, Prov. und RB Posen. – 1818: Kr. Meseritz (Międzyrzecz). – 1871: Deutsches Reich. – 1921: Grenzmark Posen-Westpreußen. – 1922: RB Schneidemühl (Piła). – 1938: Prov. Brandenburg.
    1946: Wojewodschaft Posen. – 1950: Wojewodschaft Grünberg (Zielona Góra), Kr. Meseritz. – 1975: Wojewodschaft Grünberg. – Seit 1999: Wojewodschaft Lebus (Województwo lubuskie), Kr. Meseritz.
    1848 April 1: T. verlangte wie Meseritz
    (Międzyrzecz) den Anschluss an Brandenburg.

    b Kriegsereignisse und Kriegsfolgen

    1655 von schwed. Truppen geplündert. – Von vermutl. Anfang 1941 bis Frühjahr 1942 bestand ca. 2,5 km s von T. ein Arbeitslager für Juden, die beim Autobahnbau eingesetzt wurden. – 1945 Jan. 29: Besetzung durch die Rote Armee. Flucht und Vertreibung der dt. Bev. Vertreibungen fanden vor allem 1945 Juli/Aug. statt und dauerten bis 1947.

  • 11 Die Wehrverfassung

    a Wehrhoheit und Wehrpflicht

    1458: T. hatte 2 Fußsoldaten für die Kampagne nach Marienburg zu stellen. – 1910: Bezirkskommando Neutomischl (Nowy Tomyśł).

    b Wehrverbände

    Schützengilden in der AS und der NS im 19. Jh. erw. – 1848, 1919: Dt. Bürgerwehren, die gegen die poln. Aufständischen kämpften.

    c Garnison

    1849: 6 Militärpers. (3 M, 3 F). – 1905: Keine.

  • 12 Die Wahrzeichen

    a Siegel

    Das älteste bekannte Siegel der AS (34 mm) mit der Umschrift „✻ SIGILLVM ・OPPIDI ∙ TRZCIEL ✻ ANNO ✻ 1658“ zeigt das Bild des hl. Georg, der den Drachen besiegt. – Das Siegel der NS (30 mm) mit der Umschrift „SIGILLVM OPPIDI NOVI TRZELENSIS“ und der Jahreszahl 1734 im Feld zeigt eine zweitürmige Burg. – Ein Siegel der beiden Städte (30 mm) mit der Umschrift „+ SIEG : DER STA ... ALT : UND NEU : TIRSCHTIEGEL 1796“ zeigt beide Figuren wie auf dem Wappenbild vereint.

    b Wappen

    In Blau über Wellen eine zweitürmige, torlose, silberne Burg; auf den Zinnen zw. den Türmen St. Georg, zu Pferde den Drachen tötend.

  • 13 Das Münz- und Finanzwesen

    b Städtischer Haushalt

    1462/63: T. zahlte Ziese in 6 Raten. – 1507: T. zahlte 1 Schock Gr. Schoss. – 1793: Die AS erhob Brücken und Pflasterzoll, der für Reparaturen verwandt wurde. Die AS besaß eine verpachtete Wiese. In der NS keine Kämmerei. – 1793: Die AS entrichtete 738 Gulden (396 Gulden Rauchgeld, 342 Gulden Tranksteuer) an die poln. Krone, die NS 1051 poln. Gulden (600 Gulden Rauchgeld, 451 Gulden Tranksteuer). An den Stadtherrn zahlte die AS 1989 Gulden 22½ Gr., die NS 1008 Gulden. – 1883: AS und NS: Zuschläge zur Staatsklassen- und klassifizierten Einkommenssteuer; AS: Einnahmen: 3051 Mk; Ausgaben: 3051 Mk; NS: Einnahmen: 5350 Mk; Ausgaben: 5350 Mk. – 1911: 138 % der Staatseinkommenssteuer und der staatl. veranlagten Geb.-, Gewerbe- und Grundsteuer, 100 % der staatl. veranlagten Betriebssteuer; Hunde-, Lustbarkeits- und Umsatzsteuer; Einnahmen: 73069 Mk; Ausgaben: 65529 Mk; Kapitalvermögen: 18681 Mk; Schulden: 187565 Mk.
    Einnahmen 2018: 30,6 Mio. PLN; Ausgaben: 32,2 Mio. PLN, wichtigste Posten: Bildung und Erziehung, Transport und Kommunikation, öfftl. Verwaltung; Investitionen: 22,6 %.

  • 14 Das Gebiet der Stadt

    a Stadtfläche

    1510: Es gab keine Hufen in der Stadt, die Bg. bebauten nur kl. Ackerstücke auf gerodeten Flächen. – 1640/41: Gärten der Bg. erw. – 1650: Die Bg. von T. erhielten vom Grundherrn das Recht, Bau- und Feuerholz aus den herrschaftl. Besitzungen zu nehmen und ihr Vieh auf diesen zu weiden, wofür sie Abgaben und Dienste zu leisten hatten. – 1793: Acker und Wiesen der AS und der NS nicht vermessen. – Landwirtschaftl. Nutzflächen 1849: 1393 mrg. Acker, 159 mrg. Gärten etc., 398 mrg. Hütung, 177 mrg. Wald, 623 mrg. Wiesen. – 1885: Alt T.: 94 ha, Neu T.: 562 ha. – 1905: 1484,1 ha. – 1930: 1487,2 ha (Grundsteuerreinertrag pro ha: 6,31 Mk).
    1961: 14,58 qkm. – 1998, 2020: 3 qkm.

    d Eingemeindungen

    1930: Dampfsägewerk, Forsthaus Jablonka, Bhf. T., Schloss T.

  • 15 Das Kirchenwesen

    a Katholische Kirche

    Bst. Posen (Poznań). – 1510: Dekanat Meseritz (Międzyrzecz). – 1407: Adalbertskirche, Pfarrer und Pfarrei gen. – 1510: Patronat der Gutsherren von Lwówek (Neustadt bei Pinne). – Anfang des 17. Jh.: Annenkirche erw., als sie niederbrannte, 1692 Kirche nach einem Brand wiedererrichtet, 1724 noch nicht geweiht. – 1793: In der AS die kath. Pfarrkirche und die Annenkirche in erw., 1 Propst und 1 Vikar. – 1849: 1 kath. Kirche. – 1926: Apostol. Administratur Schneidemühl (Piła). – 1938: 1 kath. Pfarrer.
    Seit 1972 bzw. 1992: Bst. Grünberg-Landsberg, Dekanat Bomst (Babimost).

    b Reformation, evangelische Kirche und andere Religionsgemeinschaften

    Die Ev. in T. gehörten zur Gemeinde in Bauchwitz (Bukowiec), ab den 1630er-Jahren erscheinen Ev. aus Schlesien in den Kb. Trauungen und Taufen waren in der kath. Kirche der AS vorzunehmen, bis 1722 der kath. Pfarrer gegen eine jährl. Abfindung darauf verzichtete. – 1712: Ev. aus T. erw., denen es durch die poln. Gesetze verwehrt war, eine Kirche zu bauen. – 1776: Bestätigung der neuen Gemeinde in T., 1782 Weihe der ev. Kirche. – 1793: Ev. Kirche in der NS, 1 Pastor und 1 Diakon. – 1849: 1 ev. Kirche. – 1923: Kirchenprov. Grenzmark-Posen. – 1938: 1 ev. Pfarrer.
    1846: Bau einer altlutheran. Kirche, die 1921 grundlegend renoviert wurde.

    c Juden

    Ab wann Juden in T. lebten, ist unklar. – 1745 Juli 10: Erstmals erw., als der Stadtherr den Juden ein Statut verlieh. In diesem Jahr erwarben die Juden einen ca. 1,5 km n der Stadt gelegenen Platz für den Friedhof. – 1765: 223 Juden. – 1770: Bau der ersten Synagoge, 1878 Bau einer neuen Synagoge. – 1789: Der älteste bekannte Rabbiner in T. starb. – 1793: 253 Juden. – 1823: 360 Juden. – Jüd. Schule 1833 eröffnet, 1910 wegen zu geringer Schülerzahlen aufgelöst. – 1834: 37 naturalisierte Juden, darunter 9 Kaufleute, 17 Handelsleute, 1 Brauer, 1 Schneider, 2 Gerber, 1 Lehrer, 1 Glaser, 1 Tabakspinner, 2 Leineweber, 1 Posamentierer und 1 Rabbiner. – 1840: 305 Juden. – 1842: 259 Juden, Synagoge, kein Rabbiner. 34 Juden beschäftigten sich mit stehendem Handel, 5 haussierten, 1 Jude betrieb Schank- und Gastwirtschaft, 10 Juden betrieben selbstständige Handwerke oder Fabrikation. – 1858: 270 Juden. – 1869: Statut der Gemeinde verabschiedet. Die Gemeinde führte ein eigenes Siegel (2,5 mm), das u.a. an einem Dokument von 1893 erhalten ist und im Profil zwei einander zugewandte gekrönte Löwen zeigt, die zw. sich Tafeln der 10 Gebote halten. Umschrift: „Vorstand der Synagogen-Gemeinde *zu Tirschtiegel*“. – 1889: Die Gemeinde T. übernahm das Vermögen der aufgelösten Gemeinde Brätz (Brójce). – 1895: 90 Juden. – Um 1900: Chewra Kaddischa, Frauenverein und Armenverein existierten. – 1905: 69 Juden, Synagoge, jüd. Volksschule, Kantor gleichzeitig Schochet, 1 Lehrer. – 1913: 46 Juden, 12 Zensiten. – 1925: 26 Juden, Synagogengemeinde, Synagoge, Friedhof. – 1939 Mai 17: Die Ergänzungskartei zur Volkszählung verzeichnet 17 Pers. in T. 12 Ew. von T. wurden nachweisl. Opfer des Holocaust. – Die Synagoge wurde noch in den 1920er-Jahren der Stadt verkauft und von dieser in eine Feuerwache umgewandelt. Der Friedhof mit einer Fläche von 0,65 ha sollte 1972 beseitigt werden, was allerdings nicht geschah. – 1995: 58 stehende Grabsteine inventarisiert, der älteste erhaltene stammte aus dem Jahre 1759.
    Das Geb. der ehemal. jüd. Schule, das später in ein Altenheim umgewandelt wurde, dient heute als Wohngeb.

  • 16 Sozial-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen

    a Wohlfahrtspflege

    1482, 1640/41: Spital vermutl. erw.; vermutl. war die Annenkirche Spitalkirche. – 1719: Kein Spital vorh. – 1727: Apotheker erw. – 1793: In der AS bestand ein Spital für 5 Pers. unter Aufsicht des Propstes, die ihren Lebensunterhalt durch Betteln sichern mussten. 1 jüd. und 2 christl. Chirurgen. – 1849: 1 Apotheke, 1 Zivilwundarzt 1. Klasse, 2 geprüfte Hebammen. – 1855: Johanniter-Krankenhaus mit 18 Betten errichtet. – 1902: Vaterländischer Frauenverein gegr., Tätigkeiten 1916: 1 mit 1 freien Schwester besetzte Krankenpflegestation, Armenpflege.
    1984: Keine Krankenhausbetten, 6 Krankenschwestern, 1 Arzt, 1 Zahnarzt. – 1992: 2 Ärzte, 1 Zahnarzt, 6 Krankenschwestern. – 2002: 1 Apotheke.

    b Versorgungseinrichtungen

    1793: Die AS unterhielt 2 Brücken über die Obra, die damals sehr baufällig waren. Die Str. in NS und AS mit Ausnahme der Hauptstr. in der AS nicht gepflastert.
    In der AS 2 öfftl. und 12 priv. Brunnen, in der NS 6 öfftl. und 59 priv.
    1910: Badeanstalt und Gaswerk vorh. – 1911: 6,64 km Gasleitungen, 203 Haushltg. angeschlossen.
    1960: Keine Wasserleitungen, kein Gasnetz. – 2002: 10,7 km Wasserleitungen, 15,3 km Kanalisation.

    c Freizeiteinrichtungen

    1793: 2 herrschaftl. Schankkrüge, 2 Wirtshäuser in der NS. – 1838: 1 Gasthof für die gebildeten Stände, 2 Krüge und Ausspannungen; 14 Schankwirte, 1 Musikant, der gewerbsweise in Wirtshäusern spielte. – 1849: 3 Krüge und Ausspannungen, 9 Schankwirte; 10 Musikanten, die gewerbsweise in Wirtshäusern spielten. – 1928: 1 Freiluftschwimmbad, 1 Jugendherberge, 1 Spiel- und Sportplatz, 1 Turnhalle. – 1938: 1 Gaststätte, 2 Hotels.
    1960: 1 Restaurant. – 1984: 1 gastronom. Betrieb. – 1960: Keine Hotelbetten.
    1992: 2 Tourismusobjekte mit 160 Betten. – 2002: 4 Tourismusobjekte mit 161 Betten, 1924 Übernachtungstouristen. – Um 2000: Erholungszentrum am Konninsee (Jezioro Koniński) n von T. vorh.

  • 17 Das Bildungswesen

    a Schulen

    1505, 1640/41: Rektor der Schule gen. – 1719: Keine kath. Schule und kein Rektor in T. – 1712: Bau der ev. Schule. – 1793: 1 kath. Elementarschule in der AS und 1 ev. in der NS. Bei der kath. Schule ein Schulhalter, der zugl. Organist war, bei der ev. ein Kantor. – 1849: 3 Elementarschulen. – 1871: 20,6 % der Bev. > 10 J. Analphabeten. – Um 1939: Ev. und kath. Volksschule.
    1945 Sept.: Eröffnung der Vor- und Grundschule. – 1960: 58 Vorschulplätze, 1 Grundschule, 1 berufsbildende Schule und 1 Berufsschule mit Abitur. – 1984: 2 Vor- und 1 Grundschule, 3 berufsbildende Schulen. – 1992: 1 Vor- und 1 Grundschule, 2 berufsbildende Schulen und 1 Berufsschule mit Abitur. – 2002: 1 Vor-, Grund- und Mittelschule. – 2018: 1 öfftl. Vor- und Grundschule, 1 öfftl. Berufsschule, 1 öfftl. Technikum, 1 priv. Schule für Gymnasialabsolventen.

    b Kulturelle Einrichtungen

    1911: Volksbibliothek vorh.
    1926: Kino „Lichtspieltheater“, gegr.; 1929: 300 Plätze, 2 Tage pro Woche. – 1941: T. Mitspielort der Schauburg-Lichtspiele Meseritz (Międzyrzecz).
    1960: Bibliothek, 4436 Bde. – 2019: 23130 Bde. – 1960: 1 Kino mit 150 Plätzen, 574 Vorstellungen pro Jahr.
    1984: 186 Kinoplätze. – 1992: Kein Kino.
    2011: Kulturhaus vorh.

  • 18 Das Pressewesen

    a Verlage und Druckereien

    1849: 2 Buchbinder.

  • 19 Literatur zur Stadtgeschichte

    a Bibliografien

    Verzeichnis Grenzmark, S. 441. – Rister, S. 271f..

    b Quelleneditionen

    Mittelalterlichen Quellen im CDMP gedruckt.

    c Gesamtdarstellungen

    Wuttke, Städtebuch, 1864, S. 458f. – T., die Sommerfrische im deutschen Osten, 1928. – DSB 1, 1939, 659f. – M. Tureczek (Hg.), Trzciel, Studia z dziejów miasta, 2009 (mit Dokumenten). – SGHZP Poznań 5, 2019, S. 324-328.

    d Nachweis älterer Stadtpläne

    Plan, Mitte des 18. Jh. (Schemat. Abb. in SGHPS, Poznań 5, S. 325).

  • 20 Die Sammlungen der stadtgeschichtlichen Quellen

    APG, APGZ